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GK470 - Die Teufelsschlange

GK470 - Die Teufelsschlange

Titel: GK470 - Die Teufelsschlange
Autoren: A.F.Morland
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Brust gewichen. Miles Manda hatte uns einiges aufzulösen gegeben. Die Zeit, die Jir Karobec bei uns verbrachte, giñg Vicky Bonney von der Arbeit natürlich ab, und ich befürchtete schon, sie würde das Dinner sausenlassen, aber sie plante, mit ihrer morgigen Arbeitszeit ein wenig zu jonglieren und das Versäumte nachzuholen.
    Als der Hellseher ging, waren die beiden Champagnerflaschen leer.
    »Nun wartet eine Menge Arbeit auf mich«, sagte der Zigeuner. »Das alte Haus muß gründlich renoviert werden.«
    »Haben Sie vor, selbst Hand anzulegen?« fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Leider habe ich dazu zwei linke Hände. Aber ich werde die Arbeiten aufmerksam überwachen, und wenn die Umbauten abgeschlossen sind, müssen Sie unbedingt meine ersten Gäste sein.«
    Ich lächelte. »Darauf freuen wir uns heute schon.« Ich reichte ihm die Hand. »Ich möchte, daß Sie wissen, daß Sie hier immer gern gesehen sind, Mr. Karobec.«
    »Nennen Sie mich Jir.«
    »Gut, und Sie sagen Tony zu mir.«
    »Einverstanden.«
    Der Zigeuner verabschiedete sich auch von Vicky Bonney und von Mr. Silver. Als er gegangen war, meinte Vicky: »Ein netter Mensch.«
    »Ein außergewöhnlicher Mensch«, sagte ich. »Du mußt dir unbedingt seine Show ansehen. Da bist du platt.«
    »Begleitest du mich?«
    »Ich war ja schon mal da. Aber warum nicht? Ich werde mir die Vorstellung noch einmal ansehen. In den nächsten Tagen. Sobald du ein bißchen mehr Luft hast«, versprach ich.
    Es schellte wieder. Ich dachte, Jir habe etwas vergessen, und begab mich in die Diele. Schmunzelnd öffnete ich. Aber auf dem Fußabstreifer stand nicht Jir Karobec, sondern ein einäugiges grünes Schattenwesen.
    ***
    Zunächst erschrak ich, denn ich dachte, einen Gegner vor mir zu haben. Es war ein Reflex, daß meine Hand sogleich zur Schulterhalfter zuckte, aber dann ließ ich den Colt Diamondback stecken, denn mein Gegenüber hob beruhigend die Hände.
    »Ich komme in friedlicher Mission, Tony Ballard«, sagte der einäugige Darganese.
    Ich schaute ihm über die Schulter. Er war allein. Ich gab die Tür frei.
    Er trat ein. Als Mr. Silver ihn sah, zogen sich seine silbernen Augenbrauen zusammen. Kein Wunder. Dieses Wesen stammte aus dem Reich der grünen Schatten. Allein sein Anblick erinnerte den Ex-Dämon sofort wieder an Roxane, die Tingo, der Dämonenschlange, geopfert worden war.
    Ich entsann mich nur zu genau dieser Tragödie. Die Erde war aufgeklafft. Ein zwei Meter breiter und mehrere Meter langer Riß entstand, und etwas Dickes Schwarzes schoß aus dem Boden.
    Tingo, die Dämonenschlange…
    Ich schauderte bei dieser Erinnerung.
    Vicky Bonney stand neben dem Hi-Fi-Turm und konnte den Blick nicht von unserem seltsamen Besucher wenden.
    »Was führt dich hierher?« wollte ich wissen.
    »Mein Name ist Pannor«, sagte das Schatten wesen. »Ragu braucht deine Hilfe. Sie schickt mich zu dir. Ich soll dich ins Reich der grünen Schatten holen.«
    »Was ist passiert? Das Volk von Markia und das von Dargan vertragen sich doch, seit Skup und Arrgo nicht mehr leben«, sagte ich. »Prinzessin Ragu hat angekündigt, sie würde über beide Völker gerecht herrschen.«
    »Das tut sie auch, und noch nie war das Leben im Reich der grünen Schatten friedlicher. Bis heute…« Der Einäugige senkte den Kopf.
    »Und heute?« fragte ich.
    »Sind grausame Vogelbestien in unser Reich eingedrungen. Sie haben drei Schattenwesen - zwei Markiasen und einen Darganesen - umgebracht und Ugar entführt.«
    Ugar. Ich erinnerte mich noch gut an die Kämpfe, die wir Seite an Seite ausgetragen hatten. Wir hatten uns Skup, den Tyrann von Markia, geholt, und wir hatten auf der Halbinsel Sorticas gegen Satansdruiden und Kristallvampire gekämpft.
    Ugar war entführt worden.
    Ragu brauchte meine Hilfe. Für mich stand fest, daß ich mich unverzüglich ins Reich der grünen Schatten begeben mußte. Denn Ragu und ihr Berater waren mir gute Freunde geworden.
    »Wenn Ragu mich braucht, bin ich jederzeit für sie da«, sagte ich.
    Pannor nickte zufrieden. »Das weiß sie.«
    Ich schaute zu Vicky Bonney hinüber. »Nun fällt unser Dinner leider doch ins Wasser.«
    »Das macht nichts. Ich glaube, du hast im Reich der grünen Schatten wichtigeres zu erledigen, als mit mir essen zu gehen, Tony«, gab meine Freundin lächelnd zurück.
    Ich dankte ihr für ihr Verständnis.
    »So kann ich meine Termine wenigstens einhalten«, meinte Vicky.
    »Ich komme selbstverständlich mit euch«, sagte Mr. Silver
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