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GK112 - Der Geist der Serengeti

GK112 - Der Geist der Serengeti

Titel: GK112 - Der Geist der Serengeti
Autoren: A.F.Morland
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sagte Vicky Bonney, die neben mir stand und mitlas.
    »Das ist einer von Lances Kameraden«, erklärte ich, während ich las, was Ryan mir telegrafierte.
    LANCE SELBY SPURLOS VERSCHWUNDEN STOP BENOETIGE DRINGEND IHRE HILFE STOP JACK RYAN Das war alles.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Warum müssen ausgerechnet die Geizigen immer Telegramme schicken? Ryan muss ein waschechter Schotte sein. Was soll ich denn mit einer solchen Nachricht anfangen? Selby verschwunden. Nun gut. Aber wie? Ist er in einem Sumpf versunken? Oder hat ihn ein Krokodil verspeist?«
    »Ryan wird es nicht wissen«, sagte Vicky neben mir.
    »Ich schlage vor, wir packen sofort, Tony«, sagte Mr. Silver.
    Ich grinste ihn an.
    »Du kannst für mich packen. Dein Koffer bleibt hier.«
    »Aber wieso denn das? Selby ist auf mysteriöse Weise verschwunden, Tony!«, sagte Silver aufgeregt.
    »Nun mal langsam!«, bremste ich ihn. »Aus diesem Telegramm geht lediglich hervor, dass Selby spurlos verschwunden ist. Von mysteriös steht nichts auf dem Papier.«
    »Spurlos ist mysteriös«, sagte Silver. Ich schaute Vicky an.
    »Vielleicht kannst du unserem Freund mal Sprachunterricht geben.«
    »Wirst du nach Tansania fliegen?«, fragte mich meine Freundin.
    Ich nickte.
    »Vielleicht ist Silver dir nützlich, Tony.«
    »Wobei? Lance Selby ist verschwunden. Vielleicht hat er sich in der Savanne verlaufen. Ich werde ihn schon wieder finden. Das schaffe ich auch allein. Ist nichts weiter als ein ganz gewöhnlicher Kriminalfall. Und vielleicht nicht einmal das. Ich nehme jede Wette an, dass sich Lance Selby schon wieder eingefunden hat, wenn ich in Tansania eintreffe. Ihr kennt doch Lance. Der kann verdammt gut auf sich aufpassen. Was soll einem Burschen wie ihm denn schon passieren?«
    Ich war sicher, schneller wieder in London zu sein, als Vicky mit ihrem Artikel fertig wurde.
    Während Silver packte, rief ich den Industriellen Tucker Peckinpah an.
    Er war nicht zu Hause.
    Sein Butler sagte mir, ich würde ihn in seinem Büro erreichen.
    Dort versuchte ich es gleich darauf.
    Sekunden später hatte ich meinen Partner an der Strippe.
    »Hallo, Tony!«, rief er. »Wo brennt's denn?«
    Ich legte los.
    Hinterher sagte ich noch: »Haben Sie mir nicht mal angeboten, ich könne jederzeit über ihren Privatjet verfügen, Mr. Peckinpah?«
    »Wann wollen Sie starten, Tony?«, erkundigte sich der Industrielle.
    »Gestern«, gab ich zurück.
    »Im Ernst…«
    »Im Ernst in einer halben Stunde. Schafft das Ihr Pilot? Sonst fliege ich ohne ihn.«
    »Er schafft es. Ist ein fixer Junge. Fast so fix wie Sie, Tony.«
    »Dann kann ja nichts schief gehen«, sagte ich und legte auf.
    Wir verabschiedeten uns vor dem Haus.
    Vicky sagte, sie hoffe, mich bald gesund wiederzusehen.
    Ich hatte keine Bedenken, ihr das in die Hand zu versprechen.
    O Gott, wie ahnungslos ich damals doch war.
    Silver verabschiedete sich mit einem Händedruck, der mir die Tränen in die Augen trieb.
    »Mach's gut, Tony!«, sagte er.
    »Mach's besser«, gab ich zurück.
    »Und wenn du meine Hilfe wider Erwarten doch brauchen solltest…«
    »Es ist verdammt heiß in Ostafrika«, gab ich zu bedenken.
    Als wir in Singapur gewesen waren, hatte er in der Hitze schlappgemacht.
    »Du weißt, dass mir die Hitze kein zweites Mal etwas anhaben kann. Mein Körper ist nun auch darauf eingestellt. Wenn du also meine Hilfe brauchen solltest… Du weißt, von wo du mich erreichen kannst.«
    »Ich weiß es. Und deshalb weiß ich auch, wo du in den nächsten Wochen bleiben wirst«, sagte ich und schwang mich in meinen weißen Peugeot 504 Injection.
    Ich fuhr zum Heathrow Airport.
    Da erwartete mich bereits ein startklarer Jet. Ich brauchte nur noch einzusteigen und mich anzuschnallen.
    Das andere machte der Pilot. Er war genau der richtige Mann für mich.
    ***
    Ich hatte geschlafen.
    Der Pilot meldete sich über Bordlautsprecher. Ich kam mir ziemlich einsam vor in der großen Privatmaschine. Hier war alles drin, was nur drin sein konnte. Fernseher, Video, mehrere Telefone, die mich mit Gott und der Welt verbunden hätten, mehrere Bars, und, und, und…
    »Mr. Ballard!«, kam es durch den Lautsprecher.
    Ich meldete mich.
    Er sagte, wenn ich nun aus dem Bullauge sehen würde, könnte ich die ostafrikanische Küste sehen.
    Ich schaute hinaus und sah unter uns den Indischen Ozean, dann Mombasa, die Städte Nanga und Tanga und die davor gelagerte Insel Pemba.
    Dann überflogen wir Sansibar.
    Dann sagte der Pilot, ich solle mich
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