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GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf
Autoren: A.F.Morland
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umgedreht.«
    »Geh jetzt, und bring mir Tony Ballard, damit ich auch ihn in einen steinernen Toten verwandeln kann.«
    ***
    Die schmale Straße krümmte sich nach links. Plötzlich schrie Pater Morton auf und wies auf das Steinmonster, das ihnen entgegenkam. Bischof Avery stoppte den Mercedes sofort. Kaum hielt der Wagen, da schlug sich der Steinerne in die Büsche. Wir sprangen aus dem Fahrzeug und folgten dem Kerl. Sowohl der Bischof als auch der Pfarrer bewaffneten sich mit ihren geweihten Kreuzen. Das war eine gute Waffe gegen das Böse. Wenn sie sie richtig einzusetzen verstanden, hatten sie nichts zu befürchten. Im Gegenteil, dann ging es dem Steinernen an den Kragen.
    Wir fächerten auseinander.
    Jeder versuchte, den Steinkiller auf eigene Faust zu stellen.
    Diesmal hatte ich nicht soviel Glück wie bei Martin Wyngard. Ich fand die Spur des Steinernen nicht, rannte auf gut Glück in den Wald hinein, entfernte mich, ohne es zu wissen, mehr und mehr von der grauen Gestalt und kam immer näher an das Haus des Bildhauers heran.
    Die erhellten Fenster zogen mich an wie ein Magnet das Eisen.
    Hier wohnte Abel Gorgonius Koczak. Hierher hatte sich Tom Jessop begeben. Hierher hatte der steinerne Tote wahrscheinlich auch Lance Selby gebracht. Die beiden brauchten bestimmt Hilfe. Sollte ich umkehren und mich weiter an der Jagd auf das Steinwesen beteiligen? Würden der Bischof und der Pfarrer mit dem Steinernen nicht allein fertigwerden? Bischof Avery war zwar ein wohlbeleibter Mann, aber auch ein unerschrockener Kämpfer.
    Was war nun wichtiger?
    Daß ich umkehrte oder daß ich mich um Koczak, Tom Jessop und Lance Selby kümmerte?
    Jemand anderer nahm mir die Entscheidung ab.
    Hashan!
    Er fiel urplötzlich aus der Finsternis über mich her - mit einem langen Dolch in der Faust!
    ***
    Bischof Avery und Pater Morton gaben ihr Bestes, um den Steinernen zu kriegen. Sie trennten sich. Während der Pfarrer sich seinen Weg durch das teilweise arg verfilzte Unterholz bahnte, hastete Bischof Avery einen schmalen Pfad entlang. Es war erstaunlich, wie schnell dieser schwergewichtige Mann sich bewegen konnte.
    Die Dunkelheit war ein arges Handikap für die Verfolger. Man konnte kaum die Hand vor den Augen sehen.
    Dadurch kam es, daß Bischof Avery auch den Ast nicht bemerkte, der quer über dem Pfad lag und die Dicke eines Männerschenkels aufwies. In vollem Lauf stieß er mit dem rechten Fuß dagegen, verlor das Gleichgewicht und fiel. Dabei krachte er mit dem Kopf gegen einen Baumstumpf und war nahe daran, die Besinnung zu verlieren.
    Schwer atmend drehte er sich auf den Rücken. Er brauchte eine kurze Pause, um sich zu erholen. Der Wald drehte sich urn ihn herum. Er schloß ächzend die Augen, preßte die Handballen an die Schläfen und schüttelte den Kopf, damit die Benommenheit verging.
    Allmählich sah er wieder klarer.
    Und was er sah, trieb ihm den kalten Schweiß aus den Poren.
    Vor ihm ragte, hoch und breitschultrig, eine graue Gestalt auf. Der steinerne Killer!
    »Gott steh mir bei!« stöhnte der Bischof. Schon griff das Wesen an…
    ***
    Pater Morton kam zunächst nicht zu Bewußtsein, daß er allein durch den finsteren Wald eilte. Als ihm das klar wurde, lief er nicht mehr so stürmisch durch die Dunkelheit. Es hatte den Anschein, als würde er sich jeden Schritt gründlich überlegen. Würde er gegen den Steinernen bestehen können? War ihm dieses Monster nicht in allen Belangen überlegen?
    Der Dorfpfarrer blieb keuchend stehen.
    Es fiel ihm schwer, die Luft anzuhalten, aber schließlich schaffte er es doch, und er lauschte.
    »Pater Morton!« Die Stimme geisterte durch den Wald. Der Pfarrer zuckte heftig zusammen.
    »Pater Morton!«
    Der Bischof rief ihn, und es schien schlimm um ihn zu stehen. Da raffte der Pfarrer all seinen Mut zusammen und eilte in die Richtung des Rufenden. Er war entschlossen, sein Leben für diesen Mann zu opfern.
    Wild preschte er durch den Wald. Zweige geißelten sein Gesicht. Er achtete nicht auf den Schmerz. Die Soutane zerriß. Egal. Er lief weiter, so schnell er konnte.
    Zwischen zwei Bäumen nahm er die vagen Umrisse zweier Gestalten wahr. Der Bischof kämpfte verzweifelt gegen den steinernen Gegner. Er blutete aus Mund und Nase. Er hatte das Kruzifix, das er gegen das Monster einsetzen wollte, verloren, konnte es nicht wiederfinden. Der Steinkiller packte ihn soeben, drehte sich mit ihm und stieß ihn gegen einen Baumstamm. Der Bischof schrie gequält auf. Er wehrte sich
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