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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca
Autoren: A.F.Morland
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räumen. Ehe Maranga ihren Dolch im Leib des Dämons versenken konnte, nahm der Ghoul Reißaus.
    Er wandte sich blitzartig um und hetzte mit langen Sätzen davon. Ich versuchte ihn aufzuhalten, doch er schlug einen Haken und jagte in einen der finsteren Gänge hinein, die in diesen unterirdischen Raum mündeten.
    Ehrlich gesagt, ich brauchte einige Zeit, um zu begreifen, daß ich dem Totengräber soeben zum zweitenmal innerhalb von vierundzwanzig Stunden von der Schippe gerutscht war.
    ***
    »Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, Tony Ballard!« dröhnte die Stimme des Dämons durch die Gänge des Labyrinths. »Dein Ende ist nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben! Ich kriege dich ein andermal! Verlaß dich drauf!«
    Dann herrschte Stille in der Unterwelt des Ghouls.
    Ich eilte zu Lance Selby und befreite ihn von seinen Fesseln.
    Statt mir zu danken, sagte er aufgewühlt: »Verdammt noch mal, du hättest nicht hierherkommen dürfen, Tony. Er hatte vor, uns beide zu töten. Ich fand mich mit meinem Schicksal ab, und ich hoffte, daß du später meinen Tod rächen würdest. Statt dessen begibst du dich waffenlos in seine Gewalt! Das war das hirnrissigste, was du tun konntest.«
    Ich grinste meinen Freund an. »Hättest du anders gehandelt, wenn du an meiner Stelle gewesen wärst, Lance?«
    Der Parapsychologe schüttelte den Kopf und entgegnete unwillig: »Das steht jetzt nicht zur Debatte.«
    Ich wußte, daß er genauso vorgegangen wäre wie ich.
    Langsam wandte ich mich um. Zorn loderte in Marangas dunklen Augen. Sie war wütend, weil es ihr nicht gelungen war, den Ghoul zur Strecke zu bringen. Ich war der Meinung, daß sie dennoch sehr viel erreicht hatte.
    Immerhin hatte sie Lance Selby und mir das Leben gerettet. Ohne ihre unverhoffte Hilfe wären Lance und ich verloren gewesen.
    Ich fragte sie, wie sie es geschafft hatte, gerade rechtzeitig hier aufzukreuzen. Ich wollte wissen, woher sie gewußt hatte, daß sie den Ghoul hier antreffen würde.
    Sie antwortete: »Ich besitze eine magische Glaskugel. Ich hatte das Gefühl, daß Ihnen sehr große Gefahr drohte, Tony, deshalb konzentrierte ich mich auf Ihre Person und befragte meine Kugel nach Ihrem Schicksal. Verschwommen sah ich, was Ihnen bevorstand. Ich befürchtete, nicht mehr rechtzeitig hier einzutreffen. Ein Freund brachte mich mit seinem Wagen bis vor das Friedhofstor. Ich fand die Stelle, wo Sie in das Labyrinth des Ghouls eingebrochen waren, und mein Dolch wies mir den Weg zu dem Scheusal. Leider gelang es mir nicht, die Bestie zu töten.«
    »Sie können dennoch zufrieden sein, Maranga«, sagte ich. »Sie haben dem Ghoul zwei Menschenleben entrissen.«
    »Das ist zuwenig.«
    Ich legte der Hexe meine Hand auf die Schulter. »Er wird sterben. Vielleicht noch in dieser Nacht, Maranga. Mir ist da soeben eine Idee gekommen…«
    Wir blieben auf dem Rückweg dicht beisammen. Es dauerte eine geschlagene halbe Stunde, bis wir eine Stelle fanden, wo wir das Labyrinth des Ghouls verlassen konnten.
    Wenig später setzten wir uns in meinen Leih-Peugeot und fuhren in Richtung El Arenal ab.
    Als wir dort ankamen, eilte uns Mr. Silver entgegen. Erleichterung schimmerte in seinen perlmuttfarbenen Augen, als er sah, daß ich okay war und daß ich Lance Selby bei mir hatte.
    Er stieß die Luft geräuschvoll aus und stöhnte: »Mann, ich hatte einiges auszustehen, während du weg warst, Tony.«
    Er wollte wissen, was sich auf dem Friedhof zugetragen hatte. Ich berichtete es ihm im Telegrammstil und stellte ihm anschließend Maranga vor, die Lance und mir das Leben gerettet hatte.
    Der Hüne ergriff die Hand der Zigeunerin und drückte sie innig. »Lassen Sie mich herzlich für das danken, was Sie für meine Freunde getan haben, Maranga.«
    »Es war eine Selbstverständlichkeit für mich«, erwiderte die schöne Hexe.
    »Ich stehe dennoch tief in Ihrer Schuld. Sollten Sie mal- Hilfe brauchen, wenden Sie sich an mich. Ich werde immer für Sie dasein«, sagte Mr. Silver ernst.
    Danach brachte ich meine Idee aufs Tapet: »Maranga besitzt eine magische Glaskugel, Silver. Wie wär’s, wenn du dir diese Kugel leihen und damit versuchen würdest, den derzeitigen Aufenthaltsort des Ghouls ausfindig zu machen?«
    Der Ex-Dämon strahlte. »Das wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.«
    Ich schaute Maranga an. »Würden Sie uns Ihre Kugel zur Verfügung stellen?«
    »Selbstverständlich«, sagte die Hexe.
    »Wo befindet sie sich?« wollte ich wissen.
    »In meinem Haus«,
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