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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca
Autoren: A.F.Morland
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den Ausgang des Kampfes nicht, aber es könnte sein, daß er zu Ihrem Ende führen könnte.«
    Ich machte Maranga klar, daß es für mich nicht in Frage käme, klein beizugeben. Entweder ich besiegte den Ghoul, oder er besiegte mich.
    Eine dritte Möglichkeit gab es für mich nicht.
    Außerdem hätte ich mir morgens beim Rasieren nicht mehr ins Gesicht sehen können, wenn ich Lance Selby im Stich gelassen hätte.
    Nein, das Handtuch zu werfen war für mich indiskutabel. Ehe ich das tat, zog ich es vor, vom Ghoul zerrissen zu werden.
    Maranga lächelte. »Ich wußte, daß Sie mir diese Antwort geben würden.«
    »Halten Sie sie für falsch?«
    »Nein. Sie entspricht genau dem Bild, das ich mir von Ihnen gemacht habe, Tony.«
    »Was haben Ihnen die Karten oder die Geister sonst noch verraten?« fragte ich die Hexe.
    »Der Ghoul hat mehrere Schlupfwinkel.«
    »Kennen Sie wenigstens einen?« fragte ich hoffnungsvoll, und mein Herz schlug vor Freude schneller, als Maranga nickte.
    »Zwischen El Arenal und Cala Blava stehen mehrere Windmühlen«, sagte die Zigeunerin. »Die älteste davon dient dem Dämon zeitweise als Versteck.«
    Ich erhob mich. »Vielen Dank für den Tip.«
    Die Hexe legte ihre Hand auf meinen Arm. Sie blickte mir tief in die Augen. »Nehmen Sie sich in acht, Tony. Das Unheil wartet nur darauf, Sie zu vernichten. Wenn mich nicht alles täuscht, haben Sie nicht nur diesen Ghoul zum Gegner. Der Scheußliche scheint mir lediglich das Werkzeug großer böser Mächte zu sein, die sich zusammengeschlossen haben, um Sie mit vereinten Kräften zu vernichten.«
    Ich lächelte. »Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Maranga. Ich habe gelernt, den dämonischen Fallstricken auszuweichen und auf den Beinen zu bleiben.«
    Die Hexe malte mit ihrem Daumen einige Zeichen auf meine Stirn und sagte dann leise: »Möge mein Zauber Sie beschützen, Tony.«
    Ich nickte. »Das wird er. Ich bin davon überzeugt.«
    Ich verließ Marangas Hütte und setzte mich wieder in meinen Peugeot. Die Zigeunerin trat vor die Tür.
    Ihre Miene war ernst. Die Zukunft schien für mich tatsächlich nicht rosig auszusehen. Maranga winkte mir, als ich den Peugeot anrollen ließ. Ich winkte zurück und verließ das Zigeunerdorf.
    Im Rückspiegel entdeckte ich Paco. Rauchend schlenderte er auf Maranga zu, die ihre Hand auf seine Schulter legte und irgend etwas zu ihm sagte.
    Ich verzichtete darauf, nach El Arenal zu fahren und Mr. Silver zu holen. Die alte Mühle, von der Maranga gesprochen hatte, lag auf meinem Rückweg. Ich wollte sie unverzüglich aufsuchen.
    Vielleicht hatte ich Glück. Vielleicht traf ich den Ghoul in seinem Schlupfwinkel an. Nichts wäre mir im Moment lieber gewesen als das. Je schneller sich die Entscheidung herbeiführen ließ, desto mehr begrüßte ich das.
    Die älteste Mühle ausfindig zu machen, stellte kein großes Problem für mich dar. Ihre Schäbigkeit sprang einem direkt ins Auge.
    Die riesigen Flügel sahen ziemlich ramponiert aus. Zahlreiche Streben waren abgebrochen. Das gesamte Flügelkreuz hing so schief an dem Gebäude, daß es sich nicht mehr drehen konnte.
    Der Mühlenbau war grau. Das Mauerwerk hatte tiefe Risse. Die Fenster hatten kein Glas und erinnerten mich an die leeren Augen eines Totenschädels.
    Ich konnte mit dem 504 TI nicht bis zur Mühle fahren. Der Weg dorthin war denkbar schlecht. Die Räder sackten in die tiefen Karrenrinnen ab und der steinige Boden schrammte so hart über die Wagenunterseite, daß ich den Peugeot lieber stoppte und zu Fuß weiterging.
    Es war ein herrlicher Tag mit strahlendblauem Himmel und gleißendem Sonnenlicht. Das Meer war leicht bewegt. Auf den Wellen tanzten kleine weiße Schaumkronen.
    Der Weg stieg steil an. Kurze Zeit später trat ich in den Schatten der mächtigen, verwitterten Windmühle.
    Ein Ächzen und Raunen umgab sie. Hier und dort war ein geisterhaftes Wispern zu hören. Ich kam mir neben der Mühle unwahrscheinlich klein vor.
    Ich blieb stehen. Bevor ich weiterging, ließ ich die Umgebung auf mich einwirken. Unkraut wucherté aus den Mauerrissen des alten Gebäudes.
    Ich dachte an Marangas Warnung und zog sicherheitshalber meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter.
    Dann setzte ich meinen Weg fort.
    Die Tür der Mühle bestand aus verfaulten Bohlen. Das eiserne Schloß war vom Rost arg zerfressen. Die Türangeln steckten schief zwischen den Steinen. Sie wackelten, als ich die Tür bewegte.
    Ein unheimliches Ächzen und Knarren flog durch die
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