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GK442 - Der Drachenmann

GK442 - Der Drachenmann

Titel: GK442 - Der Drachenmann
Autoren: A.F.Morland
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ungewöhnlichen Aussehens keine Gedanken. Ich komme vom Mars. Da sehen alle so aus wie ich.«
    Der Fahrer bekam den Mund kaum zu. »So, so. Vom Mars. Und wohin wollen Sie? Zum Jupiter fahre ich nicht.«
    Mr. Silver nannte Leigh Saxons Anschrift und meinte: »Es genügt, wenn Sie mich dorthin fahren, oder ist das auch nicht möglich?«
    Zwanzig Minuten später stieg Mr. Silver vor Saxons Haus aus. Er entdeckte Tony Ballards weißen Peugeot 504 TI. Das Fahrzeug war leer. Also vermutete der Ex-Dämon seinen Freund in Saxons Haus. Er betrat das Grundstück und näherte sich mit langen Schritten dem Gebäude. Er hatte nicht die Absicht, sich wie ein Dieb einzuschleichen, sondern wollte läuten. Seine Hand war zum Klingelknopf unterwegs, da vernahm er die stark gedämpften Todesschreie eines Menschen.
    »Tony!« stieß der Ex-Dämon erschrocken hervor.
    Es kam nicht oft vor, daß er aus der Fassung geriet, doch in diesem Moment passierte es, denn er befürchtete, daß sein Freund und Kampfgefährte Tony Ballard, der Dämonenhasser, in diesem Augenblick sein Leben verlor.
    ***
    Mr. Silver stieß die Tür auf und stürmte in das Haus. Die Schreie waren verstummt. Der Ex-Dämon orientierte sich kurz. Er vermutete, daß die Todesschreie aus dem Keller emporgedrungen waren.
    Tony ist tot! hämmerte es in Mr. Silvers Kopf.
    Völlig konfus machte ihn dieser schreckliche Gedanke.
    Tony Ballard lebte nicht mehr!
    Er fand die Kellertreppe und hastete sie hinunter. So viele gefährliche Abenteuer hatten sie gemeinsam überstanden. Sie waren im Laufe der Jahre zu einem eingespielten Team geworden, zu unzertrennlichen Freunden. Sie neckten einander gern, waren aber niemals gehässig zueinander oder gar böse aufeinander. Ein Blick genügte fast immer, und sie verstanden sich. Viele Worte waren nicht nötig.
    Sollte das alles zu Ende sein?
    Mr. Silver spürte einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Es gab nur eines, was ihn genauso schmerzhaft wie Tonys Ende getroffen hätte: Roxanes oder Vickys Tod!
    Saxon!
    Hatte es dieser Satansbraten wirklich gewagt, Tony Ballard umzubringen? Mr. Silver war entschlossen, ihn dafür hart zu bestrafen. Leigh Saxon sollte Tony Ballard nur um wenige Minuten überleben!
    Der Ex-Dämon flog förmlich die Stufen hinunter. Er erreichte die Tür am Ende der Treppe, packte den Griff und rammte sie zur Seite…
    ***
    Die Front der gelben Drachen rückte heran. Ich zerrte wie verrückt an meinen Fesseln, die mir dadurch nur noch schmerzhafter ins Fleisch schnitten. Die Monster fauchten und gierten nach meinem Leben. Jedes Höllenwesen wollte mich für sich haben. Aus den geblähten Nüstern stiegen Schwefeldämpfe, die so beißend waren, daß sie mir den Atem nahmen. Leigh Saxon führte die Schreckensgruppe an. Seine Krallenpranke streckte sich mir entgegen. Gott, wenn ich bloß meine Hände hätte gebrauchen können.
    Das Ungeheuer packte mich und riß mich hoch.
    Da meine Beine zusammengebunden waren, kippte ich auf die Drachenfront zu. Für mich stand fest, daß das mein Untergang war.
    Nur ein Wunder konnte mich jetzt noch retten.
    Und dieses Wunder war plötzlich da.
    Es hatte einen Namen: Mr. Silver!
    Er warf sich mit einer unglaublichen Vehemenz zwischen mich und die Drachen. Sein Körper war zu purem Silber erstarrt, ohne daß er deshalb in seiner Bewegungsfreiheit beeinträchtigt gewesen wäre. Geschmeidig wie ein Tiger war der kraftstrotzende Ex-Dämon. Seine Silberschulter stieß mich zur Seite. Ich schlug mit dem Kopf gegen die Stuhlkante und hätte beinahe wieder die Besinnung verloren.
    Fauchend und knurrend stürzten sich die Drachen auf meinen Freund. Er drosch mit seinen Silberfäusten nach ihnen, packte einen, wuchtete ihn hoch und schleuderte ihn gegen die anderen. Während die gesamte gelb geschuppte Brut zu Boden ging, zerriß der Ex-Dämon blitzschnell meine Fesseln.
    Dann brandete ihm die Drachengefahr wieder entgegen.
    Krallen ratschten über seinen harten Metallkörper. Die Monster bissen ihn in Arme und Beine, doch ihre kräftigen Zähne vermochten nicht einzudringen. Mit schrillen Geräuschen, die mir durch Mark und Bein gingen, rutschten sie ab. Während Mr. Silver Tritte und Schläge austeilte, wollte ich meinen Colt Diamondback holen, um mich so effektvoll wie möglich an dem Kampf beteiligen zu können. Ich war davon überzeugt, daß ich dieser gesamten Drachensippe mit meinen geweihten Silberkugeln den Garaus machen konnte.
    Mein Revolver lag auf einem der Stühle.
    Ich
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