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GK266 - Die weiße Göttin

GK266 - Die weiße Göttin

Titel: GK266 - Die weiße Göttin
Autoren: A.F.Morland
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konnte. Binnen weniger Augenblicke hatte sie den Wagen eingeholt. Sie packte zu.
    Hal Gordon merkte, wie das Fahrzeug von Bara hochgehoben wurde. Der Jeep-Motor heulte laut auf. Die weiße Göttin bewies Hal Gordon, wie kräftig sie war. Für sie schien der Jeep das Gewicht einer Streichholzschachtel zu haben.
    Es gab einen gewaltigen Ruck, und dann flog der Wagen, sich mehrmals überschlagend, von der Fahrbahn. Hal zog instinktiv den Kopf ein. Blech knirschte. Glas splitterte.
    Hal Gordon klammerte sich an das Lenkrad. Aber er schaffte es nicht, im Wagen zu bleiben. Die Fliehkraft zerrte an seinen Händen. Er mußte das Steuer loslassen und flog in hohem Bogen davon.
    Wie eine Katze krümmte er den Rücken. Der Aufprall war hart. Hal rollte über steiniges Erdreich. Er schlug mit dem Kopf gegen irgendein Hindernis, verlor beinahe das Bewußtsein, rappelte sich benommen hoch.
    Sie kam auf ihn zu. Er sah sie grinsen, und in ihren Augen glomm ein höllisches Feuer. »Du hast nicht die geringste Chance, Hal Gordon. Wann wirst du das endlich begreifen?«
    Gordon fuchtelte ängstlich mit den Armen durch die Luft. »Geh weg!« krächzte er verzweifelt. »Laß mich in Ruhe! Hau ab!«
    »Du weißt, was ich von dir will!« zischte die weiße Göttin.
    »Ich werde dir nicht dienen! Niemals!« schrie Hal Gordon wütend.
    »Du bist verdammt unvernünftig«, rügte Bara.
    »Ich will mit dir nichts zu tun haben. Begreifst du das denn nicht?«
    Bara lachte spöttisch auf. »Oh, ich begreife alles, Hal. Aber du, du begreifst so gut wie gar nichts.«
    »Mach, daß du fortkommst! Pack dich!« keuchte Gordon.
    »Du kannst meine Forderung nicht ablehnen, Hal!«
    »Das werden wir sehen. Ich tu’s nicht! Ich werde nicht dein Diener! Da kannst du dich auf den Kopf stellen!«
    »Dann werde ich mich eben an deinen Bruder wenden«, sagte Bara eiskalt.
    »Laß George aus dem Spiel!« schrie Hal Gordon.
    Die weiße Göttin starrte ihn wütend an. »Du hast mir keine Vorschriften zu machen, Hal. Du nicht und kein anderer Mensch!«
    Gordon sah, wie die Fingernägel des Mädchens wuchsen. Bald waren es lange, dolchartige Krallen. Hal Gordon wich vor der weißen Göttin mit angstverzerrtem Gesicht zurück. Sein Jeep lag mit den Rädern nach oben neben der Straße.
    Dieses Mädchen war zu allem fähig. Ungeheure Kräfte schlummerten in diesem schlanken, geschmeidigen Körper. Bara näherte sich Gordon mit katzenhaften Schritten.
    »Wer nicht hören will, muß fühlen, Hal.«
    »Geh weg! Weg! Weg!« schrie Gordon.
    Fortlaufen hatte keinen Sinn. Bara hatte sogar den Jeep eingeholt. Sie war doppelt so schnell gewesen wie der dahinrasende Wagen.
    »Du hattest deine Chance!« zischte die weiße Göttin. »Es wäre vernünftiger gewesen, sie zu nützen!«
    »Ich mache mit so etwas wie dir keine gemeinsame Sache!« sagte Hal Gordon heiser.
    »Dann wird eben dein Bruder deine Stelle einnehmen!« sagte Bara gleichgültig.
    Hal Gordon sah ihre Hand auf sich zuschießen. Er wollte sich zur Seite werfen. Er wollte gleichzeitig herumschnellen und fortlaufen. Er wollte so viele Dinge noch tun, doch Bara ließ ihm nicht die Zeit dazu.
    Ihre spitzen Krallen berührten seine Brust.
    Er spürte einen stechenden Schmerz, und dann stand sein Herz für immer still!
    ***
    Aus der Party bei Tucker Peckinpah wurde nun nichts. Ich rief den Industriellen zu Hause an. »Oh, hallo, Tony!« kam seine begeisterte Stimme durch die Leitung. »Irgendwelche Probleme, die ich Ihnen lösen helfen kann?«
    »Ich denke, daß Sie das könnten, Partner.«
    »Lassen Sie hören«, verlangte Peckinpah. Ich sah den rundlichen Sechziger vor mir. Er hatte schütteres Haar und fast immer eine Zigarre zwischen den aufgeworfenen Lippen. Deshalb sprach er so undeutlich. Wie gerade eben.
    »Vicky, Mr. Silver und ich können morgen nicht zur Party kommen, Partner. Tut uns leid.«
    »Ist Ihnen etwas dazwischengekommen?« fragte Tucker Peckinpah enttäuscht. »Ich habe mich schon auf Sie gefreut.«
    »Tja, manchmal führt eben das Schicksal nicht nach unserem Willen Regie.«
    »Was gibt es denn, das wichtiger wäre als meine Party?«
    Ich sagte es ihm, und er hatte sofort vollstes Verständnis dafür, daß wir so bald wie möglich nach Mombasa fliegen wollten. Ich wollte ihn bitten, uns seinen vierstrahligen Privat-Jet zu leihen, doch auf die Idee kam er von selbst.
    »Nehmen Sie mein Flugzeug, dann sind Sie schneller am Ziel«, schlug der Industrielle vor. »Ich sage der Besatzung gleich Bescheid,
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