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GK266 - Die weiße Göttin

GK266 - Die weiße Göttin

Titel: GK266 - Die weiße Göttin
Autoren: A.F.Morland
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deswegen. Hier in London hättest du – simpel ausgedrückt – einen gewissen Heimvorteil. Diesen Vorteil hast du in Mombasa nicht.«
    Ich erwähnte die Kaiman-Bande.
    Mr. Silver versuchte in seinem Geist nachzuforschen, welchen Dämon diese Menschen verehrten, doch er kam dabei zu keinem brauchbaren Ergebnis.
    Er zog die Brauen zusammen und sagte mit dumpfer, grollender Stimme: »Jedenfalls finde ich es richtig, der Sache mit der weißen Göttin auf den Grund zu gehen, und selbstverständlich werde ich euch auf dieser Reise begleiten.« Er lachte verhalten. »Schließlich braucht ihr jemanden, der auf euch aufpaßt.«
    ***
    Bob Thompson, der Journalist, der Ballard und seinem Mädchen von Bara, der weißen Göttin erzählt hatte, setzte sich in seinen braunen Cortina. Er drehte den Zündschlüssel um. Der Motor war sofort da.
    Er fuhr nach Camberwell, bog in die Loncroft Road ein und stellte den Cortina auf dem hauseigenen Parkplatz ab. Mit dem Fahrstuhl fuhr er zur dritten Etage hoch.
    Wenig später schloß er eine grün gestrichene Tür auf. Er betrat seine mit antiken Möbeln eingerichtete Wohnung und schloß die Tür sachte hinter sich. Klimpernd rutschten die Schlüssel in seine Hosentasche.
    Thompson wirkte nervös. Er begab sich ins Wohnzimmer, öffnete eine Schublade und entnahm dieser ein Räucherstäbchen, das er in ein Gestell aus Draht schob. Danach suchte er seine Streichhölzer.
    Er fand sie in der Küche, eilte ins Wohnzimmer zurück und riß mit zitternden Fingern das erste Schwefelhölzchen an. Es wollte nicht brennen. Es knickte, als Thompson es zu fest gegen die Reibfläche drückte.
    Er nahm ein neues Hölzchen. Erst mit dem vierten hatte er den gewünschten Erfolg. Zischend entflammte sich der Schwefel. Bob Thompsons Hand näherte sich zaghaft dem Räucherstäbchen.
    Der anthrazitfarbene Stoff, aus dem das Stäbchen bestand, fing sogleich Feuer. Ein abscheulicher Gestank erfüllte binnen weniger Augenblicke den gesamten Raum. Der Räucherstab begann von innen heraus zu glühen.
    Dicke Schwaden stiegen davon auf. Sie blieben über dem Tisch stehen und bildeten eine riesige Gestalt. Thompson sank davor seufzend auf die Knie. Der Gestank nahm ihm fast den Atem.
    Er wagte kaum, den Kopf zu heben. Der üble Geruch kroch ihm in die Kleider, drang durch seine Poren in seinen Körper ein. Ihn ekelte. Er hatte ein krampfartiges Würgen im Hals.
    »Herr!« gurgelte Thompson. »Herr, ich habe es getan!«
    »Du hast mit Tony Ballard Kontakt aufgenommen?«
    »Ja, Herr.«
    »Das ist gut.«
    »Dein Auftrag ist ausgeführt«, sagte Bob Thompson. Er hob den Blick ganz langsam. Cynagok stand auf dem Tisch. Ein Gebilde aus grauem Rauch. Man konnte ihn nicht anfassen, denn er hatte keinen Körper. Seine Augen glühten gemein.
    »Was für ein Gefühl hast du?« fragte der Dämon.
    »Sie werden nach Mombasa reisen, davon bin ich überzeugt.« Cynagok lachte gehässig. »Genau das möchte ich. In Mombasa werde ich sie vernichten…«
    ***
    Hal Gordon sah die weiße Göttin und verlor darüber beinahe den Verstand. Er hatte noch genug von der ersten Begegnung. Er wollte nicht noch mal mit Bara zu tun haben.
    Blitzschnell wechselte sein Bein vom Gas zur Bremse. Gleichzeitig riß er das Lenkrad kraftvoll herum. Der Jeep schleuderte. Mit pfeifenden Pneus tanzte der Wagen um die eigene Achse.
    Das weiße Mädchen stand reglos auf der Straße. Es blickte den Mann im Jeep durchdringend an. Hal Gordon hörte eine Stimme in seinem Kopf, die rief: »Du kannst tun, was du willst, Hal! Du entkommst mir nicht!«
    Panik befiel ihn. Er stieß den Fuß wieder auf das Gaspedal. Kreischend drehten die Räder durch. Sie konnten nicht soviel Kraft auf einmal auf die Straße bringen.
    Die Schnauze des Jeep war nun in die Richtung gerichtet, aus der Hal Gordon soeben gekommen war.
    »Stell den Motor ab und steig aus!« befahl die weiße Göttin.
    »Ich denke nicht daran!« brüllte Hal Gordon.
    »Raus aus dem Wagen, oder du wirst es bereuen!«
    Gordon umklammerte mit verzerrtem Gesicht das Lenkrad. Die Knöchel traten weiß an seinen Fäusten hervor. Er raste los.
    »Hal!« kreischte es wütend in seinem Kopf. »Dies ist die letzte Warnung!«
    Gordon preßte die Kiefer fest zusammen und versuchte Bara zu überhören. Er starrte nach vorn. Der Jeep gewann rasch Tempo.
    »Idiot!« heulte es in seinem Schädel.
    Er wandte sich um. Die weiße Göttin rannte hinter seinem Jeep her. Sie war unglaublich schnell. Schneller als ein Mensch sein
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