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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca
Autoren: A.F.Morland
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hingehen?«
    »Wenn ich damit meinem Freund helfen könnte - ja.«
    Capitano Manuel Alvarez schaute mich bewundernd an. »Mr. Selby kann sich zu einem Freund, wie Sie es sind, gratulieren, Mr. Ballard.«
    »Ich bin davon überzeugt, daß Lance genauso handeln würde wie ich, wenn ich in der Klemme stecken sollte. Darf ich jetzt gehen, Capitano?«
    »Ja. Viel Erfolg, Mr. Ballard. Kommen Sie in mein Büro, wann immer es Ihnen paßt, damit wir das Protokoll anfertigen können.«
    Ich nickte und begab mich zu meinem Peugeot.
    Wenig später kehrte ich nach El Arenal zurück. Ich fuhr den Wagen auf den Hotelparkplatz. Als ich ausstieg, sah ich Ted Kotcheff wieder.
    Er streifte mich mit einem verächtlichen Blick. Ich wolte mit ihm reden, doch er lief in Richtung Strand davon.
    Ich betrat das Hotel.
    Mr. Silver kam mir entgegen. In Schlagworten berichtete ich ihm von Jessica Wests Schicksal, darauf achtend, daß niemand sonst mithörte.
    Mr. Silvers Silberbrauen zogen sich wie dräuende Gewitterwolken zusammen. »Dieser Höllenbastard«, knirschte der Ex-Dämon. »Jetzt hat er schon zwei Mädchen auf dem Gewissen.«
    »Vielleicht sind es auch mehr. Wir wissen nur von zweien«, erwiderte ich.
    Es zuckte in Mr.. Silvers Gesicht. Seine perlmuttfarbenen Augen schauten an mir vorbei. Knurrend sagte mein Freund: »Ich hab’ dir etwas zu bestellen, Tony.«
    »Von wem?« wollte ich wissen.
    »Von ihml«
    Ich schaute Mr. Silver durchdringend an. »Und?«
    »Er rief an. Vor einer halben Stunde etwa. Er wollte dich sprechen. Ich hatte zunächst keine Ahnung, mit wem ich sprach und sagte, du seist nicht da. Daraufhin stieß er ein aggressives Fauchen aus und brüllte: ›Dann bestellen Sie Ihrem Freund folgendes: Er soll um Mitternacht nach Palma auf den Friedhof bei der Plaza Quadrado kommen. Allein! Und ohne seine verfluchten Waffen! Auch seinen magischen Ring soll er daheimlassen! Wenn er sich an meine Weisungen hält, werde ich Lance Selby laufenlassen. Sollte Ballard aber irgendwelche Tricks versuchen, um mich aufs Kreuz legen zu können, wird euer Freund Selby das zu büßen haben! Vergessen Sie’s nicht, Silver! Ballard soll allein und unbewaffnet auf den Friedhof kommen…!‹ Dann hängte der Ghoul ein«, sagte Mr. Silver mit grimmiger Miene.
    Meine Züge verfinsterten sich.
    Die Situation war übel. Ich hatte mit einer ähnlichen Entwicklung gerechnet. Der Ghoul war im Grunde genommen nicht an Lance Selby, sondern an mir interessiert.
    Mich wollte er haben.
    Und mich konnte er kriegen, wenn er drohte, seiner Geisel etwas anzutun, falls ich nicht nach seiner Pfeife tanzte.
    Mr. Silver sagte: »Ich versuchte mit Hilfe der Magie hinter das Geheimnis des Ghouls zu kommen. Ich wollte herauskriegen, hinter welcher menschlichen Fassade er sich versteckt, aber er hatte sich wirkungsvoll abgeschirmt. Ich konnte ihn nicht identifizieren.«
    Ich wischte mit einer fahrigen Handbewegung über meine Augen. Der verdammte Ghoul hatte mich in der Hand. Er konnte von mir verlangen, was er wollte. Ich hatte keine andere Wahl, als zu gehorchen.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. Er schien meine Gedanken gelesen zu haben. »Du darfst nicht auf diesen Friedhof gehen, Tony. Das wäre dein sicheres Ende!«
    »Ich muß, Silver. Lances wegen.«
    »Glaubst du wirklich, der Ghoul läßt Lance frei, wenn du dich in seine Gewalt begibst? So naiv kannst du doch nicht sein. Ich kenne die Dämonen, und du solltest sie auch kennen. Immerhin bekämpfst du sie schon lange genug. Sie sind hinterhältig und gemein. Sie sind verschlagen und grausam. Sie brechen jedes Wort, das sie dir geben. Der Ghoul macht darin keine Ausnahme. Er wird Lance in seiner Gewalt behalten. Und er wird dich dazubekommen. Tony, glaub’ mir, es ist glatter Selbstmord, unbewaffnet auf den Friedhof zu gehen. Lances Leben rettest du damit unter keinen Umständen. Im Gegenteil. Du verlierst auch noch das deine!«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?« fragte ich kühl.
    »Laß mich statt dir auf den Friedhof gehen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Er würde sofort Lance töten.«
    »Vielleicht könnte ich ihn daran hindern.«
    »Soll Lances Leben von einem Vielleicht abhängig sein?«
    »Dann laß mich mit dir auf den Friedhof gehen«, sage Mr. Silver drängend.
    »Der Ghoul verlangt, daß ich allein komme. Und unbewaffnet. In gewisser Weise könnte man dich als eine lebende Waffe ansehen, Silver… Ich muß das allein durchstehen. Vielleicht genügt es dem Ghoul, mich in seine Gewalt zu
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