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GK072 - Die Feuerbestien

GK072 - Die Feuerbestien

Titel: GK072 - Die Feuerbestien
Autoren: A.F.Morland
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Gesichtsfarbe.
    Das Mädchen bäumte sich ein letztes Mal kreischend auf.
    Dann sank Vicky in sich zusammen wie ein abgebranntes Strohfeuer.
    Taumelnd vor Freude fielen der Professor und ich uns in die Arme.
    Wir hatten es geschafft. Sarah hatte kapituliert. Vicky war zum zweiten Mal ohnmächtig geworden, doch diesmal fürchtete ich mich nicht vor dem Moment, wo sie die Augen wieder aufschlug.
    Ich kaute einen Lakritzbonbon, um die bebende Nervosität loszuwerden. Selby rauchte eine Zigarette. Dann nahmen wir beide einen mehrstöckigen Drink. Den hatten wir verdient.
    Selby packte seine Sachen ein. Die Bibelasche schaufelte ich von Vickys Schoß und warf sie in den Mülleimer.
    »Es war schlimm, wie?«, fragte Selby.
    »Es war furchtbar«, gab ich erschüttert zurück. Immer noch stand ich unter dem grässlichen Eindruck der Teufelsaustreibung. »Ehrlich gesagt, ich habe einige Male daran gezweifelt, dass es uns gelingen würde.«
    »Sarah ist verflucht stark«, nickte Selby.
    Für den zweiten Drink holte ich Eis aus der Küche. Hinter einer Dose fand ich das lederne Amulett, das Vicky hier versteckt hatte.
    Ich brachte es mit dem Eis.
    Selby nickte.
    »Ich nehme an, Sarah hat sie mittels Hypnose gezwungen, den Talisman abzunehmen.«
    Ich band ihn ihr wieder um und hoffte inständig, dass sie ihn kein drittes Mal abnahm.
    Danach löste ich die Fesseln.
    Als Vicky zu sich kam, konnte sie sich an nichts mehr erinnern. Ich wollte ihr diese Ahnungslosigkeit bewahren, doch sie drängte den Professor und mich so lange, bis wir ihr erzählten, was vorgefallen war.
    Wir hätten es ihr nicht sagen sollen.
    Vicky war so sehr erschüttert, dass sie hart an einen Nervenzusammenbruch geriet.
    Ich brachte sie zu Bett.
    Dann kehrte ich zu Lance Selby zurück.
    Wir betranken uns und wurden in dieser Nacht Freunde.
    Und es war abgemacht, dass wir keinen Tag mehr länger warten würden.
    Morgen!
    Morgen wollten wir versuchen, Sarah zu finden und zu vernichten. Es war uns klar, was sein würde, wenn unser Versuch misslang. Aber wir hatten trotzdem keine Angst.
    ***
    Genau wussten wir immer noch nicht, wie wir die Hexe vernichten sollten.
    Wir dachten an die flammenden Rachemonster, und ich meinte, dass man – zum Beispiel bei einem Steppenbrand – Feuer oft mit Feuer am wirkungsvollsten bekämpfte.
    Möglich, dass wir die Frams mit Feuer vernichten konnten. Jedenfalls besorgte ich einen Kanister und füllte ihn mit Benzin.
    Selby brachte zwei Spitzhacken.
    Ich wollte Vicky aus dem Haus haben, doch sie setzte es wieder einmal durch, zu bleiben. Der Professor und ich ließen uns von ihr noch einmal von der Erscheinung erzählen, die sie verfolgt hatte.
    Der Mann, der so ausgesehen hatte wie Lance Selby, war auf die Stirnwand des Kellers zugegangen. Zufällig? Oder war er auf dem Weg zu Sarah gewesen?
    Wir gingen der Sache gleich mal nach. Selby hatte auch die braune Flüssigkeit wieder mitgebracht. Er meinte, dass wir sie brauchen würden, wenn wir Sarahs Gebeine gefunden hatten.
    Doch noch war es nicht so weit.
    Noch wussten wir nicht einmal, wo wir Sarahs Gebeine suchen sollten.
    Wir klopften die Wände ab.
    Sie klangen alle gleich dumpf. Auch die Stirnwand des Kellers. Als ich dann aber die Wände mit meinem magischen Ring abklopfte, kam der Unterschied deutlich zutage. Die Stirnwand klang seltsam hohl, als ob sich dahinter noch ein Raum befinden würde.
    Selby spuckte sich in die Hände.
    »Also dann«, meinte er und griff sich die Spitzhacke.
    Ich nahm mir die andere.
    Vicky trat zurück, um uns nicht bei der Arbeit zu behindern. Wir donnerten mit den Hacken gegen die Ziegelwand.
    Es dauerte genau siebzehn Minuten, dann hatten wir ein Loch in die Wand geschlagen.
    Und tatsächlich befand sich hinter dieser Wand noch ein Raum.
    »Ich habe das Gefühl, wir sind auf dem richtigen Weg, Lance!«, sagte ich aufgeregt.
    »Da hast du vollkommen Recht«, gab der Professor zurück.
    »Und wie gehen wir nun vor?«
    »Erst mal durch das Loch steigen«, meinte Selby.
    Ich wandte mich zu Vicky um.
    »Du bleibst aber draußen, verstanden? Da drin ist es zu gefährlich für dich. Ich will das, was ich gestern Abend mitgemacht habe, nicht noch mal erleben.«
    Vicky war damit einverstanden. Sie würde uns nicht folgen.
    Selby nahm die Flasche mit der geheimnisvollen braunen Flüssigkeit mit.
    Ich ging mit leeren Händen.
    Wir betraten den mittelgroßen Raum. Es roch muffig und nach Moder.
    Vicky stand in der Öffnung, die wir mit unseren
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