Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
gerissen. Lange Krallen bohrten sich wie Dolche in seinen Körper. Er schrie auf, verlor das Gewehr, kämpfte mit bloßen Händen gegen das fauchende Tier, das mehrmals kraftvoll zubiß. Furchtbare Schmerzen tobten in Dons Leib. Er konnte nicht verstehen, wie es Lucie Lamarr möglich war, sich in einen Puma zu verwandeln. Er verstand überhaupt nichts mehr.
    Sein Widerstand erlahmte, und nach einem neuerlichen grausamen Biß lag der Stockman still…
    ***
    Der Puma ließ von Dealey ab. Er wandte sich um und verließ das Haus des Cowboys. Draußen richtete er sich auf, nahm menschliche Gestalt an und wurde wieder zu Lucie Lamarr. Ohne sich noch einmal umzusehen, entfernte sich die gefährliche Hexe vom Haus.
    Triumph glühte in ihren Augen.
    Sie hatte ihre Rache genommen. Was sie den beiden angedroht hatte, war geschehen. Laurinda Banks und Don Dealey lebten nicht mehr. Sie hätten die Warnung nicht in den Wind schlagen sollen…
    Schon nach kurzem verschluckte die Dunkelheit das grausame Mädchen. Sie dachte, ihr Problem wäre damit erledigt, doch das war nicht der Fall, denn Don Dealey war noch nicht tot.
    Sterbend schleppte er sich durch den Raum. Er kroch ächzend über den Boden, eine breite Blutspur hinter sich liorziehend. Mit den Verletzungen, die ihm die Hexe beigebracht hatte, konnte er unmöglich überleben. Nicht einmal, wenn er sofort in ein Krankenhaus eingeliefert worden wäre, wäre er jetzt noch zu retten gewesen.
    Etwas drängte ihn zur Tür.
    Wollte er im Freien sterben? Unter dem Himmel, den er so sehr geliebt hatte? Bis zur Tür kam er, aber nicht weiter. Er spürte, daß es mit ihm zu Ende ging. Doch er wollte nicht sterben, ohne hinterlassen zu haben, wer Laurinda und ihn umgebracht hatte.
    Mit blutigen Fingern schrieb er den Namen der Hexe auf den Boden. Dann breitete der Totenvogel seine schwarzen Schwingen über ihm aus. Er schloß die Augen, fühlte keinen Schmerz mehr, dachte an nichts mehr, nur noch an Laurinda, mit der er bald wieder vereint sein würde.
    Mit diesem Gedanken starb er.
    ***
    Wir trafen einander auf dem Heathrow Airport. Tucker Peckinpah begrüßte Mr. Silver und mich, als hätte er uns seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Seine Herzlichkeit war ehrlich, erfrischend und ansteckend.
    Es verstand sich von selbst, daß wir nicht mit einer Linienmaschine, sondern in Peckinpahs Privatjet reisen würden.
    »Was haben Sie denn in Australien zu tun?« wollte ich wissen.
    »Kann sein, daß ich ins Tiefkühlfleischgeschäft einsteige«, antwortete Tucker Peckinpah.
    Ich grinste. »Sie kriegen wohl nie genug, was?«
    »Stillstand ist Rückschritt.«
    »Ein gutes Schlagwort.«
    »An das ich mich halte. Deshalb werden wir uns nach Darwin begeben. Die Stadt wird Ihnen gefallen. Sie liegt im äußersten Norden des Landes, umgeben von den ausgedehnten Savannen und Steppen des australischen Buschs. Darwin besitzt einen der besten natürlichen Häfen der Welt, der für die Ausfuhr von Gefrierfleisch von großer Bedeutung ist.«
    »Sie scheinen sich gründlich auf die Reise vorbereitet zu haben«, sagte ich.
    »Alles, was ich anpacke, mache ich gründlich«, erwiderte Tucker Peckinpah, und das stimmte. »Meine Geschäfte werden mich nicht allzulange in Anspruch nehmen«, fuhr der Industrielle fort. »Wir werden also genügend Zeit zur Verfügung haben, Land und Leute kennenzulernen. Es gibt da einen verwegenen Burschen namens Kenny Koba. Sie nennen ihn ›den fliegenden Teufel‹. Ein Pilot, der schon zu Lebzeiten zu einer Legende wurde. Wir werden ihn auf seinen Flügen begleiten. Es wird bestimmt sehr interessant werden.«
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte ich.
    Wir begaben uns zu Peckinpahs Jet.
    Die Mannschaft hieß uns an Bord herzlich willkommen.
    Es vergingen fünfzehn Minuten, bis der Vogel zur Startposition rollte, und weitere zehn Minuten vergingen, bis wir die Starterlaubnis bekamen. Dann fegte das Flugzeug über die Betonpiste und bohrte sich im steilen Winkel in den Himmel hinein.
    Eine lange Reise hatte ihren Anfang genommen.
    Wir erfuhren, daß Australien fast 20 000 Kilometer von Europa entfernt war, und daß wir mehr als dreißig Stunden unterwegs sein würden. Und danach stand - so dachten wir - für Mr. Silver und mich ein süßes Nichtstun auf dem Programm.
    Verflixt noch mal, warum ging so selten etwas glatt, was wir in Angriff nahmen?
    ***
    Es war heiß. Sheriff Quincey Hagman ächzte. Er war ein schwergewichtiger Mann mit einem trommelähnlichen Bauch. Er aß gern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher