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Glückskind

Glückskind

Titel: Glückskind
Autoren: Nora Roberts
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liebe es, ihr Gesicht anzuschauen.“
    Aus dem Mund einer anderen Frau wäre das eine Einladung gewesen. Aus ihrem war es, wie Mac sich ermahnte, eine Mischung aus Weinseligkeit und Naivität. „Woher kommen Sie?“
    „Aus Kansas.“ Sie lächelte. „Aber das meinten Sie nicht, stimmts? Ich komme nicht aus feinen Verhältnissen“, gestand sie. „Und wenn ich entspannt bin, neige ich dazu, einfach zu sagen, was mir in den Kopf kommt. Normalerweise bin ich in Gesellschaft von Männern nervös. Ich weiß dann nie, was ich sagen soll.“
    Er hob eine Augenbraue. „Ich mache Sie aber offensichtlich nicht nervös. Schade.“
    Sie kicherte und schüttelte den Kopf. „Von Männern wie Ihnen träumen Frauen ihr ganzes Leben. Aber Sie machen mich nicht nervös, weil ich weiß, dass Sie mich nicht in dieser Weise betrachten.“
    „Nein?“
    „Männer denken generell nicht so von mir.“ Sie gestikulierte mit ihrem Glas, bevor sie einen Schluck trank. „Männer fühlen sich nicht schnell angezogen von Frauen, die körperlich nicht sonderlich attraktiv sind.“
    „Vielleicht haben Sie nicht genau genug hingeschaut. Ich finde Sie körperlich sehr anziehend.“ Er beobachtete, wie sie überrascht blinzelte, während er ein bisschen näher rückte. „Erfrischend und hübsch“, murmelte er und gab dem Impuls nach, seine Hand an ihren schlanken Hals zu legen. „Sind Sie jetzt nervös?“
    Sie konnte nur stumm mit dem Kopf nicken. Fast schon spürte sie seinen Mund auf ihren Lippen. Er würde entschlossen sein und heiß und sehr erfahren.
    Mac lächelte. „Wollen Sie Ihr Glück versuchen?“ Als sie schluckte, fügte er hinzu: „An den Tischen.“
    „Oh, ja. Ich denke schon.“
    „Was soll ich spielen?“ fragte sie ihn, während sie in das lärmende, hell erleuchtete Kasino gingen.
    „Sie spielen am besten am Fünfertisch“, entschied er. „Bis Sie ein bisschen drin sind.“ Er führte sie zu einem freien Stuhl einem Kartengeber gegenüber, von dem er wusste, dass dieser im Umgang mit Neulingen geduldig und angenehm war. „Mit wie viel wollen Sie einsteigen?“
    „Zwanzig?“
    „Zwanzigtausend ist ein bisschen viel für einen Anfänger.“
    „Ich meinte Dollar. Zwanzig Dollar.“
    Er musste schmunzeln. „Na schön, wenn Sie glauben, dass die Aufregung nicht zu viel für Sie ist.“
    Als er nach seiner Brieftasche griff, schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich habe selbst etwas bei mir.“ Sie kramte einen Zwanziger aus ihrer Abendhandtasche. „So kommt es mir mehr wie mein eigenes vor.“
    „Es ist Ihres“, erinnerte er sie. „Und bei zwanzig bekomme ich nicht gerade viel davon zurück.“
    „Ich könnte gewinnen.“ Sie rutschte auf einen Stuhl.
    „Zwanzig wechseln“, verkündete der Geber und schob den Schein in den Schlitz einer durchsichtigen Plastikbox. Darcy stapelte ihre vier Fünf-Dollar-Chips fein säuberlich vor sich auf. „Wo muss ich setzen?“
    „Legen Sie einen Chip auf die Linie dort“, erklärte Mac ihr.
    Die Karten waren rasch verteilt. Sie bekam eine Sechs und eine Acht, und der Geber deckte eine Zehn auf.
    „Was mache ich jetzt?“
    „Nehmen Sie noch eine.“
    Sie legte den Kopf schräg und schaute Mac an. „Aber bis jetzt schlage ich ihn, mit einer Zehn wäre ich jedoch drüber, stimmts?“
    „Die Chancen stehen gut, dass seine umgedrehte Karte höher als zwei ist. Riskieren Sie’s.“
    „Oh. Ich nehme noch eine.“ Sie zog eine Zehn, dann runzelte sie die Stirn. „Ich habe verloren.“
    „Aber Sie haben korrekt verloren“, meinte der Kartengeber mit einem Grinsen.
    Sie verlor noch zwei weitere Male korrekt und schob dann mit vor Konzentration zusammengezogenen Augenbrauen ihren letzten Chip auf die Linie. Und bekam auf einen Schlag einundzwanzig. „Ich musste nicht mal was dafür tun.“
    Sie zappelte vor Vergnügen auf ihrem Stuhl herum und warf Mac einen entschuldigenden Blick zu. „Ich glaube, ich spiele für eine Weile nicht korrekt, einfach nur um zu sehen, was passiert.“
    Mit einiger Überraschung beobachtete er, wie sie entgegen jeder Logik spielte und ihr kleiner Stapel Chips auf zehn anwuchs.
    Wenn sie zwanzig einsetzt, ist sie bei zweihundert, überlegte Mac. Die Frau war ein Naturtalent. Und plötzlich bekam er Angst um sie. Panische Angst, dass ihr in dieser Lasterhöhle etwas zustoßen könnte. Er nahm sie bei der I Hand, zog sie von ihrem Stuhl und schob sie vor sich her j den Gang entlang in Richtung Ausgang.
    „Ja, aber…“ Sie verstand überhaupt
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