Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK420 - Hexenterror

GK420 - Hexenterror

Titel: GK420 - Hexenterror
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hat er getan, um mich in Schwierigkeiten zu bringen.«
    »Wenn jemand stirbt, denkt er nicht mehr an so etwas«, sagte Quincey Hagman. »Außerdem gehörte Don nicht zu den Menschen, die anderen Leuten Schwierigkeiten bereiten. Er ließ uns auf diese Weise wissen, wer ihn umgebracht hat. Du kommst jetzt mit mir, Lucie.«
    »Wohin?«
    »Ich nehme dich fest und sperre dich ein.«
    »Sie machen einen großen Fehler, Sheriff.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Sie werden Ihren Irrtum bald einsehen und mich wieder laufenlassen müssen. Dann werde ich darauf bestehen, daß Sie sich bei mir entschuldigen.«
    Der Sheriff lachte blechern. »Ich höre wohl nicht richtig. Was bildest du Luder dir eigentlich ein, he? Deine Frechheiten reichen mir langsam. Der Richter wird dich zu lebenslanger Haft verdonnern, und das ist gut so. Du hast genug Unfrieden in unserem Ort gestiftet. Wenn du weg bist, wird endlich Ruhe in Urapunga einkehren. Es gibt Leute, die haben Angst vor dir, weil sie dich für eine Hexe mit übernatürlichen Kräften halten…«
    »Fürchten Sie mich nicht, Sheriff?« fragte das rothaarige Mädchen lächelnd.
    »Nein. Ich halte dich lediglich für ein durchtriebenes Miststück, und ich bin froh, dich endlich festsetzen zu können.«
    Lucie Lamarr schob trotzig ihr Kinn vor und hob stolz den Kopf. »Kein Richter wird es wagen, mich in verurteilen.«
    Quincey Hagman grinste. »Ich bin sicher, daß Richter Murray Watson diesen Mut aufbringt. Komm jetzt.« Der Sheriff wandte sich an seinen Gehilfen. »Sieh dich hier gründlich um, Dean-Paul.«
    »Verraten Sie mir, wonach er suchen soll?« fragte Lucie.
    »Nach der Mordwaffe«, sagte Hagman. Er packte das rothaarige Mädchen beim Arm und zog es mit sich aus dem Haus.
    »Er wird nichts finden«, sagte Lucie.
    »Das macht nichts. Die Indizien reichen auch so aus, und ich wette, du hast für die vergangene Nacht kein Alibi.«
    »Ich war zu Hause.«
    »Wer kann es bestätigen?«
    »Niemand.«
    »Na also«, sagte der Sheriff zufrieden. Er ließ den Polizeiwagen vor Lucie Lamarrs Haus stehen und begab sich mit dem Mädchen zu Fuß zu seinem Office. Es war nicht weit. Hagman hielt Lucies Arm so fest, daß es schmerzte, doch die Hexe verzog keine Miene. Während sie das Polizeibüro betraten, knurrte Hagman: »Du kriegst dein Fett, dafür wird der Richter sorgen. Du hast diesen grausamen Doppelmord nicht ungestraft begangen.«
    Er führte das Mädchen in den angrenzenden Zellentrakt und schloß eine der Gittertüren auf. Ein Stoß. Lucie Lamarr stolperte in das Gittergeviert.
    Sie drehte sich langsam um.
    »Warum so grob, Sheriff?«
    »Weil du’s nicht anders verdienst.«
    Sie lächelte gleichgültig. Es schien ihr nichts auszumachen, eingesperrt zu werden. Sie erweckte den Eindruck, als wisse sie, daß sie die Zelle jederzeit verlassen konnte, wenn sie es wollte.
    Hagman drehte den Schlüssel im Schloß herum. »Wenn ich dir einen Rat geben darf: Denk über ein Geständnis nach, Lucie. Das würde dir mildernde Umstände einbringen.«
    Mehr hatte der Sheriff nicht zu sagen.
    Er wandte sich um und verließ den Zellentrakt.
    ***
    Lucie wartete, bis der Sheriff die Tür hinter sich zugeknallt hatte, dann lehnte sie sich lächelnd an die Gittertür und flüsterte: »Du armer Irrer. Denkst du wirklich, mich hier festhalten zu können? Wenn ich möchte, gehe ich hier raus, ohne daß du es merkst.«
    Aber sie wollte nicht fortgehen. Sie hatte sich entschlossen, das Spiel des Sheriffs mitzuspielen. Sie wollte ihre Macht ausspielen. Ihr Bündnis mit der Hölle verlieh ihr Fähigkeiten, von denen Quincey Hagman keine Ahnung hatte. Außerdem konnte sie mit mannigfaltiger Hilfe aus dem Schattenreich rechnen. Nein, es brauchte ihr um sie nicht bange zu sein.
    Niemand konnte ihr etwas anhaben, und kein Richter würde sie verurteilen, dafür würde sie sorgen.
    Sie glitt an den Gitterstäben langsam nach unten, setzte sich auf den Boden und verschränkte die Beine. Dann öffnete sie ihre Bluse und nahm das Knochenamulett ab, das sie um den Hals trug.
    Sie legte das bleiche Gebilde vor sich hin, richtete ihren Blick starr darauf, konzentrierte sich und murmelte schwarzmagische Beschwörungsformeln. Es dauerte nicht lange, da stiegen graue Dämpfe über dem Knochenamulett auf. Wallende Nebel krochen durch die Zelle und formten sich zu unheimlichen Gestalten mit abstoßenden, furchterregenden Teufelsfratzen.
    Wohlgefällig betrachtete die Hexe die beiden Nebelmonster, die sie geschaffen hatte. »Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher