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GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

GK449 - Die Bruderschaft der Hölle

Titel: GK449 - Die Bruderschaft der Hölle
Autoren: A.F.Morland
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Augenwinkeln wahr.
    Sie kreiselte entsetzt herum.
    Namenlose Panik befiel sie. Ihre Augen weiteten sich, während sich ihre Kehle schmerzhaft zuzog. Sie wollte um Hilfe rufen, doch kein Laut kam über ihre bebenden Lippen.
    Der Drache hatte seine Chance wahrgenommen!
    Mr. Silver wußte nicht, was hier vorging.
    Das Monster würde im zweiten Anlauf nun doch sein Ziel erreichen. Schrecklich…
    Jenny reagierte auf das Erscheinen der Bestie mit begreiflicher Hysterie. Das Erlebnis im Bad steckte immer noch in ihren Knochen, und nun versuchte dieses grauenerregende Ungeheuer schon wieder, sie umzubringen.
    Trotz seines Schwergewichts bewegte es sich völlig lautlos. Als würden seine geschuppten Beine den Boden nicht berühren, als würde es schweben. Jenny war bleich geworden. Sie schüttelte ununterbrochen den Kopf, und ihre Augen schwammen in Tränen.
    Sie wollte nicht sterben, und doch schien ihr dieses Schicksal nicht erspart zu bleiben. Einmal gelang es ihr, ihren Blick von dem gelben Ungeheuer mit den giftgrün leuchtenden Augen zu lösen.
    Verzweifelt und um Hilfe bettelnd blickte sie zur halb offenen Tür. Nur ein paar Yards von ihr entfernt befand sich Mr. Silver.
    Ihr Schutzengel, wie er selbst gesagt hatte. Aber er tat nichts für sie. Er überließ sie ihrem schrecklichen Schicksal.
    Das Monster kam auf Jenny Fair zu. Die Tänzerin wich mit nackten Füßen zurück. Schritt für Schritt. Bis zum Fenster. Weiter konnte sie nicht mehr. Schweiß perlte auf Jennys Stirn. Sie zitterte heftig, war bemüht, ihre Stimme wiederzufinden, um Mr. Silver um Hilfe rufen zu können.
    »… Silver…!« kam es endlich krächzend aus ihrem Mund.
    Der Ex-Dämon war sofort alarmiert. Er hetzte herbei. Bevor er den Raum jedoch betreten hatte, passierte das Furchtbare. Mit einem wilden Sprung stürzte sich die geschuppte Erscheinung auf Jenny. Das Mädchen konnte nicht wissen, daß das Monster lediglich ein körperloses Trugbild war. Jenny Fair vergaß in diesem entsetzlichen Moment, wo sie stand. Instinktiv wich sie noch weiter zurück, und das Unglück konnte nicht ausbleiben.
    Die Tänzerin durchstieß mit dem Rücken das Glas des Fensters. Sie kippte kreischend nach draußen. Niemand, nicht einmal Mr. Silver, vermochte ihren Sturz zu verhindern.
    Wutentbrannt und verbittert wandte sich der Ex-Dämon dem geschuppten Ungeheuer zu. Er wollte es packen, doch seine Silberhände griffen durch das Scheusal. Da wußte er, daß er es lediglich mit einer geistigen Projektion zu tun hatte. Das bedeutete, daß Hector Bose nicht weit entfernt war, denn solche Trugbilder vermochte er bestimmt nicht über größere Distanzen entstehen zu lassen. So weit war Bose noch nicht.
    Vielleicht draußen vor der Apartmenttür.
    Mr. Silver jagte sofort los.
    ***
    Ich bog in die Straße ein, in der Jenny Fair wohnte. In der Nähe ihres Hauses fand ich eine Parklücke, setzte den Peugeot 504 TI zurück und stieg aus. Ich war voller Hoffnung, daß es Mr. Silver und mir gelingen würde, Hector Bose bei Jenny Fair abzufangen.
    Zehn Yards noch bis zum Haustor.
    Da klirrte oben Glas, und dann vernahm ich ein Kreischen, das mir durch Mark und Bein ging. Mein Kopf ruckte hoch. Ich bekam den Sturz von Anfang an mit. Es war ein entsetzliches Erlebnis, das mich noch lange Zeit verfolgte. Wut und Haß wallten in mir auf. Schaffte dieser Höllenbastard denn alles, was er sich vornahm? War ihm denn überhaupt nicht beizukommen?
    Fassungslos verfolgte ich den Fall des Mädchenkörpers.
    Einen Sturz aus dieser Höhe – sie wohnte im vierten Stock – konnte sie unmöglich überleben. Als der Aufprall kam, schloß ich die Augen. Ich wollte das nicht sehen. Gleich danach riß ich die Augen aber wieder auf und lief zu Jenny. Mit verrenkten Gliedern lag sie auf dem Asphalt. Mir krampfte es das Herz zusammen.
    Es war ein Wunder, daß sie noch lebte.
    Aber sie würde sterben, das erkannte ich. Dazu brauchte ich kein Arzt zu sein.
    Ihre Lider flatterten. Aus Mund, Nase und Ohren rann Blut. Ein heftiges Zittern durchlief ihren Körper. Sie schaute mich verzweifelt an, und ich erkannte, daß sie etwas sagen wollte. Ergriffen sank ich neben ihr auf die Knie. Ihre Lippen bewegten sich, doch kein Ton kam aus ihrem Mund, der nun mehr und mehr aufklaffte und schließlich weit offenblieb, wie zu einem letzten stummen Schrei.
    Ich war dermaßen aufgewühlt, daß sich für einen Moment alles um mich herum drehte. Zorn und Entrüstung tobten in meinem Inneren. Eine bittere
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