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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei
Autoren: Carlene Thompson
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Doug an, sich komisch zu benehmen.

    Ich wurde misstrauisch. Wir hatten eine alte Jagdhütte im Wald, ungefähr dreißig Meilen von hier. Ich bin hingefahren. Jonnie war schon tot. Und Doug war hysterisch. Er sagte, er habe Jonnie laufen lassen, nachdem die Sache mit dem Lösegeld schief gegangen war. Aber Jonnie sei sehr schwach gewesen. Doug habe ihn etwa eine halbe Meile von der Hütte entfernt tot aufgefunden. Jonnie sei einen felsigen Abhang hinabgestürzt. Deshalb sei er so zerschlagen. Doug hat die Leiche in die Stadt geschafft und ist dann wieder in die Hütte zurückgefahren. Er wusste nicht mehr aus noch ein. Er hatte entsetzliche Entzugserscheinungen, zitterte, erbrach sich. Ich dachte schon, er würde sterben.«
    »Aber er ist doch zum Begräbnis gekommen. Da schien er ganz in Ordnung zu sein.«
    »Ich hatte ihm Heroin besorgt. Genug, damit er die Zeremonie übersteht. Dann ging er wieder aufs College. In Wirklichkeit war er auf Entzug. Lynn ebenso. Hinterher war er ein völlig anderer Mensch. Zumindest habe ich das geglaubt.«
    »Aber du hast niemandem davon erzählt, Frank. Du hast ihn nicht zur Rechenschaft gezogen für den Mord an Jonnie!«
    »Er hat ihn nicht umgebracht! Es war ein Unfall! Er stand unter der Wirkung von Heroin und wusste nicht, was er tat. Und Jonnie war tot, das ließ sich nicht mehr ändern.« Seine Augen blickten sie traurig an. »Er war mein Sohn, Rebekka. Mein einziges Kind. Kannst du das nicht verstehen?«
    Nein, das verstand sie nicht. Nicht wirklich. Aber für lange Diskussionen war jetzt keine Zeit.
    »Frank, Todd ist im Blockhaus«, sagte sie kalt. »Er ist krank. Entsetzlich krank. Er wird sterben. Wir müssen ihn zum Krankenhaus fahren.« Sie packte seinen Arm, spürte die Wärme seiner Haut auf ihrer kalten Hand. »Wir haben keine Zeit mehr, den Krankenwagen zu rufen. Wir müssen ihn in deinen Wagen packen und ... und ...«
    Sie spürte einen stechenden Schmerz in der Schläfe. Den vertrauten Schmerz, der eine Vision ankündigte. Sie versuchte, an der Gegenwart festzuhalten, aber Franks Gesicht verblasste. Der Sonnenschein verschwand. Plötzlich war sie im Bewusstsein einer anderen Person, die große Schmerzen hatte, kaum Luft bekam, nichts sehen, aber noch hören konnte. Und es war erstaunlicherweise Franks Stimme, die sie schreien hörte: »Was zum Teufel hast du getan?«
    »Ich wollte nur das Geld. Ich wollte ihm nicht wehtun. »Dougs Stimme, zitternd und schwach. »Aber ich habe das Geld nicht gekriegt. Wir müssen ihn heimbringen. Er ist krank!«
    »Ihn heimbringen? Bist du nicht ganz bei Trost? Er wird sterben, du Idiot.«
    Sie war in Jonnies Bewusstsein, das wusste Rebekka. Sie hörte, was Jonnie in dieser einsamen Hütte belauschte, in die Doug ihn verschleppt hatte.
    »Im Krankenhaus können sie ihn retten«, sagte Doug jämmerlich.
    »Damit er allen Leuten erzählt, dass sein Stiefbruder Doug ihn gekidnappt hat.«
    »Er weiß es doch nicht. Er hat mich nicht gesehen.«
    »Er hat dich gehört. Er kennt deine Stimme.«
    »Nein. Ich hab sie verstellt ...«
    »Du bist doch viel zu verdreht, um noch zu wissen, was du getan hast. Erzähl mir nicht, dass er nichts weiß. Ich wette, er weiß alles.«
    Doug fing an zu heulen. »Es tut mir Leid. Ich hab Geld gebraucht. Mir geht's ziemlich mies.«
    »Du blöder Idiot! Weißt du eigentlich, wie hart ich gearbeitet habe, um uns dahin zu bringen, wo wir jetzt sind? Weißt du, dass ich dafür einen Mann umgebracht habe? Und dieses dumme Weib hab ich all die Jahre nur ertragen, damit wir auch da bleiben! Und jetzt das?«
    »Ich wollte doch nicht ... Du hast einen Mann umgebracht? Wen? «
    »Patrick Ryan. Hast du wirklich geglaubt, ich sei in Pittsburgh auf dieser Tagung gewesen? Ich wusste, dass Patrick auf diesen verdammten Hügel fahren wollte, um sich irgendein Grundstück anzusehen. Ich bin heimlich zurückgekommen, habe ihm aufgelauert und den Reifen zerschossen. Ich wusste nicht, dass Rebekka ihn begleiten würde. Ich wollte sie nicht umbringen. Sie ist das Kind, das ich immer haben wollte, sie ist nicht ein so erbärmliches Exemplar wie du, denn du bist genauso dämlich und überdreht wie deine Mutter. Bis jetzt ist alles nach Plan verlaufen. Das wirst du mir nicht ruinieren!«
    »Aber was sollen wir denn tun?«, heulte Doug.
    »Das.« Ein metallenes Geräusch. Was war das? Ein Schürhaken? Doug schrie auf: »Nein! Nein!« Und etwas krachte auf Jonnies Kopf. Beim ersten Mal spürte er noch einen heftigen Schmerz. Beim
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