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Glaub nicht es sei vorbei

Glaub nicht es sei vorbei

Titel: Glaub nicht es sei vorbei
Autoren: Carlene Thompson
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die Geschichte verwickelt — großartiger Stoff. Sie möchte ein Exposé lesen. Ich habe ihm die gute Nachricht brieflich übermittelt. Ich wollte ihn mit einem Anruf nicht zu Tode erschrecken.«
    Clay lachte. »Wenn er tatsächlich ein Buch herausbringt, sollte er seine Schüchternheit überwinden.«
    »Er hat es schon in Arbeit und mir ein paar Auszüge zugeschickt. Es ist gut. Sehr gut.«
    »Das ist ja großartig. Einige Leute im Krankenhaus können nichts mit ihm anfangen, aber ich habe ihn gleich gemocht.«
    Rebekka nahm einen Schluck Wein. »Ich habe noch ein paar Neuigkeiten«, sagte sie rasch. Sie war grundlos nervös und hatte das Bedürfnis, unentwegt zu sprechen. »Die erste betrifft Tante Esther. Sie will in einem Sanatorium in der Nähe des Krankenhauses bleiben, bis ihre Bestrahlungstherapie abgeschlossen ist. Ich hatte schon Angst, sie würde darauf bestehen, nach Whispering Willows zurückzukehren.«
    Clay lächelte. »Esther ist vernünftig, Rebekka. Sie ist auch eine Kämpfernatur. Ich glaube, sie wird uns noch zwanzig Jahre erhalten bleiben.«
    »Das hoffe ich auch. Meine zweite Neuigkeit betrifft Randy Messer. Ich habe dir doch erzählt, dass man nach dem Angriff auf Sonia im Pioniersaal einen Ohrring gefunden hatte, und dass Randys Ohrläppchen aufgerissen war?« Clay nickte. »Randys Vater hat zugegeben, dass er mit Randy >zusammengerauscht< war, wie er es nennt, und dass er ihm dabei den Ohrring herausgerissen hatte. Es war auch kein Stecker wie der in der Bibliothek. Ich dachte gleich, dass es schwierig sei, einen Stecker herauszureißen.«
    »Möchte man meinen. Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.«
    Rebekka nahm einen Schluck Wein. »Dritte Neuigkeit. Todd hat sich immerzu um das >Baby< Sorgen gemacht, das er weinen gehört hatte, als er in der Hütte lag. Also ist Bill mit ihm in den Wald gefahren, wo sie das Kitz tatsächlich entdeckt haben. Es war vollkommen gesund. Todd hat Bill gebeten, einen Polizisten das Kitz bewachen zu lassen, aber Bill konnte ihn davon überzeugen, dass die Rehmama es vielleicht nicht so gern hätte, wenn ständig ein Mensch in der Nähe wäre.«
    Clay grinste. »Was für ein Junge! Nach allem, was er durchmachen musste, macht er sich noch Gedanken, was da im Wald geweint hat.«
    »Er ist eben etwas Besonderes.«
    »Und du willst irgendwann auch so einen.«
    Rebekkas Gesicht stand in Flammen. Um ihre Verlegenheit zu überspielen, nahm sie einen kräftigen Schluck Wein und fragte: »Wie wäre es mit ein wenig Musik?«
    »Klingt gut.«
    Clay legte eine CD ein. Es war Sarah McLachlans I Love You. »Mein Lieblingssong?«, fragte Rebekka. »Das weißt du noch?«
    »Sicher.« Er bewegte sich auf sie zu, nahm ihr das Weinglas aus der Hand, stellte es ab und breitete auffordernd die Arme aus. »Tanzen wir?«
    Rebekka schmiegte sich an ihn. Die Hunde lagen eng beieinander und sahen ihnen zu. Die Kerzen flackerten, als Sarahs seelenvolle, eindringliche Stimme Worte der Liebe durch die warme, nach Rosen duftende Nachtluft weben ließ. »Wir tanzen gut, findest du nicht.«
    »Wir tun nichts Außergewöhnliches.«
    »Könntest du bitte versuchen, in Stimmung zu kommen?«, bat Clay gutmütig.
    Das ist ja das Problem, dachte Rebekka. Diese wunderbare Stimmung. Ich könnte die ganze Nacht in seinen Armen bleiben. Ich habe das Gefühl, ich müsste sterben, wenn er mich loslassen würde. »Sie singt davon, dass sie jemanden liebt und es ihm nicht sagen kann«, raunte Clay ihr zu.
    »Ich weiß.«
    »Wirst du nach New Orleans zurückkehren, ohne mir zu sagen, dass du mich liebst?«
    Rebekkas Herz klopfte wie wild. »Im Lied ist es der Mann, der geht, nicht die Frau.«
    »Ich weiß. Du hast meine Frage aber nicht beantwortet.«
    Sie tanzten weiter in der zauberhaften, von Kerzen erleuchteten und Düften durchzogenen Nacht. »Clay, ich kann hier nicht leben.«
    »Das hat auch niemand von dir verlangt. Es gibt doch auch Krankenhäuser in New Orleans, oder?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und wenn ich dort arbeiten würde?« Er trat einen Schritt zurück und sah sie an. »Du bist zwar die, die hellsehen kann, aber ich weiß, dass du mich liebst. Und ich liebe dich. Seit du mir damals als Teenager von den Sternbildern Callisto und Arcas erzählt hast. Da bist du ausnahmsweise mal nicht rot geworden oder ins Stottern geraten. Und ich konnte an nichts anderes denken als an deine schönen grünen Augen und weichen Lippen und die Musik in deiner Stimme. Du hast voller Leidenschaft erzählt,
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