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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire
Autoren: A.F.Morland
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habe, berichtete über die Spuren, die auf den Dschungel zuführten, und daß er vermutete, die Überlebenden würden versuchen, sich durch den Urwald zu schlagen, um Kafantschan zu erreichen.
    Dann bat er Dobbs, sämtliche Suchflugzeuge in die angegebene Gegend zu schicken.
    Lance warf einen gehetzten Blick auf Vicky. Zweifel schimmerten in ihren Augen. Er versuchte sie zu zerstreuen, indem er sagte: »Ich lasse mich vierteilen, wenn Tony nicht unter den Überlebenden ist, Vicky!«
    Noch einmal gab Selby ganz genau seine Position an Dobbs durch.
    »Ich leite das sofort an alle Suchtrupps weiter!« versprach dieser.
    »Tun Sie das!« rief Lance aufgeregt. »In ein paar Stunden muß hier der Himmel schwarz sein. Zugedeckt muß er sein von Suchflugzeugen! Wir werden versuchen, die Überlebenden vor Ihren Suchflugzeugen zu finden. Dann gehört der Erfolg uns allein«, sagte Lance Selby. Dann beendete er das Gespräch. Er machte die Maschine startklar, schaute Vicky an und meinte: »Ein Punkt bereits für uns, Mädchen. Und nun holen wir uns den zweiten. Halt uns aber die Daumen.«
    »Behauptest du nicht immer, niemals abergläubisch zu sein?«
    »In Situationen wie dieser klammert sich sogar ein Mann wie ich an jeden Strohhalm.«
    ***
    Jean Rossein hatte recht. Der Dschungel lichtete sich. Vereinzelt brachen Sonnenstrahlen wie Blitze durch das allmählich aufreißende Blätterdach.
    Wir brauchten nicht mehr so oft mit dem Buschmesser zuzuschlagen. Die Bäume traten etwas zurück, wuchsen nicht mehr so mächtig in den Himmel hinein, die Farne verloren sich…
    Das Ende des Urwalds!
    Niemand hatte so recht daran geglaubt. Jeder hatte Angst davor gehabt, furchtbar enttäuscht zu werden. Doch nun war es Gewißheit. Die Pein hatte ein Ende. Der Dschungel war bezwungen.
    Wir fielen uns lachend um den Hals. Wir waren glücklich, dieses kraftraubende Abenteuer überstanden zu haben.
    Ehrfurchtgebietend ragten zwei riesige Tafelberge vor uns auf. Genau in der Mitte klaffte die enge Schlucht, durch die wir hindurch mußten.
    Ihr Anblick hatte etwas Unheimliches an sich. Drohend stand die Schlucht vor uns. Wie das offene Tor in den sicheren Tod. Doch die Freude darüber, den Urwald bezwungen zu haben, ließ bei uns kein Mißtrauen aufkommen.
    Der Missionar schlug eine längere Rast vor.
    »Es hat keinen Sinn, im prallen Sonnenschein durch die Schlucht zu gehen«, sagte er. »Unsere Körper sind geschwächt. Die Hitze würde uns erschlagen. Dort drinnen regt sich kein Lufthauch. Diese Schlucht ist ein Brutofen. Da glühen die Knochen… Wir werden weitergehen, wenn die Nacht angebrochen ist.«
    Niemand hatte gegen eine Rast etwas einzuwenden. Jeder war froh, die strapazierten Glieder schonen zu können, ihnen Ruhe zu verschaffen.
    Wir suchten uns jeder einen schattigen Platz und warteten auf den Abend, der sehr bald anbrach. Mich beschlich ein seltsames Gefühl, als der Tag zur Neige ging. Ich konnte zwar nicht glauben, daß noch niemand aus der Schlucht herausgekommen war, der sie betreten hatte, aber irgend etwas schien damit tatsächlich nicht in Ordnung zu sein.
    Gloria saß neben mir.
    »Wer hätte das gedacht«, sagte sie. »Wir haben eine Meisterleistung vollbracht, nicht wahr?«
    »Ja. Das haben wir.«
    »Wenn wir wieder Anschluß an die Zivilisation gefunden haben, werden sie uns vor die Fernsehkameras holen. Alle Welt wird unsere Geschichte kennen. Die Illustrierten werden uns unsere Stories abkaufen. Wir werden berühmte Leute sein, Mr. Ballard.«
    »Ist es Ihnen so wichtig, berühmt zu sein?«
    Gloria zuckte die Achseln und kaute an einem Halm. »Ein bißchen rausgehoben werden aus der Masse der Anonymität stelle ich mir ganz amüsant vor… Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, Tony.«
    »Wer ist das heute nicht.«
    »Ich bin in einer Stimmung… Ich könnte die ganze Welt umarmen, so glücklich bin ich darüber, daß wir das Schlimmste hinter uns haben.«
    Gloria hatte die Worte kaum ausgesprochen, da hörten wir einen furchtbaren Schrei.
    Mir schossen in einer Hundertstelsekunde tausend Gedanken durch den Kopf. Susan Boyd? Die Menschenfresser? Ein neuer Dämon?
    Alle starrten auf den Busch, hinter dem der gräßliche Schrei ausgestoßen worden war. Die Zweige zitterten. Das Blattwerk teilte sich. Bernd Prack wankte auf mich zu.
    »O Gott!« gurgelte er verzweifelt. Sein Gesicht war verzerrt.
    »Prack!« rief ich.
    »Gott, nein! Nein! Nein!«
    Prack torkelte näher. Und dann sahen es alle. Blut floß aus
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