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GK195 - Totentanz im Hexenclub

GK195 - Totentanz im Hexenclub

Titel: GK195 - Totentanz im Hexenclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hält.«
    »Verlang doch endlich mal ’ne Gehaltserhöhung, Junge. Sag deinem Alten, daß ständig alles teurer wird, und daß du folglich mehr Taschengeld haben mußt.«
    »Dann kriege ich überhaupt nichts mehr«, brummte McLaughlin.
    »Mann, du bist vielleicht ’ne Pfeife«, sagte Flash. »Und so was will auch’n Rocker sein. Weißt du, was meinem Daddy passiert, wenn er mal nicht spurt? Ich hau’ ihm die Hucke voll. Tatsache, das tu’ ich…«
    »Wieso hast’n dann du auch kein Geld, he?« fragte McLaughlin ungläubig.
    »Weil mein Alter seit gestern im Knast sitzt, deshalb, du dämlicher Hund. Soll ich etwa zu ihm ins Gefängnis gehen und sagen: >Hör mal, Dad, ich brauch ’n paar Kröten, damit ich ’ne Runde zahlen kann    Kibi klappte sein Messer zusammen. Er hatte einen Nacken wie ein Stier, Basedowaugen und eine gewaltige Knollennase. Grinsend drehte er die Augen nach oben. »Mensch, wenn ich an unser letztes Saufgelage zurückdenke… Das war schon ’ne Wucht, was?«
    »Das war Spitze. Und die Puppen, die wir dabeihatten…«, lachte Flash. »Keine Kinder von Traurigkeit, was?« Kibi schnalzte mit der Zunge. »Trocken ist’s heute wie in der Wüste.«
    »Ein Königreich für ’ne schöne volle Pulle«, sagte Flash. Er stieß McLaughlin an. »Sag doch auch mal was, Junge. Sei nicht so schüchtern.«
    »Was soll ich’n sagen?«
    »Woher wir was zu schlucken kriegen«, blaffte Flash.
    »Wie soll ich denn das wissen? Bin ich’n Hellseher?«
    Frank Kibi sprang von der Bank hoch. Er schnippte mit dem Finger. Seine Augen glänzten. »He! Ich glaub’, ich hab’ ’ne Superidee, Freunde!«
    »Immer heraus damit«, verlangte Flash. Er hatte jettschwarzes Haar, das er mit viel Pomade bändigte. In einem Anzug hätte er nicht mal so übel ausgesehen, doch in seiner schmierigen und abgewetzten Lederjacke wirkte er ziemlich verkommen.
    »Ich weiß, wo’s was zu schlabbern gibt!« sagte Kibi kichernd.
    »Wo denn?« fragte McLaughlin.
    »Nun sag’s schon. Laß uns nicht blöd sterben!« maulte Mac Flash.
    »Tanner Street!« sagte Kibi mit funkelnden Augen. »Na? Ist das’n heißer Tip? Witch Corner! Wir brauchen nichts weiter zu tun, als die Tür aufzubrechen. Dann haben wir Pullen, soviel wir wollen, und wir müssen dafür nicht mal ’n Königreich hergeben.«
    Flash boxte Kibi begeistert in die Rippen. »Mensch, das ist wirklich ’ne prima Idee, Frank.«
    Joe McLaughlin wurde blaß. Sein Atem ging stoßweise. Er zitterte. »Ohne mich!« stieß er mit großen Augen hervor. »Ohne mich! Da geh’ ich nicht hin!«
    Kibi lachte meckernd. »Hose voll, Kleiner?«
    »Hör mal, wir passen schon auf dich auf«, sagte Mac Flash belustigt. »Was kann dir denn schon passieren? Du stehst unter unserem persönlichen Schutz. Nun komm schon. Sei nicht zickig. Wir machen das, was Frank vorgeschlagen hat…«
    »Ich will nicht!« krächzte McLaughlin.
    Flash zog die Brauen ärgerlich zusammen. »Sag mal, seit wann hast du denn was zu wollen? Du tust, was ich sage, ist das klar?«
    »Ich bin müde. Ich fahr’ nach Hause. Ich hau mich aufs Ohr.«
    »Später, Joe. Zuerst kommst du mit uns.«
    McLaughlin schüttelte trotzig den Kopf. »Ich…« Da packte ihn Mac Flash wütend bei der Jacke. Er riß den Kleinen an sich und fauchte ihm aus kurzer Distanz ins Gesicht: »Kumpel, wenn du jetzt nicht ganz schnell deine Meinung änderst, kriegst du erstens ’ne gewaltige Tracht Prügel von uns beiden, und zweitens bist du für alle Zeiten raus aus unserem Verein. Hast du das mit deinen ungewaschenen Ohren verstanden?«
    »Ja«, sagte McLaughlin kleinlaut.
    »Na fein. Und was höre ich jetzt?«
    »Ich komme mit«, seufzte Joe McLaughlin. Und er fühlte sich sehr, sehr unglücklich dabei.
    ***
    Ich rollte mich im Bett herum.
    Seit einer Stunde wartete ich auf den Schlaf. Er wollte nicht kommen. Zu viele Dinge beschäftigten mich. Ich dachte ständig nach, wälzte Probleme — mein Geist kam einfach nicht zur Ruhe. Endlich senkte sich aber dann doch eine bleierne Müdigkeit auf mich herab, und ich war gerade dabei, sanft hinüberzudämmern, als im Living-room das Telefon anschlug.
    Verständlich, daß ich heftig fluchte.
    Ärgerlich warf ich die Decke zur Seite und rannte aus dem Schlafzimmer. Der Anrufer war Henry Magoon. Mein Ärger war sofort vorüber. Es war richtig, daß er mich anrief. Ich hatte ihn darum gebeten.
    Er keuchte heftig und schrie so laut in die Sprechmuschel, daß seine Worte nur verzerrt aus dem Hörer

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