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GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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erneut das Bewußtsein verloren hatte. »Hoffentlich hält er das aus.«
    »Keine Sorge. Sein Gebrüll soll nur unsere Herzen erweichen. In Wirklichkeit ist er nicht einmal halb so schlimm dran wie das Böse, das in ihm steckt.«
    »Wann machen wir weiter?«
    »In einer Stunde. Die Sache strengt mich ziemlich an.«
    »Das sehe ich. Möchtest du was trinken?«
    »Nein.«
    »Aber ich«, sagte ich und holte mir einen Pernod.
    Eine Stunde später machten wir weiter. Ich ging Mr. Silver zur Hand, so gut ich konnte. Der Dämon in Hector Bose tobte. Er heulte und brüllte, aber er wich nicht aus dem Besessenen.
    »Wir müssen Geduld haben«, sagte Mr. Silver, ziemlich erledigt. »Rom ist schließlich auch nicht an einem Tag erbaut worden.«
    ***
    Nach dem Tod der drei Zeugen entwickelten Ken Kerchevals Anwälte eine erstaunliche Aktivität. Zwei Tage brauchten sie, um den Starkiller der Londoner Unterwelt loszueisen. Dann war es geschafft, und Kercheval befand sich wieder auf freiem Fuß. Zufrieden grinsend hatte er das Untersuchungsgefängnis verlassen. Zwei Stunden später tauchte er bei Mark Dobson, einem bekannten Waffenhändler der Unterwelt, auf.
    »Freut mich, daß du wieder draußen bist, Ken«, sagte Dobson, ein geschniegelter Fünfzigjähriger mit einer Perücke, die man als solche schon auf eine Meile Entfernung erkannte. »Freut mich auch«, gab Kercheval zurück und lachte. »Kann ich was für dich tun?«
    »Ja, du kannst mich neu ›einkleiden‹.«
    »Brauchst du eine Kanone? Ich spreche zwar gegen meine Geschäftsinteressen, aber für eine Weile würde ich an deiner Stelle die Finger von Waffen lassen. Die Bullen werden dich bestimmt im Auge behalten.«
    »Erst mal können«, sagte Kercheval überheblich. Wieder lachte er. »Denen steht der Schaum vorm Mund, weil sie mich ziehen lassen mußten.«
    »Das kann ich mir denken.« Mark Dobson lachte mit ihm.
    »Zeig mir, was du auf Lager hast«, verlangte Ken Kercheval.
    Dobson versuchte keinen weiteren gutgemeinten Rat mehr an den Mann zu bringen. Kercheval mußte selbst wissen, was er tat. Er war alt genug.
    Sie begaben sich in den Keller von Dobsons Haus. Da gab es alles, was das Herz eines Waffenfetischisten höher schlagen ließ. Auch ein Schießstand war vorhanden, damit die Kunden des Waffenhändlers die Kanonen, die sie zu kaufen gedachten, gleich ausprobieren konnten. Zumeist waren es heiße Waffen, die Mark Dobson zu günstigen Preisen verscherbelte. Es kam laufend etwas herein und blieb nie lange liegen, denn Waffen wurden in der Unterwelt ständig gebraucht, und niemand verkaufte sie billiger als Mark Dobson.
    Ken Kercheval entschied sich für eine Walther PPK. Er und Dobson setzten sich Ohrenschützer auf, und dann probierte der Starkiller die Waffe auf dem Schießstand aus.
    »Zufrieden?« erkundigte sich Dobson, nachdem Kercheval das Magazin leergeballert hatte.
    »Ich denke, die nehme ich«, erwiderte Kercheval, ohne nach dem Preis zu fragen. Anderen Kunden war das das wichtigste, und manchmal feilschten sie stundenlang um ein einziges Pfund. Da war Dobson dieser Mann viel lieber. Der bezahlte, was verlangt wurde. Es war eine Freude, mit ihm Geschäfte zu machen. »Das wäre das eine«, sagte der Starkiller und schob die Pistole in seinen Hosenbund.
    »Wieviel Munition?« fragte Dobson.
    »Hundert Schuß.«
    »Okay. Und was hast du sonst noch auf dem Herzen?«
    »Ich brauche ein gutes Gewehr. Präzisionswaffe. Mit Zielfernrohr. Leicht zerlegbar.«
    »Ein neuer Auftrag?« fragte Mark Dobson, schloß aber sofort den Mund, denn das hätte er nicht fragen dürfen. Es ging ihn nichts an, was seine Kunden mit den Waffen machten, die er ihnen verkaufte. »Entschuldige meine Neugier, Ken«, sagte er schnell.
    Kercheval nickte kaum merklich.
    Dobson führte den Starkiller zu einem Gewehrständer. »Das ist im Augenblick alles, was ich habe«, sagte er in beinahe entschuldigendem Ton. »Gefragt sind in erster Linie Faustfeuerwaffen. Dann kommen Maschinenpistolen. Die Nachfrage nach Gewehren hat in letzter Zeit stark nachgelassen. Es kommen auch kaum welche herein.«
    Ken Kercheval wählte aus dem vorhandenen Angebot.
    Auf dem Schießstand probierte er die vier Gewehre, die er in die engere Wahl genommen hatte, der Reihe nach durch. Die Waffe, mit der er die besten Trefferergebnisse erzielte, legte er dann beiseite. Die anderen Gewehre konnte Mark Dobson wieder in den Ständer stellen. Es war ein tschechisches Modell, für das sich Kercheval entschieden
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