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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf
Autoren: A.F.Morland
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verbissen, doch der Steinerne war zu mächtig.
    Seine Hände legten sich um Bischof Averys Hals. Grausam drückte er zu. Die Situation wurde äußerst kritisch für Avery. Sein Leben hing nur noch an einem seidenen Faden. Aus eigener Kraft hätte er sich nicht mehr retten können.
    Aber da war Pater Morton zur Stelle.
    Er warf sich auf den Steinkiller und drückte ihm sein Kruzifix in den Rücken. Das Wesen brüllte auf. Knirschend splitterte sein Leib. Es ließ von Bischof Avery ab, versuchte, Pater Morton zu fassen. Doch Morton stieß ihm sein Kreuz nochmals in die Seite.
    Das graue Wesen machte ein paar unsichere Schritte und brach dann zusammen. Pater Morton ließ sich mit ihm fallen. Er nahm das Kruzifix nicht von dem Steinernen fort, ehe es mit diesem vorbei war und er langsam zu Staub zerfiel.
    Es erfüllte ihn mit Stolz, daß es ihm gelungen war, dem Bischof das Leben zu retten.
    ***
    Der Inder stach zu. Da ich nicht wußte, ob der Dolch in seiner Faust eine magische Waffe war oder nicht, wich ich hastig aus. Seit ich ein unfreiwilliges Bad in Drachenblut genommen hatte, konnte man mir mit herkömmlichen Waffen nichts mehr anhaben. Nur wenn Magie im Spiel war, war ich noch so verletzbar wie früher.
    Die Klinge verfehlte mich um Haaresbreite. Hashan zog den Dolch gleich wieder zurück. Dabei erwischte die Schneide mein linkes Handgelenk. Normalerweise hätte ich einen Schmerz spüren und bluten müssen, doch nichts dergleichen war die Folge.
    Also handelte es sich um einen ganz gewöhnlichen Dolch, vor dem ich keine Angst zu haben brauchte. Es gab an mir keine einzige Stelle, an der mich der Inder mit seinem- Dolch hätte verwunden können.
    Das führte ich ihm vor.
    Er stach wieder zu.
    Ich rührte mich nicht von der Stelle.
    Die Klinge traf meinen Bauch. Kein Schmerz. Keine Verletzung. Der Dolch brach mit einem singenden Ton ab, als hätte ihn Hashan gegen eine dicke Hornpaltte gerammt. Verdattert starrte er auf das Heft in seiner Faust, konnte nicht fassen, an einen unverwundbaren Menschen geraten zu sein. Ehe er seine Überraschung überwinden konnte, setzte ich ihm mit meinen Fäusten zu. Mit wuchtigen Schlägen trieb ich ihn ein Stück vor mir her, und dann streckte ich ihn mit einem gewaltigen Schwinger nieder.
    Aber er war zäh.
    Im Fallen umklammerte er meine Beine.
    Er wollte sich noch einmal hochzerren. Da ließ ich mein Knie emporschnellen, und dieser Treffer schaltete ihn für lange Zeit aus. Ich hoffte, daß Bischof Avery und Pater Morton inzwischen den steinernen Toten geschafft hatten, und beschloß, mich sogleich um Tom Jessop und Lance Selby zu kümmern.
    ***
    Abel Gorgonius Koczak verwandelte sich erneut. Tom Jessop stand nach wie vor vor ihm, und das tödliche Spiel begann von neuem. Wieder wollte Tom dem Gorgonen nicht in die Augen sehen. Hartnäckig widersetzte er sich dessen Befehl, starrte verbissen auf den Boden, doch wie schon einmal bekam der Schlangenhäuptige den Geist des Jungen in seme Gewalt.
    Tom mußte gehorchen.
    Es spielte sich alles wie beim ersten Mal ab.
    Tom Jessop hob langsam den Blick. Verzweiflung prägte seine Züge. Er wollte nicht sterben, wußte aber, daß er nicht in der Lage war, dies zu verhindern. Koczak war ein zu mächtiger Gegner.
    Du hast dich übernommen! dachte Tom. Wie hast du nur so verrückt sein können anzunehmen, mit Koczak fertig zuwerden? Debbie hatte recht. Du hättest auf sie hören sollen. Nun wirst du als steinernes Monster ins Dorf zurückkehren und Mags Avery zu diesem schlangenhäuptigen Satan holen, weil er es so will.
    Der Gedanke an Mags zwang ihn, sich noch einmal gegen das schreckliche Schicksal aufzulehnen. Er kämpfte erbittert um sein Leben. Noch schaute er dem Gorgonen nicht in die Augen, aber es fehlte nicht mehr viel.
    Ich will nicht! schrie es in ihm. Ich will und werde ihn nicht anschauen!
    Aber voll Entsetzen bemerkte er, daß sich sein Blick ohne sein Zutun weiter hob, bis er dem Schlangenhäuptigen direkt in die brennenden Augen schaute. Erneut fraßen sich die Kräfte des Bösen in seinen Körper. Sie wühlten sich schmerzhaft durch seine Muskeln und brachten sie allmählich zum Erstarren. Es war schrecklich, und für Tom Jessop war es deshalb schlimmer, weil er diesen Tod nun schon zum zweiten Mal starb…
    ***
    Ich kümmerte mich nicht weiter um Hashan. Der war besinnungslos. Wenn er wieder zu sich kam, würde hier hoffentlich alles erledigt sein. Ich rannte auf das Haus zu, ohne zu ahnen, wie dringend meine Hilfe
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