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GK307 - Der Ghoul von Mallorca

GK307 - Der Ghoul von Mallorca

Titel: GK307 - Der Ghoul von Mallorca
Autoren: A.F.Morland
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kleinen Energiebündel.
    »Diese Idioten hatten kein Recht, mich so zu behandeln!« zischte der Junge.
    »Ich schlage vor, du regst dich jetzt wieder ab und sagst mir, was du von mir willst.«
    »Sie sind Mr. Ballard, nicht wahr? Maranga schwärmt für Sie. Sie hat große Achtung vor Ihnen, Señor Ballard. Noch nie hat Maranga über einen Mann so gut gesprochen wie über Sie. Sie müssen etwas ganz Besonderes sein.«
    Ich lachte. »Hör auf, mir Honig um den Mund zu schmieren, sonst werde ich noch größenwahnsinnig. Wie ist dein Name, Kleiner?«
    »Ich heiße Paco. Maranga hat mich gebeten, Sie in unser Dorf zu holen. Sie muß Ihnen etwas Wichtiges mitteilen.«
    Ich wies auf einen Kunststoffsessel, der an der Wand stand. »Warte hier einen Augenblick. Ich bin gleich wieder zurück.«
    Paco setzte sich. Ich traute meinen Augen nicht, als er aus seinen Hosentaschen eine Zigarettenpackung und ein Feuerzeug hervorzauberte.
    »Sag mal, bist du dafür nicht noch zu klein?« fragte ich den Knirps verwundert.
    »Ich fühle mich alt genug dazu«, erwiderte Paco und zündete sich mit der größten Selbstverständlichkeit ein Stäbchen an.
    Ich erwartete einen Hustenanfall, doch der blieb aus. Paco rauchte wie ein Erwachsener. Kopfschüttelnd begab ich mich in den Frühstücksraum.
    Ich sagte Mr. Silver, daß mich Maranga sprechen wolle, daß ich mich zu ihr begeben und so bald wie möglich wieder zurückkommen würde.
    Wenig später saß Paco neben mir im Peugeot. »Glauben Sie, daß es Ihnen gelingen wird, den Ghoul zur Strecke zu bringen, Señor Ballard?«
    »Ich hoffe es«, erwiderte ich. »Er war bei euch im Dorf, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Hast du ihn gesehen?«
    »Zum Glück nein. Aber einige meiner Freunde wären ihm beinahe in die Hände gefallen.«
    Ich steuerte den 504 TI so, wie Paco es mir sagte. Nach einer Fahrtzeit von sieben Minuten erreichten wir das Zigeunerdorf.
    Schäbige Hütten. Wäsche auf langen Leinen. Hunde. Spielende Kinder. Staub. Schmutz. Unrat.
    Das Gebäude, in dem die Hexe Maranga wohnte, befand sich am Ende des Dorfes. Hühner gackerten dahinter. Daneben stand ein Esel. Er war angepflockt, damit er nicht weglaufen konnte.
    Hinter dem Nachbarhaus lugte ein räudiger klapperdürrer Köter hervor. Paco stieg mit mir aus. Er wies auf Marangas Haus, betrat das Gebäude jedoch nicht, sondern verabschiedete sich von mir und ließ mich allein.
    Ich schaute ihm nach. Er schlenderte die Straße hinunter, die Hände in den Hosentaschen - ein kleiner Erwachsener, dessen Kindheit schon weit zurückzuliegen schien.
    Ich hatte den Jungen gern, seine burschikose Art gefiel mir. Ich hoffte, für ihn, für seine Freunde und für dieses Dorf etwas tun zu können.
    Als er hinter einem windschiefen Gebäude verschwunden war, betrat ich das Haus der Hexe.
    Die schöne Zigeunerin dankte mir, daß ich so schnell gekommen war. Sie führte mich in einen düsteren Raum, auf dessen Boden ein dicker Hirtenteppich lag. Sie bat mich, Platz zu nehmen.
    Ich setzte mich auf ein weiches Sofa. Bevor sie mir sagte, was sie von mir wollte, erzählte ich ihr von meinem nächtlichen Erlebnis, und ich erwähnte auch, daß sich der Ghoul meinen Freund Lance Selby geholt habe.
    Maranga blickte mich ernst an. »Ich halte sehr viel von Ihnen, Tony. Sie sind ein außergewöhnlicher Mann. Es ist mir gelungen, einige Geister zu beschwören. Ihnen allen war Ihr Name bekannt. Die Geister halfen mir beim Kartenlegen. Was halten Sie davon?«
    »Nicht jedermann kann mit Hilfe der Karten in die Zukunft sehen, aber einige Menschen können es«, erwiderte ich.
    »Trauen Sie es mir zu?«
    »Ja.«
    Marangas Augen funkelten. »Ich muß Sie warnen, Tony. Es ist mir bekannt, daß Sie ein mutiger Mann sind, der im allgemeinen von seinem gesteckten Ziel nicht abzubringen ist. Und Sie hatten in der Vergangenheit große Erfolge im Kampf gegen Geister und Dämonen errungen. Aber keinem Menschen bleibt der Erfolg ewig treu, Tony. Die Zukunft, in die ich blickte, war zwar stark verschwommen - magische Einflüsse störten das klare Bild erheblich -, aber dennoch konnte ich große Gefahr für Sie erkennen. Es könnte geschehen, daß Sie diesmal scheitern…«
    »Ich werde mich vorsehen. Vielen Dank für die Warnung!« sagte ich ernst.
    »Ich habe nicht das Recht, mich in Ihre Angelegenheiten zu mischen«, sagte Maranga. »Aber ich möchte Ihnen raten, es sich gut zu überlegen, ob Sie den Kampf gegen den Ghoul bis zur bitteren Neige durchstehen wollen. Ich kenne
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