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GK231 - Der Herr der Ratten

GK231 - Der Herr der Ratten

Titel: GK231 - Der Herr der Ratten
Autoren: A.F.Morland
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Ich bin auf jeden Fall für Ihren Vorschlag, aber die Eniwetokesen sind dazu nicht zu bewegen. Ich habe darüber bereits mit ihrem Iroij gesprochen. Sie sind der Auffassung, daß Lago nichts gegen sie unternehmen wird. Ihrer Meinung nach besteht nur für uns Amerikaner Gefahr, und man hat uns nahegelegt, so bald wie möglich zu verschwinden.«
    In der darauffolgenden Nacht berieten wir abermals die Maßnahmen, die wir treffen wollten, um Lago von der Insel zu vertreiben, und ich glaubte, endlich die rettende Lösung gefunden zu haben.
    Wir gingen noch in der Nacht an Land, um uns nach einem geeigneten Platz umzusehen.
    ***
    Stille umfing uns.
    Aus der Ferne drang das leise Rauschen des Meeres an unser Ohr. Wir sahen den amerikanischen Kreuzer, der vor dem Atoll vor Anker lag. Stecknadelkopfgroße Lichter funkelten an Bord. Eine sanfte Brise strich über das friedliche Eiland hinweg, als wollte es die kleine Insel zärtlich streicheln.
    Franks Augen waren ununterbrochen in Bewegung. Lago konnte mit seinen Bestien jeden Moment wieder auftauchen. Gewiß würden wir uns nicht so einfach überrumpeln lassen wie jene Männer, die sich in die heiße Zone begeben hatten. Wir hatten in solchen Dingen mehr Erfahrung als sie. Dennoch durften wir nicht allzu sicher sein, daß Lago und seine Ratten uns nichts anhaben konnten.
    Mr. Silver blieb in einer kleinen Senke stehen.
    »Hier scheint mir der richtige Ort zu sein. Hier könnten wir Lago stellen und vernichten, und mit ihm alle seine verdammten Ratten.«
    Der Ex-Dämon war gerade dabei, die Senke abzuschreiten, da flüsterte plötzlich Frank: »Still! Da kommt jemand!«
    Er hatte recht. Ich lauschte und hörte knirschende Schritte, die sich uns näherten. Gespannt warteten wir. Der Mond erhellte mit seinem silbrigen Licht die Szene. Die Geräusche, die uns der Wind zutrug, wurden immer deutlicher. Und dann sahen wir ihn.
    Er stand am Rand der Senke und blickte zu uns herab.
    Wir hatten nicht geglaubt, daß wir ihn jemals wiedersehen würden. Aber er war zurückgekommen.
    Ali Golombek!
    ***
    Mir fuhr ein Eissplitter ins Herz, als ich erkannte, daß sich Ali nach wie vor wie eine Marionette bewegte.
    Er kam also nicht aus eigenem Antrieb zu uns. Er kam, weil Lago, dieser gemeine Teufel, ihn auf uns zuführte. Mit lächerlichen Gliederverrenkungen näherte sich Ali dem tiefsten Punkt der Senke. Er schaukelte, wackelte mit dem Kopf und tanzte seltsam.
    Wenn ich nicht gesehen hätte, wozu er imstande war, wenn ich nicht gewußt hätte, wie brutal er Kapitän Collins zusammengeschlagen hatte, hätte ich jetzt lauthals zu lachen angefangen. Doch mir war bei Gott nicht nach Lachen, denn Ali kam nicht als Freund zu uns. Er würde uns ebenso angreifen, wie er John Collins mit seinen brettharten Fäusten attackiert hatte.
    Mr. Silver näherte sich der Teufelsmarionette von rechts. Fast automatisch setzte auch ich mich in Bewegung, während Frank Esslin für alle Fälle meinen Colt zur Hand nahm.
    Ali blieb abrupt stehen. Er schaukelte kurz nach, ehe er stillstand. Fünf Meter lagen zwischen ihm und mir. Meine Hand glitt in die Hosentasche. Ich holte mein Springmesser heraus und ließ es blitzschnell aufklappen. Deutlich waren die in die Klinge eingravierten kabbalistischen Zeichen zu erkennen.
    Wir hatten nicht vor, Ali Golombek zu töten.
    Wir wollten versuchen, ihn zu retten. Er befand sich in der Gewalt des Bösen. Wir wollten ihn den Mächten der Finsternis entreißen. Mr. Silver näherte sich ihm mit vorsichtig gesetzten Schritten. Frank Esslin stand mit zusammengepreßten Lippen da.
    Er verfolgte das, was geschah, mit großen, gespannten Augen.
    Mein Freund und Kampfgefährte, Mr. Silver, nahm telepathischen Kontakt mit mir auf. »Laß mich das machen, Tony«, übermittelte mir der Ex-Dämon auf geistigem Wege.
    Ich sah, wie sich seine Hände in Silber verwandelten, und gab zurück: »Du darfst ihn aber nicht verletzen!«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben«, erwiderte Mr. Silver. »Täusche einen Scheinangriff vor. Wenn er sich dir zur Abwehr zuwendet, stürze ich mich auf ihn und versuche, ihn niederzuringen.«
    So wollten wir es machen.
    In Ali Golombeks Gliedmaßen kam wieder Bewegung. Hatte er mitbekommen, was Mr. Silver und ich uns ausgemacht hatten? Tänzelnd kam die Marionette auf mich zu. Ich wartete keine Sekunde länger. Schnell zischte ich Frank Esslin zu, er möge einige Schritte zurückweichen. Frank tat dies augenblicklich, und ich sprang mit einem weiten
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