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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann
Autoren: A.F.Morland
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nehme an, er hat es Leigh Saxon und seinen Freunden zur Verfügung gestellt. Möglicherweise, damit sie es anbeten.«
    »Ich möchte zu gern wieder raus aus diesem Becken.«
    »Ich auch«, sagte Mr. Silver.
    »Aber die Stahlplatte - was?«
    »Die schaffe ich«, sagte Mr. Silver zuversichtlich. »Wir bleiben hier nicht gefangen, Tony, darauf gebe ich dir mein Wort.«
    Ich lächelte schief. »Freut mich zu hören.«
    Der Ex-Dämon forderte mich auf, ich solle mich mit beiden Händen am Beckenrand festhalten. Ich tat es. Mr. Silver hatte nun die Bewegungsfreiheit, die er brauchte.
    Er schnellte nach oben und wuchtete seine Schulter gegen die Stahlplatte. Metall prallte auf Metall.
    Wumm!
    Die Platte bewegte sich nicht.
    Mr. Silver krachte gleich noch einmal dagegen. Das Aufprallgeräusch mußte im ganzen Haus zu hören sein, doch niemand reagierte darauf. Diesem Frieden traute ich nicht. Irgend etwas mußte Leigh Saxon doch noch in der Hinterhand haben. Wumm! Abermals knallte Mr. Silvers harte Schulter gegen das widerstandsfähige Metall. Es nützte nichts, wie blieben gefangen.
    Doch der Ex-Dämon ließ sich nicht so schnell entmutigen.
    Als diese Taktik nichts einbrachte, ging er zu einer anderen über.
    In seinen perlmuttfarbenen Augen sprang eine dunkelrote Glut an. Kleine Wirbel entstanden in den Pupillen, und dann rasten zwei heiße Feuerlanzen aus den Augen meines Freundes. Gefährliche Waffen, mit denen er schon viele Gegner ausgeschaltet hatte.
    Der Stahl war dieser außerweltlichen Hitze nicht gewachsen. Er wurde weich, und als sich Mr. Silver mit voller Wucht wieder dagegenwarf, bog sich die Platte so weit auf, daß wir das Blutbecken verlassen konnte.
    Zuerst schnellte der Ex-Dämon aus dem Bassin.
    Er schaute sich mißtrauisch um.
    Niemand war zu sehen.
    Mr. Silver reichte mir die Hand und hievte mich aus dem Becken. Ich stellte verwundert fest, daß nicht nur Leigh Saxon und seine Freunde verschwunden waren, sondern auch der Drachengötze. Ich machte meinen Kampfgefährten darauf aufmerksam.
    »Meinst du, sie haben den Götzen fortgeschafft?« fragte ich.
    Der Ex-Dämon zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht ist der Drachengott auch auf seinen eigenen Beinen weggegangen. Alles ist möglich.«
    Ich blickte verwundert an mir hinunter. Meine Kleider waren schon wieder trocken. Vom Drachenblut war nichts mehr zu sehen. Mein Hemd war weiß, die Hände sauber. Als wäre ich in diesem Bassin niemals beinahe ertrunken. Mein Blick streifte die sieben thronähnlichen Stühle. Sie waren leer. Das, was die Drachenmonster von Vic Canova übriggelassen hatten, lag nicht mehr auf dem Boden.
    Es hatte fast den Anschein, ich hätte mir alles, was ich erlebt hatte, bloß eingebildet.
    »Was hältst du davon?« fragte ich den Ex-Dämon.
    Der Hüne mit den Silberhaaren -ebenfalls staubtrocken - rümpfte die Nase. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß es mir nicht gefällt.«
    »Zuerst wollen sie mich um jeden Preis killen, und dann rücken sie aus. Das paßt nicht zusammen.«
    »Wir werden es mit ihnen noch mal zu tun kriegen.«
    »In diesem Haus?«
    »Kann ich nicht sagen«, erwiderte Mr. Silver.
    »Ich schlage vor, wir gehen.«
    »Gute Idee.«
    Ich grinste. »Ich bin bekannt für meine guten Ideen.«
    Mr. Silver feixte. »Das wußte ich nicht.«
    Ich holte mir meinen Colt Diamondback, der immer noch auf einem der Stühle lag. Mit der Waffe in der Hand verließ ich mit Mr. Silver den Keller. Meine Nerven waren straff gespannt. Ich rechnete mit einem Angriff, war felsenfest davon überzeugt, daß die Sache noch nicht ausgestanden war.
    Leigh Saxon konnte uns doch nicht einfach abziehen lassen, das lag nicht auf seiner Linie.
    Vorsichtig schlichen wir die Kellertreppe hoch. Wir gingen nebeneinander. Mr. Silver sah wieder halbwegs wie ein Mensch aus, das heißt, sein Körper bestand nicht mehr aus Metall, aber das silbrige Schimmern seiner Haut verriet mir, daß auch er unter Hochspannung stand.
    Wir langten oben an und blieben stehen.
    Beide lauschten wir.
    Mr. Silver versuchte darüberhinaus noch die Gegner mit seinem Dämonenradar, das leider nicht immer funktionierte, zu orten.
    Nichts.
    Und so blieb es auch weiterhin.
    Niemand hinderte uns daran, das Haus zu verlassen. Draußen standen keine Fahrzeuge mehr. Leigh Saxon hatte das Feld geräumt.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich zu Mr. Silver. »Er wollte doch unseren Tod.«
    »Vielleicht wäre es dazu gekommen, wenn wir lange genug in diesem
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