Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK460 - Das Geisterdorf

GK460 - Das Geisterdorf

Titel: GK460 - Das Geisterdorf
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
für die Nichte des Bischofs übrig hast.«
    Es funkelte in Toms Augen. Wenn die Dolchklinge nicht auf seiner Kehle gelegen hätte, hätte er sich jetzt auf den Bildhauer gestürzt. »Sie Schwein!« keuchte er. »Sie gottverdammtes Schwein! Lassen Sie ja die Finger von diesem Mädchen!«
    Koczaks Augen verengten sich. »Der Bischof hat sich erdreistet, mit seinem Kruzifix gegen Martin Wyngard vorzugehen. Er hat verhindert, daß der Steinerne seine Frau zur Hölle schickte. Diese Unverfrorenheit verlangt eine Strafe. Da man den Bischof am schlimmsten treffen kann, wenn seiner kleinen Nichte etwas zustößt, werde ich mich an sie halten, und du wirst mir dabei zur Hand gehen, Junge!«
    »Niemals!« brüllte Tom Jessop.
    Koczak lachte. »Du tust so, als hättest du eine Chance, dich meinem Willen zu widersetzen.«
    »Das werde ich. Das werde ich, verlassen Sie sich drauf.«
    »Du armer Narr hast immer noch nicht erkannt, daß dein Schicksal bereits besiegelt ist. Und so etwas hält sich für intelligent. Du kommst hier nur noch als lebender Stein weg, mein Lieber, und als solcher wirst du mein willenloses Werkzeug sein und meine Befehle bedingungslos ausführen, ebenso wie die drei steinernen Männer, die soeben mein Haus verlassen haben. Ich werde dich in einen kalten, gefühllosen Stein verwandeln, und du wirst mir Mags Avery bringen!«
    ***
    »Ich bin gespannt, was Abel Gorgonius Koczak zu unserem Besuch sagt«, bemerkte Lance Selby, der neben mir im Wagen des Bürgermeisters saß.
    »Er wird begeistert sein«, entgegnete ich. »Nette Leute wie wir sind überall gern gesehen.«
    »Ihm werden die Schlangenhaare vor Freude zu Berge stehen.«
    »Versprich mir eines: Sieh ihm nicht zu tief in die Augen, sonst kann ich für nichts garantieren.«
    »Ich werde stets schüchtern den Blick zu Boden senken, damit es keine Komplikationen gibt«, versprach der Parapsychologe.
    Wir beabsichtigten, hochoffiziell bei Koczak vorzufahren. Angemeldet waren wir zwar nicht, aber er würde uns trotzdem nicht abweisen, wenn wir ihm verrieten, wer wir waren und weshalb wir ihn aufsuchten. Er würde uns in sein Haus einlassen und versuchen, uns auszutricksen. Wenn wir auf der Hut waren und es geschickt anstellten, mußte es uns gelingen, ihn erfolgreich zu bekämpfen.
    »Tony!« brüllte Lance Selby plötzlich, als hätte er den Verstand verloren. »Paß auf!«
    Und dann sah ich den Grund, weshalb er so schrie.
    Aus dem finsteren Wald waren drei steinerne Gestalten gesprungen. Sie versperrten die Durchfahrt.
    »Verdammt!« knurrte ich. »Wer hätte gedacht, daß es auf dieser Strecke solche Autostopper gibt?«
    ***
    Ich brachte den Wagen zum Stehen. Wenn wir in meinem Peugeot gesessen hätten, hätte ich Gas gegeben und die steinernen Kerle gerammt, aber das war nicht mein Auto, und ich wollte das Fahrzeug des Bürgermeisters nicht zu Schrott fahren.
    Unbeweglich standen die drei Steinernen da.
    »Koczaks Begrüßungskomitee«, sagte ich bissig. »Wir müssen die Gestalten aus dem Weg räumen, wenn wir weiterfahren wollen, Lance.«
    »Das trifft sich gut. Wir haben hier die restlichen drei Männer vor uns, die aus Seltrick verschwunden sind. Wenn wir sie erledigen, gibt es keine steinernen Toten mehr.«
    »Jedenfalls so lange nicht, bis Koczak wieder neue schafft. Der Bildhauer ist sehr produktiv«, sagte ich sarkastisch.
    Die Steinmonster setzten sich in Bewegung. Als Lance das sah, fragte er: »Was nun? Steigen wir aus?«
    »Erst mal abwarten, was passiert«, antwortete ich und beobachtete die steinernen Killer, die sich unserem Wagen näherten.
    Einer baute sich vor dem Fahrzeug auf. Der zweite kam auf meiner Seite heran, der dritte näherte sich der Beifahrertür. Lance Selby legte sein Lederamulett frei, um sich damit wehren zu können.
    Drei Steinerne gegen uns, das war kein gutes Verhältnis. Wir würden höllisch aufpassen müssen, wenn wir nicht unter die Räder kommen wollten.
    Die Steinernen blieben wieder stehen.
    Aber plötzlich, wie auf ein geheimes Kommando, legten die Steinkiller los.
    Der eine hieb mit seiner Steinfaust mit woller Wucht auf die Motorhaube. Die Faust hämmerte eine tiefe Delle ins Blech. Gleichzeitig sprang die Motorhaube aus der Verriegelung, wippte hoch, wurde von dem Kerl mit beiden Händen abgefangen und aus der Verankerung gerissen. Wild schleuderte er das Blech in den Wald.
    »Gas!« schrie Lance Selby. »Gib Gas, Tony!«
    Das wollte ich tun, denn nun brauchte ich auf das Fahrzeug des Bürgermeisters
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher