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GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
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Gewehr von der Wand. Er entsicherte die Waffe und verließ das Haus.
    Grillen zirpten. Ein Nachtvogel schrie. Es waren die Geräusche, die dem jungen Stockman vertraut waren. Aber woher war der Schrei gekommen? War es tatsächlich der Hilferuf Laurindas gewesen? Oder der eines anderen Mädchens?
    Don Dealey entfernte sich rasch von seinem Haus. Trockenes Gras knisterte unter seinen Schuhen. Am tintigen Nachthimmel hingen so viele Wolken, daß die fahle Mondsichel sich nur selten blicken ließ.
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich den Cowboy, je weiter er sich von seinem Haus entfernte. Ihm war hier draußen zum erstenmal unheimlich zumute. Ihm, einem Mann, der mit der Natur auf Du und Du stand.
    Es raschelte hinter Büschen.
    Don riß das Gewehr hoch.
    »Wer ist da?«
    Er bekam keine Antwort.
    Vorsichtig schlich er auf die Büsche zu. Mit beiden Händen hielt er seine Waffe. Er konnte gut damit umgehen. Sollte sich jemand an ihm vergreifen wollen, würde er das bitter bereuen.
    »Ist da jemand?« fragte Don in die Dunkelheit hinein.
    Blätter raschelten leise im Wind. Das Gras schien geisterhaft zu wispern. Don Dealey schluckte. Seine Wangenmuskeln zuckten. Entschlossen lief er um die Büsche herum. Dahinter war das Gras niedergetreten.
    Also war jemand hier gewesen.
    Don Dealey duckte sich. Er schaute sich aufmerksam um. Was wurde hier gespielt? Wenn ein Mensch in seiner Nähe war und nicht antwortete, dann mußte das einen triftigen Grund haben.
    Don versuchte den Spuren zu folgen. Er wußte nicht, wieso, aber er rechnete die ganze Zeit mit einem Angriff. Sein Gefühl sagte ihm, daß er höllisch auf sich aufpassen mußte.
    Wo war das Mädchen, das geschrien hatte?
    Plötzlich stutzte der Cowboy. Schlich dort nicht jemand durch die Dunkelheit? Er richtete sein Gewehr auf die Gestalt, die auch eine Halluzination sein konnte.
    »Halt!« rief er mit scharfer Stimme. »Halt, oder ich schieße!«
    Die Gestalt regte sich nicht mehr. Sie stand unter einem mächtigen Tropenbaum. Don Dealey eilte darauf zu. Seine Nerven waren straff gespannt. Gleich würde er auf seine Fragen Antworten kriegen.
    Das glaubte er.
    Doch je näher er dem Baum kam, desto mehr zweifelte er daran, denn da, wo er eine Gestalt gesehen haben wollte, war niemand. Eine Sinnestäuschung? Verdammt. Irgend etwas oder irgend jemand hielt ihn hier zum Narren.
    Lucie Lamarr fiel ihm ein. Steckte sie etwa hinter diesem Spuk. Hatte sie ihn aus dem Haus gelockt, um in der Dunkelheit über ihn herfallen zu können? Sie sollte das lieber bleiben lassen.
    Don fürchtete die rothaarige Hexe nicht. Er nahm es mit jedem Mann im Zweikampf auf. Deshalb sah er nicht ein, weshalb er vor Lucie Angst haben sollte.
    Als er den Baum erreicht hatte, blieb er stehen. »Lucie?« rief er. »Lucie, steckst du hier irgendwo?«
    Nichts. Stille.
    »Zum Teufel, mach mich nicht wütend!« rief Don Dealey. »Und versuche nicht, mich anzugreifen. Ich habe ein Gewehr bei mir, und ich würde es benützen, wenn du mich dazu zwingst! Komm hervor! Ich will dich sehen!«
    Keine Reaktion.
    »Na schön, wie du willst«, sagte Dealey achselzuckend. Er wandte sich um. Während er sich drehte, tastete sein Blick über den Boden, und plötzlich war ihm, als würde er - wenige Yards von ihm entfernt - jemanden auf dem Boden liegen sehen.
    Er eilte auf die Gestalt zu. Es war ein Mädchen. Unwillkürlich krampfte sich Dons Herz zusammen. Er befürchtete, es könnte sich um Laurinda handeln, und diese Befürchtung stellte sich in der nächsten Sekunde als Tatsache heraus.
    »O Gott!« stieß er bestürzt hervor. »O mein Gott!«
    Er sank neben dem Mädchen auf die Knie. Sein Magen revoltierte. Sein Gehirn weigerte sich, zu glauben, was er sah.
    Laurinda war tot!
    Ihre Leiche sah übel zugerichtet aus. Eine Bestie hatte dem Mädchen die Kehle aufgerissen. Die Bluse war zerfetzt. Alles war voll Blut. Der Anblick war für Don Dealey so schrecklich, daß ihm Tränen in die Augen traten.
    ***
    Wie vor den Kopf geschlagen kniete er neben Laurindas Leichnam. Er konnte es nicht fassen. Von welcher grausamen Bestie war das Mädchen angefallen worden?
    »Laurinda!« schluchzte er. Sein Kopf hing über der Toten. Seine Tränen fielen auf ihr verzerrtes Gesicht.
    Er schob seine Arme unter ihren Körper, fühlte das klebrige Blut, hob die Tote auf und trug sie zu seinem Haus. Noch nie zuvor hatte er einen schlimmeren Seelenschmerz verspürt.
    Laurinda, das Mädchen, das er heiraten wollte, lebte nicht mehr, war
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