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GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

GK078 - Das Todeslied des Werwolfs

Titel: GK078 - Das Todeslied des Werwolfs
Autoren: A.F.Morland
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die Lippe nach oben zog.
    Zwei Schritte war das Scheusal von Alice noch entfernt.
    Sie roch einen beißenden Gestank, der sich brennend auf ihre Lunge legte.
    Sie wollte schreien, doch kein Laut kam aus ihrer von einer panischen Angst zugeschnürten Kehle.
    Entsetzt starrte sie auf die fürchterlichen Klauen der Bestie.
    Der Werwolf hob nun mit einem Fauchen die krallenbewehrten Pranken.
    Entsetzt begann das unglückliche Mädchen zu wanken. Das Tier schlug nach ihr.
    In dieser Grauen erregenden Sekunde löste sich die bleierne Lähmung aus Alices Körper. Sie stieß einen krächzenden Schrei aus und schnellte zurück.
    Haarscharf wischte die tödliche Pranke an ihrer Kehle vorbei.
    Mit hämmerndem Herzen, in panischer Furcht wirbelte das Mädchen herum.
    Der Werwolf holte bereits zum nächsten Schlag aus.
    Alice wollte fortlaufen.
    Da spürte sie einen fürchterlichen Hieb im Rücken. Der Stoff ihres Kostüms zerriss. Die Krallen des Werwolfs fuhren rasiermesserscharf in den Körper des Mädchens.
    Ein brennender Schmerz durchraste den Rücken Alices. Ihr Gesicht verzerrte sich. Der Hieb riss sie von den Beinen. Sie fiel ächzend auf den Bauch und schlug mit dem Gesicht hart auf den Asphalt auf.
    Angesichts des Blutes erfasste den Werwolf ein blutrünstiger Taumel.
    Alice warf sich auf dem Boden liegend zitternd herum.
    Wie ein mächtiger Riese stand das Monster drohend über ihr. Die Augen brannten wie Feuer.
    Wieder riss das Untier seine Grauen erregende Schnauze auf.
    Wieder zuckte die Pranke nach dem verletzten Opfer.
    Wieder ratschte der Stoff. Die Krallen hatten mit einem einzigen Riss die Brüste des Mädchens entblößt.
    Alice begann in namenloser Todesangst um Hilfe zu schreien.
    Mit einem gierigen Knurren warf sich der Werwolf auf sie.
    Sie spürte seine nasse Schnauze suchend an ihrem Hals. Dann spürte sie seine scharfen Zähne.
    Dann nichts mehr…
    ***
    Benommen hörte Hugo Brisson alles. Das Knurren, das Krächzen des Mädchens, ihre verzweifelten Hilferufe, das Hecheln des Monsters und nun die schmatzenden Geräusche, die sich der Nachtwächter im Moment noch nicht erklären konnte.
    Schnell stakte er über den unebenen Boden in Richtung Straße.
    Genau auf die Geräusche zu.
    In seinem alten Kopf überschlugen sich die Gedanken. Die verrücktesten Ideen kamen ihm. Aber er hatte immer noch keine Angst.
    Was kann mir schon passieren? , dachte er nach wie vor.
    Die Taschenlampe erreichte mit ihrem dünnen Licht das Ende der Baustelle.
    Hier begann der Asphalt.
    Das Hecheln, Knurren war lauter geworden und wurde mit jedem weiteren Schritt lauter und unerträglicher.
    Brissons Herz klopfte nun wie ein Dampfhammer in seiner schmalen Brust. Er war nervös. Die Schreie hatten ihm klar gemacht, dass ein Mädchen Hilfe brauchte. Er war jedoch kaum in der Lage, zu helfen.
    Atemlos erreichte der Nachtwächter den Asphalt.
    Undeutlich nahm er die Konturen eines Mannes wahr. Der Mann kniete. Er war über jemanden gebeugt. Bestimmt lag das Mädchen unter ihm. Er stieß immer wieder gierig mit dem Kopf nach dem Mädchen, das sich nicht mehr regte. Hungrig kam ein Knurren aus dem Mund des seltsamen Kerls. Brisson hatte das Gefühl, einen Hund zu hören. Doch war das möglich? Wie konnte dieser Mensch solch grauenvolle Tierlaute ausstoßen? Was hatte er mit dem Mädchen gemacht? Wieso regte sie sich nicht mehr? War sie tot?
    Mutig sprang der alte Mann aus dem Nebel heraus, »He!«, schrie er mit seiner dünnen Stimme, so laut er konnte.
    Ein Knurren, das durch Mark und Bein ging, kam auf ihn zu.
    Der Mann riss wütend den Kopf herum.
    Hugo Brisson glaubte, seinen alten Augen nicht trauen zu können.
    Sein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    »O Gott!«, stieß er fassungslos, hervor. »Jesus Christus!«
    Der Werwolf fuhr hoch.
    Seine Schnauze öffnete sich. Im zotteligen Fell klebte Blut. Die flammenden Augen hefteten sich wütend auf den Mann. Das Monster riss den Rachen auf und stieß ein wildes Fauchen aus.
    Entsetzt blickte Hugo Brisson auf das Mädchen.
    Das Raubtier hatte grauenvoll gewütet.
    Brisson war so erschüttert, dass er nicht an seine Sicherheit dachte. Es schien, als würde er in diesem Moment des absoluten Schreckens über sich hinauswachsen. Geistig und körperlich.
    Er stieß einen Schrei aus und stürzte sich dann mit hoch geschwungener Taschenlampe auf den Werwolf. Etwas Unglaubliches geschah.
    Das Monster wich zurück.
    Erst langsam, dann schneller. Und dann wandte sich die blutgierige
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