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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind
Autoren: Nora Roberts
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paar Dinge geraderücken.“
    „Sie stehen perfekt gerade, vielen Dank.“
    „Darcy, du verstehst nicht.“
    „Das ist es, stimmts? Du denkst, ich verstehe überhaupt nichts. Du hältst mich für ein naives Dummchen, das nicht auf sich selbst aufpassen kann.“
    „Ich halte dich keineswegs für ein Dummchen.“
    „Naiv ist so ungefähr dasselbe“, konterte sie. „Nun, ich habe immerhin begriffen, dass du genug von mir hast.“
    „Genug von dir?“ Er fuhr sich verzweifelt mit der Hand durchs Haar. „Ich weiß, dass ich ein Chaos veranstaltet habe. Lass es mich erklären.“
    „Es gibt nichts zu erklären. Du willst mich nicht. Schön. Ich werde deshalb nicht von einem Dach springen.“ Sie zuckte eine Schulter und wandte sich ab. „Ich bin jung, ich bin reich, ich habe eine Karriere vor mir. Und du bist nicht der einzige Mann auf der Welt.“
    „Bitte, nur eine Minute.“
    „Du warst der Erste.“ Sie warf ihm einen bitteren Blick zu. „Das heißt nicht, dass du der Letzte bist.“
    „Du weißt verdammt gut, dass du dich in mich verliebt hast.“
    „Weil ich mit dir geschlafen habe? Ich bitte dich.“
    Und wenn ihre Worte noch so verächtlich klangen, rang sie doch unentwegt die Hände. Das reichte, um ihm zu zeigen, dass sie bluffte. „Du hättest nicht mit mir geschlafen, wenn du dich nicht in mich verliebt hättest.“
    Jegliche Abwehr brach zusammen. „Du wusstest es, und du hast es ausgenutzt.“
    „Vielleicht. Ich hatte eine Menge Gewissensbisse deswegen und habe eine Menge Fehler gemacht, weil ich einfach nicht anders konnte.“
    „Fühlst du dich schuldig, oder bist du wütend, Mac?“ Müde drehte sie sich wieder um. „Du hast mir mein Herz gebrochen. Ich habe es dir auf einem Silbertablett serviert. Aber du hast es nicht einmal dankend abgelehnt, sondern einfach ignoriert.“
    „Ich habe mir eingeredet, dass ich es für dich tue.“
    „Für mich?“ Sie lachte erstickt auf. „Wirklich sehr rücksichtsvoll von dir.“
    „Darcy.“
    „Was willst du von mir? Willst du, dass ich sage, es sei alles in Ordnung? Dass ich dich verstehe? Du bist nicht verpflichtet, das zu empfinden, was ich empfinde. Es war mein Spiel. Aber du hättest zum Schluss wenigstens freundlich sein können.“
    „Wenn ich auf meine Gefühle vertraut hätte, würden wir dieses Gespräch jetzt nicht führen müssen.“ Und plötzlich hatte er die rettende Idee. „Ich möchte dein Haus sehen.“
    „Was?“
    „Ich würde gern dein Haus sehen. Jetzt.“
    „Jetzt?“ Sie fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Es ist spät. Ich bin müde. Ich habe keinen Schlüssel.“
    „Wie heißt die Maklerin? Hast du ihre Visitenkarte?“
    „Ja, auf dem Schreibtisch. Aber …“
    „Gut.“
    Zu ihrer Verwirrung ging er zum Telefon, wählte die Nummer, und innerhalb von zwei Minuten hatte er mit Marion Baines alles geklärt.
    „Sie wird uns die Schlüssel geben“, sagte Mac zu Darcy, nachdem er aufgelegt hatte. „Wir mussten es eigentlich in knapp zwanzig Minuten schaffen.“
    Die Fahrt verging in tiefem Schweigen.
    Mac schien den Weg zu kennen. Er bekam den Schlüssel ohne weitere Umstände, und dann fuhren sie an den Stadtrand, wo ihr Haus lag, eine imposante Silhouette unter dem langsam abnehmenden Mond.
    „Ich hätte es wissen müssen“, murmelte er. „Jetzt hast du schließlich doch noch eine Burg gefunden.“
    Sie musste lächeln. „Das war auch mein erster Gedanke, als ich es sah. Deshalb wusste ich sofort, dass es mir gehört.“
    Er wartete, bis sie um den Wagen herumgegangen war, dann hielt er ihr die Schlüssel hin. „Bitte mich herein, Darcy.“
    Sie nahm die Schlüssel entgegen und begann, den Weg zum Haus hinaufzugehen.
    „Nachts war ich bis jetzt noch nicht hier. Es gibt Flutlicht für das Haus und den Garten.“
    Er stellte sie sich vor hier draußen. Allein. In der Nacht. „Gibt es auch eine Alarmanlage?“
    „Ja, ich habe den Code.“ Sie schloss die Tür auf und wandte sich direkt zu dem kleinen Kasten daneben um. Sie stellte die Alarmanlage aus, dann machte sie die Lichter an.
    Er sagte nichts, sondern ging schweigend umher, genau wie seine Mutter es auch getan hatte. Aber in seinem Fall machte sie das Schweigen nervös. „Ich habe mich schon nach Möbeln umgeschaut und eine ganze Menge entdeckt, was mir gefällt.“
    „Es gibt viel Platz hier.“
    Dann machte er die Außenbeleuchtung an und sah das blaue Wasser des Swimmingpools und das vom Wind sanft gekräuselte Sandmeer der Wüste
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