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GK429 - Im Niemandsland des Bösen

GK429 - Im Niemandsland des Bösen

Titel: GK429 - Im Niemandsland des Bösen
Autoren: A.F.Morland
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nächsten Sekunde eine knalle.«
    Lance Selby trat mit Colin Bybee ein. Ich zog mich in eine Ecke des Raumes zurück und schob mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne. Bybee machte einen verstörten Eindruck.
    Als wäre ihm ein Geist erschienen. Ich ahnte nicht, wie nahe meine Vermutung bei der Realität lag. Lance machte ihn mit den Anwesenden bekannt. Mit mir nicht, denn das hätte zu viele umständliche Erklärungen nötig gemacht.
    Mr. Silver übernahm die Rolle des Hausherrn. »Bitte setzen Sie sich, Mr. Bybee.«
    »Danke«, ächzte der Mann und ließ sich in den Sessel fallen, in dem ich vorhin gesessen hatte.
    Vicky Bonney verließ den Living-room, Sie kam mit dem Erste-Hilfe-Kasten wieder. »Hatten Sie einen Autounfall, Mr. Bybee?« fragte Roxane, die Hexe aus dem Jenseits.
    Wenn man es genau betrachtete, waren wir schon eine illustre Gesellschaft. Mr. Silver: kein Mensch, sondern ein Ex-Dämon. Roxane: auch kein Mensch, sondern eine abtrünnige Hexe, die in der ständigen Furcht leben mußte, von Mago, dem Schwarzmagier, gefunden und getötet zu werden. Und ich, Tony Ballard, der Dämonenhasser: zwar ein Mensch, aber unsichtbar…
    »Wenn ich einen Unfall mit dem Wagen gehabt hätte, wäre ich nicht zu Lance gekommen«, antwortete Colin Bybee.
    »Dein Auto ist aber ziemlich demoliert«, sagte der Parapsychologe.
    »Ich hatte ein schreckliches Erlebnis. Im Themsehafen. Beinahe wäre ich dabei ums Leben gekommen.«
    »Warst du allein da?« fragte Lance.
    »Ja.«
    »Eine unsichere Gegend. Hat man dich überfallen?«
    »Ja. Aber das waren keine Menschen, die dort über mich herfielen«, sagte Bybee aufgeregt, während sich Vicky um seine Verletzung kümmerte.
    Mr. Silver spitzte sofort die Ohren. »Keine Menschen?«
    »Was ist passiert, Colin?« fragte Lance Selby.
    »Rocker sind über mich hergefallen. Aber es waren keine gewöhnlichen Typen…«
    »Sondern?«
    »Skelette«, preßte Bybee heiser hervor. »Ich dachte, damit könne ich unmöglich zur Polizei gehen. Die Bullen würden mich auslachen und zur Ausnüchterung in eine Zelle sperren, aber ich bin nüchtern, Lance. Stocknüchtern, seit mir diese Höllenbastarde nach dem Leben trachteten.«
    »Was genau ist passiert?« wollte Mr. Silver wissen, und Colin Bybee erzählte es allen haarklein.
    Lance Selby blickte den Ex-Dämon ernst an. »Was tun wir?«
    »Was für eine Frage. Wir begeben uns umgehend in den Hafen und fangen uns die Kerle«, sagte der Hüne mit den Silberhaaren.
    »Und Tony?«
    »Wie ich den kenne, kommt der sicher mit«, sagte der Ex-Dämon grinsend.
    Bybee hob abwehrend die Hände. »Verlangen Sie um Himmels willen nicht von mir, daß ich Sie begleite.«
    »Niemand erwartet das von Ihnen«, sagte Mr. Silver.
    »Was ich mitgemacht habe, möchte ich nicht noch mal erleben.«
    »Sie bleiben hier. Miß Bonney und Roxane werden auf Sie aufpassen und sich um Sie kümmern.« Der Hüne mit den Silberhaaren blickte sich irritiert um. »Nanu, wo ist Roxane denn?«
    Niemandem war aufgefallen, daß sich die Hexe davongemacht hatte. Ich vermutete, daß sie sich auf einen Dimensionentrip begeben hatte. Sie hatte nämlich die Fähigkeit, zwischen den Dimensionen hin- und herzupendeln. Dadurch war es ihr manchmal möglich, zu erfahren, was im Schattenreich geplant wurde. Aber solche Reisen waren für sie nicht ungefährlich, denn Mago und seine Schergen waren in allen Reichen auf der Suche nach ihr. Wenn sie dem Schwarzmagier in die Hände fiel, konnte es für sie verdammt kritisch werden. Vermutlich hatte sie uns deshalb nichts von ihrer Absicht mitgeteilt. Damit Mr. Silver von ihr nicht verlangen konnte, dieses Wagnis bleiben zu lassen.
    Mr. Silver verließ als erster das Haus. Lance Selby folgte ihm. Ich hauchte Vicky noch schnell einen Kuß auf den Nacken, bevor ich ging. Sie zuckte zusammen, denn sie hatte nicht damit gerechnet. Colin Bybee merkte es nicht. Er starrte erledigt vor sich hin und zweifelte wohl immer noch ein bißchen daran, ob all das, was er erlebt hatte, auch wirklich geschehen sein konnte.
    Er war bei Vicky bestens aufgehoben. Ich brauchte ihr nicht zu sagen, daß sie ihn mit dem Alkohol knapp halten sollte. Sie würde das von selbst tun.
    Ich verließ das Haus als letzter. Als ich die Tür schloß, schien sie sich durch Geisterhand zu bewegen. Mr. Silver und Lance saßen bereits im Peugeot. »Verdammt, wo bleibt denn Tony so lange?« fragte der Ex-Dämon.
    »Der sitzt schon längst neben dir«, antwortete ich und schwappte die
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