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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten
Autoren: Katie Fforde
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niemandem sagen können, wie wir nebeneinander gelegen haben, ich hätte es nicht gewusst. Aber mein Körper weiß es. Was nur gut ist, fügte sie in Gedanken prosaisch hinzu, denn das bedeutet, dass wir beide etwas dringend benötigten Schlaf bekommen können.
    Als sie das nächste Mal aufwachte, lag Lucas' Hand nicht auf eine keusche, kameradschaftliche Art und Weise auf ihrer Hand, sie lag auf ihrer Brust.
    »Lucas«, flüsterte sie in der Hoffnung, dass er noch schlief und sie sich bewegen konnte, ohne ihn wissen zu lassen, dass seine Hand auf Abwege geraten war.
    Sie bekam keine Antwort, aber seine Finger begannen, ihre Brustwarze zu umkreisen. Es war schwer zu glauben, dass er wirklich schlief. Perdita beschloss, über die Angelegenheit nachzudenken. Sollte sie ihn aufhalten, oder sollte sie tun, was sie sich schon so lange wünschte? Sie rutschte einen Zentimeter von ihm weg. Seine Hand ließ nicht von ihrem Bemühen ab.
    »Lucas«, wiederholte sie laut. »Deine Hand. Sie liegt auf meiner Brust.«
    Sie bekam noch immer keine Antwort, aber es war ausgeschlossen, dass er schlief, er tat lediglich so, damit er sie an einen Punkt treiben konnte, von dem es kein Zurück mehr geben würde. Er wusste genau, wie er es anstellen musste, er hatte sein Ziel schon fast erreicht. Perdita seufzte. Warum sich nicht einfach ergeben? Eine Affäre würde schon nichts schaden, eine kleine Hochland-Affäre. Aber sie musste die Verhältnisse klarstellen, solange sie noch denken konnte.
    »Lucas, du versuchst doch nicht etwa, eine Frau auszunutzen, die jüngst einen schweren Verlust erlitten hat, oder?«
    »Peri, wenn du jetzt immer noch nicht erkannt hast, wie sehr ich dich liebe, weiß ich nicht, was ich tun kann, um dich zu überzeugen.«
    Wieder sein besonderer Name für sie, weil sie - vor all den Jahren hatte er gesagt, sie sei wie eine Fee. Perdita lächelte. Mittlerweile waren seine beiden Hände sehr beschäftigt, aber Perdita lag immer noch mit dem Rücken zu ihm. »Du könntest versuchen, es mir zu sagen.«
    »Ich liebe dich mehr als das Leben selbst. Ich liebe dich mehr, als ich mit dir schlafen möchte. Hier ...« Er rutschte von ihr weg und ließ von ihren Brüsten ab. »Ich werde aufstehen und im Loch schwimmen, um es dir zu beweisen.«
    Das ging nun wirklich zu weit. »Das brauchst du nicht zu tun.«
    Er lachte. »Nein, ich denke, ich sollte dir beweisen, dass ich dich nicht nur um deines Körpers willen begehre, sondern dass ich eine lebenslängliche Bindung will.« Er rutschte auf seine Matratze hinüber, und das schien sehr weit weg zu sein.
    »Was, wenn ich dich nur um deines Körpers willen begehre?«, fragte Perdita, der die Sache langsam Spaß machte. »Willst du einer ledigen Frau etwa das Recht auf ein Sexualleben streitig machen?«
    Sie drehte sich um, um ihn in dem fahlen Licht mit zusammengekniffenen Augen anzusehen, wobei sie sich auf einen Ellbogen stützte. Seine Silhouette war überaus attraktiv, wie er mit am Hinterkopf zerzaustem Haar dalag, während das Mondlicht auf seine Schultern und seine Oberarme fiel.
    »Doch, genau das tue ich. Ich finde nicht, dass du eine ledige Frau mit einem Sexualleben sein solltest. Ich finde, du solltest eine verheiratete Frau mit einem solchen sein. Verheiratet mit mir.«
    Perdita seufzte. »Oh. Meinst du wirklich, das wäre eine gute Idee? Nach dem letzten Mal?«
    »Ja, das meine ich!« Er richtete sich auf und beugte sich über sie, sodass sie auf den Rücken fiel. Sie spürte seine Wärme, als er sich auf den Armen abstützte.
    »Angenommen, ich bin nicht deiner Meinung?«
    »Du kennst mich. Ich werde dich entweder foltern oder so lange schikanieren, bis du nachgibst.« Er befreite eine Hand, um sich daranzumachen, ihr Schlafanzug-Oberteil aufzuknöpfen. »Und du wirst sehr bald nachgeben.« Ihr Oberkörper war jetzt nackt, und Lucas blickte sehnsüchtig auf ihre vom Mondlicht beschienenen Brüste.
    Perdita glaubte nicht, dass sie einer Folter lange standhalten würde, nicht wenn er sie zuerst heftig erregte und sie dann unbefriedigt ließ. Sie spürte, dass ihre Chancen, sich auch nur einer schnöden Fingerspitze auf ihrem Schlüsselbein zu widersetzen, gleich null waren.
    »Muss es denn die Ehe sein? Könnten wir nicht einfach eine Affäre miteinander haben?«, konterte sie. Schließlich wollte sie nicht, dass er glaubte, sie verzehre sich nach ihm, selbst wenn es so war.
    »Nein, das können wir nicht. Wir müssen richtig heiraten, vorzugsweise in der Kirche.
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