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GK334 - Im Tal der Vampire

GK334 - Im Tal der Vampire

Titel: GK334 - Im Tal der Vampire
Autoren: A.F.Morland
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dachte, besser zu fahren, wenn ich umkehre. Okay. Ich habe mich geirrt. Das habe ich, bereits vor den anderen zugegeben. Was wollen Sie noch von mir? Daß ich mich entschuldige und Abbitte leiste?«
    »Warum sind Sie so verbittert, North?«
    »Das fragen Sie noch? Mann, ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten. Mich erwürgt der Durst. Mein ganzer Körper steht in Flammen. Es gibt kein Gelenk, das mich nicht schmerzt. Erwarten Sie von mir, daß ich mit Keepsmiling durch den Dschungel renne?«
    Wir legten einige Meter zurück, ohne etwas zu sagen. Dann versuchte ich die Reserven des Engländers zu mobilisieren, indem ich es darauf anlegte, Barry Norths Hoffnung zu wecken.
    Ich sagte: »Der Missionar ist der Meinung, es sind nur noch wenige Kilometer. Dann haben wir den Urwald hinter uns.«
    North schaute mich verächtlich an. »Das glauben Sie diesem Lügenmaul?«
    »Warum nicht?«
    »Der hat doch in Wirklichkeit keine Ahnung, wo wir uns befinden, Ballard.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Wetten, daß er am meisten überrascht sein wird, wenn der Urwald wider Erwarten doch mal ein Ende nehmen sollte?«
    »Er kennt sich aus in dieser Gegend. Er war schon mal da.«
    »Dann hat er eben ein verdammt schlechtes Erinnerungsvermögen, das sage ich Ihnen, Ballard.«
    »Ich glaube ihm, wenn er behauptet, daß wir es bald geschafft haben, daß die Strapazen nicht mehr lange dauern werden…«
    Barry North kniff die Augen zusammen. »Und ich sage Ihnen«, knurrte er ganz hinten in der Kehle, »daß das Unheil dann erst richtig losgeht! Denken Sie an meine Worte. Nach dem Urwald kommt die Schlucht des Todes!«
    »Woher wissen Sie…«
    North grinste verschlagen. »Ja, ja. Da staunen Sie, was? Ich habe euer Gespräch belauscht. Ich weiß, was uns nach dem Dschungel erwartet. Wenn wir den Urwald hinter uns haben, sind wir noch lange nicht gerettet!«
    Ich schaute den Engländer durchdringend an. »Ich hoffe, Sie halten den Mund, North!«
    »Wieso?«
    »Fragen Sie nicht wieso!« herrschte ich ihn an. »Sie sagen kein Wort über die Schlucht, verstanden?«
    »Und wenn doch? Ich bin ein Mensch, der sich anderen gern mitteilt.«
    »Wenn Sie darüber sprechen, lernen Sie mich von meiner schlimmsten Seite kennen! Wünschen Sie sich das lieber nicht!«
    North lachte spöttisch. »Ist ja schon gut. Meinetwegen halte ich die Klappe. Diese armen Irren werden noch früh genug erfahren, was für ein Grauen sie in jener Schlucht erwartet!«
    ***
    Lance Selby wollte sich mit Tony Ballards Ende nicht so einfach abfinden. Schwitzend rannte er mit Vicky Bonney so lange in der Nähe des Wracks herum, bis er etwas fand. Die Überreste eines Menschen, der im heißen Sand lag. Und daneben Spuren!
    »Einige Passagiere haben die Katastrophe überlebt!« rief er aufgeregt. Er hob den Kopf und schaute, wohin die Spuren führten. Sie hielten direkt auf die hochaufragende Wand des Dschungels zu.
    Vicky begann sofort wieder zu hoffen. »Vielleicht ist Tony dabei…«
    »Das ist er, Mädchen!« sagte Selby überzeugt. »Das ist er ganz bestimmt. Es war gewiß seine Idee, in den Urwald zu gehen. Dort drinnen gibt es Nahrung, und die glühende Hitze kann ihnen nichts anhaben. Hier wären die Überlebenden wie die Fliegen umgefallen. Komm. Wir sehen uns das ganze auf der Spezialkarte an!« schlug Lance vor. Er nahm Vicky bei der Hand und lief mit ihr zum Flugzeug zurück.
    Er kletterte in die Maschine und half Vicky hoch. Dann klatschte er die Spezialkarte vor sie hin und fuhr mit dem Finger darauf herum.
    »Hier!« rief er aufgeregt aus. »Hier sind wir. Das ist die Stelle, wo die BOAC-Maschine liegt. Und da beginnt der Dschungel. Siehst du?«
    »Ja«, sagte Vicky Bonney aufgewühlt. »Eine Urwaldzunge, die sich in die Trockensavanne hineinschiebt.«
    »Dahinter eine Schlucht.«
    »Und dann kommt Kafantschan.«
    »Etwa fünfzig Kilometer!« stellte Selby fest. »Ich wette, daß Tony mit den Überlebenden dieser Katastrophe Kafantschan anvisiert. Wir müssen sofort Dobbs informieren!« stieß Selby aufgeregt hervor. Er schwang sich zum Funkgerät und rief die Suchzentrale. »Hallo, Mr. Dobbs! Hier spricht Lance Selby!«
    »Ich höre, Mr. Selby!« quakte es aus dem Kopfhörer.
    »Wir haben den Jet gefunden!«
    »Tatsächlich?« fragte Dobbs. »Das ist wunderbar, Mr. Selby. Gibt es Überlebende?«
    Lance schilderte die Situation. Er sprach vom zerfetzten Wrack des Düsenclippers. Er erwähnte, daß er bis auf den Toten in der Savanne keine Leichen gefunden
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