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GK187 - Der Geisterberg

GK187 - Der Geisterberg

Titel: GK187 - Der Geisterberg
Autoren: A.F.Morland
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behandeln, verstanden?«
    »Natürlich, Mr. Blake.«
    »Sie hat ihre Launen. Am besten, man ignoriert das.«
    »Ich werde mir die größte Mühe geben.«
    »Wenn sie Sie anschreit, hören Sie am besten nicht hin. Behandeln sie Sie wie eine Verrückte, dann kommen Sie mit ihr wenigstens einigermaßen gut aus. Im Vertrauen gesagt: Ich halte sie für verrückt.«
    McKinlock lachte. »Warum haben Sie trotzdem darauf bestanden, den Film mit ihr zu machen?«
    »Weil das Publikum sie liebt. Die armen Leute haben ja keine Ahnung, was für ein Scheusal sich hinter diesem hübschen Gesicht verbirgt. Dorothy kann sich wahnsinnig gut verstellen. Ich hab’s ja schon gesagt: Sie ist meines Erachtens die beste Schauspielerin, die es gibt. Vielleicht darf man nicht ganz richtig im Kopf sein, um so großartige Leistungen erbringen zu können.«
    Zu beiden Seiten der Straße wurde die Vegetation immer üppiger. An manchen Stellen wirkte der Urwald unheilvoll düster. Es war so schwül wie in einem Treibhaus. Kendal Blake schwitzte entsetzlich.
    Eigentlich waren es drei Schauspieler, die den Film zu tragen hatten: Dorothy Fosse, Angus Portland und Jack Lambeth – er hatte den Gegenspieler von Portland zu mimen, einen furchtbaren, rauhbeinigen Bösewicht, den die ganze Welt in dieser Rolle hassen würde.
    Cliff McKinlock schüttelte grinsend den Kopf. »Eigentlich bewundere ich Ihren Mut, Mr. Blake.«
    »Wieso?« fragte der Regisseur.
    »Die Fosse, Portland und Lambeth zusammenzuspannen, das ist doch… das ist, wie wenn man mit offenem Feuer bei einem Pulverfaß hantiert.«
    Blake grinste. »Der Vergleich ist unwahrscheinlich treffend, Cliff.«
    »Warum haben Sie das getan?« fragte McKinlock.
    »Das kann ich Ihnen erklären. Zugegeben, was ich gemacht habe, birgt ein großes Risiko in sich. Wenn sich die Fosse, Portland und Lambeth so richtig in die Wolle geraten, platzen die Außenaufnahmen hier wie eine Seifenblase, und ich weiß dann nicht, wie ich’s dem Produktionsleiter schonend genug beibringen werde. Ich habe das Wagnis trotzdem auf mich genommen, denn es gibt zur Zeit keine begehrteren Stars wie Portland und Dorothy Fosse. Jack Lambeth hätte ich nicht unbedingt verpflichten müssen, aber auch er schien mir der geeignetste Mann für diese Rolle zu sein. Außerdem will ich ganz bewußt eine gewisse Spannung bei den Dreharbeiten heraufbeschwören… Ja, ja. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Aber ich riskier’s trotzdem, denn gerade unter diesem psychischen Druck werden diese Schauspieler zu einer grandiosen Form auflaufen. Sie werden sich selbst übertreffen. Und das kommt letztenendes unserem Film zugute.«
    »Es kann aber auch verdammt schiefgehen.«
    »Es wird nicht schiefgehen. Was diese Leute brauchen, ist eine starke Hand. Die habe ich. Und ich werde sie mit dieser Hand einem Erfolg zuführen, wie sie ihn noch nicht gehabt haben.«
    Der Busch trat etwas zurück. Die sengende Tropensonne knallte jetzt wieder voll auf die beiden im Jeep sitzenden Männer herab. Kendal Blake ächzte.
    »Heißer kann es nicht einmal in der Hölle sein.«
    »Die Hölle dauert bloß länger«, sagte Cliff McKinlock. Zu beiden Seiten der Straße ragte hüfthohes Gras auf.
    Die Männer hatten ihr Ziel schon fast erreicht. Blake verlangsamte das Tempo. Neben einem »Handtuch« von unbefestigter Rollbahn stoppte er den Jeep. Er stellte den Motor ab und stieg stöhnend aus dem Wagen.
    »Diese verdammte Hitze«, knurrte der Regisseur mürrisch. »Die Leute, die sich unseren Film im Kino ansehen, haben ja keine Ahnung, unter was für Opfern der Streifen zustandekam…« Blake hob die Hand über die Augen und blickte zum Himmel hinauf. Hoch oben kreisten ein paar Geier.
    »Hoffentlich schwirrt die Lady bald an, sonst verschmachte ich hier!« sagte Blake. Er hockte sich in den schmalen Schatten, den der Jeep warf. Cliff McKinlock setzte sich neben ihn auf den Boden.
    Fünfzehn Minuten später hörten sie das Brummen eines Flugzeugs.
    Kendal Blake stand auf. »Endlich. Da kommt sie.« Er wandte sich an McKinlock. »Vergessen Sie nicht, was ich gesagt habe: Sie müssen sie wie ein rohes Ei behandeln, wenn Sie mit ihr auskommen wollen.«
    ***
    Die Cessna brüllte an ihnen vorbei. Das Leitwerk war notdürftig mit Leukoplast geflickt, wie Blake feststellte. Er grinste. Ein Wunder, daß sich Dorothy Fosse überhaupt in dieses Flugzeug gesetzt hatte. Hinter der Maschine stieg eine dicke, undurchdringliche Staubfahne hoch. Blake und McKinlock hielten die Luft
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