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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
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mitgenommen hast.«
    »Wieso?« fragte Mr. Silver irritiert.
    Ich begriff. Mein Herz schlug sofort schneller. »He, sag bloß, du hast den Spruch entdeckt, Roxane.«
    Die schwarzhaarige Hexe nickte und lächelte amüsiert. »Habe ich.«
    »Mein Gott, das Mädchen ist mit Gold nicht aufzuwiegen!« rief ich.
    Mr. Silver wandte sich an seine Freundin. »Ist das wahr? Du hast den Gegenspruch gefunden?«
    Roxane leerte ihr Glas. In diesem Augenblick kam Vicky Bonney zurück. Sie hatte in der City ein paar Besorgungen gemacht. Als sie den Living-room betrat, wurde sie von Mr. Silver im Telegrammstil mit der Situation vertraut gemacht. Meine blonde Freundin, eine bekannte Schriftstellerin, blickte sich im Raum um.
    »Tony, wo bist du?«
    Damit würde es nun bald ein Ende haben.
    »Ich bin hier«, sagte ich, und Vickys Blick richtete sich auf den leeren Sessel beim Fenster, in dem ich saß. Sie kam auf mich zu, wollte mir die Hand auf die Schulter legen, legte sie mir zuerst aber auf den Kopf, denn angreifen konnte man mich.
    »Du wirst wieder zu sehen sein, ist das nicht herrlich?« sagte Vicky.
    »Ich kann es kaum noch erwarten. Fang mit dem Hokuspokus an, Roxane«, verlangte ich.
    Die Hexe aus dem Jenseits trat vor mich hin. Vicky stellte sich hinter mich. Ihre Hände ruhten auf meinen Schultern. Roxane schloß die Augen und rief sich den Gegenzauber ins Gedächtnis.
    Sie sprach die fremden Worte langsam und deutlich. Kaum war die letzte Silbe von ihren Lippen geglitten, da stießen Vicky Bonney und Mr. Silver einen Freudenschrei aus.
    Ich war wieder sichtbar.
    Der Ex-Dämon stampfte lachend auf mich zu. »Gratuliere zur Wiedergeburt, Tony.«
    »Nächstens läßt du lieber die Finger von mir«, brummte ich.
    »Es war deine Idee…«
    »Schon gut. Ich konnte ja nicht wissen, daß du den Gegenzauber nicht kennst.«
    »Deine Unsichtbarkeit hatte aber doch auch Vorteile.«
    »Wir wollen dieses Kapitel als abgeschlossen betrachten, okay? Sonst sehe ich mich noch genötigt, dir einen Schneidezahn zu lockern.«
    »Das hat man nun davon, wenn man Tony Ballard einen Wunsch erfüllt«, maulte der Hüne mit den Silberhaaren. »Undank. Nichts als Undank.«
    Ehe wir uns noch mehr Dinge an den Kopf werfen konnten, läutete das Telefon. Ich ging zum Apparat - und jeder konnte es sehen. Niemand trat mir mehr auf die Zehen oder schubste mich beiseite, weil er nicht wußte, daß ich da war.
    Es war ein gutes Gefühl.
    »Ballard«, meldete ich mich.
    »Hier ist das Büro von Mr. Peckinpah. Einen Augenblick, Mr. Ballard, ich verbinde.«
    Tucker Peckinpah war ein reicher Geschäftsmann. Ein Mr. Goldfinger. Alles, was er anfaßte, wurde zu einem Erfolg. Sein Reichtum war enorm. Und dieser Mann war mein Partner.
    Vor Jahren hatten wir uns zusammengetan. Damals hatte der Blutgeier Paco Benitez Peckinpahs Frau Rosalind getötet - und wir hatten ein ungewöhnliches Bündnis geschlossen.
    Sein Geld und meine Erfahrung im Kampf gegen die Ausgeburten der Hölle gingen eine Allianz ein. Tucker Peckinpah engagierte mich auf Dauer, damit ich mich - ein Privatdetektiv -ohne finanzielle Sorgen gegen die Angriffe des Bösen stellen konnte.
    Ich mochte ihn sehr, diesen sechzigjährigen, vitalen Mann. Er war eine rundliche Erscheinung mit gelichtetem Haar, und jedem, der ihn ohne Zigarre antraf, hätte ich hundert Pfund geben können, ohne befürchten zu müssen, jemals dadurch arm zu werden.
    »Hallo!« meldete sich Peckinpah.
    »Hallo, Partner«, gab ich zurück.
    »Wie geht’s immer, Tony?«
    »Jetzt geht es mir wieder prima.«
    »War etwas los, wovon ich nichts weiß?«
    »Allerdings.«
    »Erzählen Sie«, verlangte der Industrielle, und ich tat ihm den Gefallen. Für sein gutes Geld hatte er ein Recht auf diese Information. »Da hatten Sie ja einiges zu tun«, sagte Peckinpah, nachdem ich geendet hatte.
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Ich denke, Sie haben sich eine kurze Verschnaufpause verdient. Sie sollten sich von den Strapazen erholen, Tony. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich habe geschäftlich in Australien zu tun. Es würde mich freuen, wenn Sie und Ihre Freunde mich auf dieser Reise begleiteten.«
    »Im Prinzip bin ich dafür«, sagte ich. »Aber ich muß erst noch mit den anderen reden.«
    »Tun Sie das. Ich erwarte Ihren Rückruf in einer halben Stunde.«
    »Okay«, sagte ich und legte auf.
    Ich erklärte meinen Freunden Tucker Peckinpahs Vorschlag. Vicky Bonney und Roxane waren davon nicht begeistert. Sie wollten lieber in London bleiben.
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