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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire
Autoren: A.F.Morland
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richtete sich Bobby Jones mit einem jähen Ruck auf. Er sah den Blutsauger und sprang auf die Beine.
    Abwehrend streckte er die zitternden Hände von sich. »Ich flehe dich an, verschone mich!«
    »Du hast gewußt, was dich in diesem Tal erwartet«, gab der Bleiche eiskalt zurück. »Dennoch bist du hierher gekommen!«
    »Ich dachte, es wäre ein Schauermärchen, das irgendeiner erfunden hat! Bitte laß mich gehen! Ich werde nie mehr deinen Frieden stören!«
    Der Vampir lachte. »Ich bin froh, daß du gekommen bist. Die Menschen haben zuviel Angst vor meiner Schlucht. Es kommen nur noch selten welche hierher. Ich kann meinen Bluthunger kaum noch stillen!«
    Jones schluckte verzweifelt. »Wenn du mich am Leben läßt, tue ich alles, was du von mir verlangst!«
    »Das tun andere schon für mich. Ich brauche deine Hilfe nicht!« Der Unheimliche setzte sich in Bewegung.
    »Bitte!« stöhnte Jones. »Bitte…!«
    Doch der Untote hatte kein Erbarmen mit ihm. Seine Blutgier verzerrte sein blasses Gesicht zu einer Fratze. Jones versuchte zu fliehen, doch das Schattenwesen trieb sein Opfer geschickt in die Enge. Die hypnotische Kraft seiner Augen lähmte Bobby Jones.
    Als sich der Mund des Scheusals seiner Halsschlagader näherte, war er gezwungen, stillzuhalten. Er spürte kaum einen Schmerz, als das Biest zubiß.
    Eine bleierne Müdigkeit befiel ihn. Er wurde schwächer, und gleichzeitig stärkte sein Lebenssaft das Schattenwesen.
    Bald wurde ihm schwarz vor den Augen. Das Ende kam schnell.
    Als Jones blutleerer Körper zu Boden fiel, schreckte Larry Steele aus seiner Ohnmacht hoch. Er sah Bobby, und er wußte, daß der Freund nicht mehr lebte. Das Grauen packte ihn.
    Das Schattenwesen drehte sich langsam um. Larry Steele sah Blut auf den Lippen des Unheimlichen und stieß einen verzweifelten Schrei aus.
    »Du gottverdammter Kerl, was hast du getan?«
    »Auch dich wird dieses Schicksal ereilen«, sagte der Vampir frostig. »Keiner, der sich in das Tal des Todes begibt, entkommt mir!«
    »Eines Tages wird einer kommen und dich töten!«
    Der Unheimliche lachte. »Ich bin seit vielen hundert Jahren tot.«
    »Du weißt, wie ich es meine. Man kann dich vernichten. Du bist nicht unverwundbar.«
    »Ich gebe zu, ich habe meine Schwächen…«
    »Ich wollte, mir stünde jetzt ein Holzpfahl zur Verfügung, dann würde ich dich auf der Stelle zur Hölle schicken!« stieß Steele verzweifelt hervor.
    Das Schattenwesen lachte wieder. »Du hast keinen Grund, mich so sehr zu hassen, denn bald wirst du so sein wie ich. Mit meinem Biß pflanze ich das Böse in deinen Körper ein. Du wirst zwar sterben, aber du wirst von den Toten wieder auferstehen und dich ebenso vom Blut der Menschen ernähren, wie ich es tue.«
    Steele schüttelte entsetzt den Kopf. »Niemals! Niemals!«
    Der Vampir leckte die Blutstropfen von seinen Lippen. Er ließ nicht zu, daß Larry Steele sich erhob. Gierig beugte er sich über sein zweites Opfer und tötete auch dieses mit einem schnellen Biß.
    ***
    Da es kein Direktflug war, landete die Maschine zwischendurch in Marokko. Ein kräftiger Mann, etwa vierzig Jahre alt, dunkles Haar und eine weit nach vorn gewölbte Stirn, saß neben mir.
    »Jean Rossein«, hatte er sich bald nach dem Start vorgestellt.
    Ich hatte meinen Namen ebenfalls genannt.
    »Wohin geht die Reise?«
    »Nach Johannesburg.«
    »Geschäftlich?«
    »Privat. Ein Bekannter hat mich eingeladen.«
    »Darf man Ihren Beruf erfahren?«
    »Ich bin Privatdetektiv.«
    Rossein riß erstaunt die Augen auf. »Interessant. Äußerst interessant. Ein aufregender Beruf.«
    »Ab und zu – ja.«
    »Ich bin Missionar. Ebenfalls nach Johannesburg unterwegs. Man hat mir angeboten, in Südafrika eine Buschgemeinde zu betreuen. Ich habe selbst verständlich mit beiden Händen zugegriffen. Eine solche Aufgabe bietet sich nämlich nicht jeden Tag.«
    »Ist es tatsächlich eine so schöne Aufgabe, in der Wildnis unter primitivsten Bedingungen zu leben?« fragte ich zweifelnd.
    Rosseins Augen leuchteten. »Dazu muß man selbstverständlich geboren sein. Das ist nicht jedermanns Sache, das gebe ich gern zu, Mr. Ballard. Ich entstamme ärmlichen Verhältnissen. Meine Eltern waren einfache Bauern in der Normandie. Ich bin ein hartes Leben gewöhnt. Und ich kenne Afrika so gut wie Sie Ihre Westentasche. Alle Länder habe ich schon bereist. Namibia, Botswana, Rhodesien, Mocambique… Ich kenne jeden Landstrich. Wenn ich nun nach Südafrika in den Busch gehe, ist es fast so,
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