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GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir
Autoren: A.F.Morland
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stellte sich nun vor den rotgerahmten Wandspiegel, um sich den Schlips ordentlich zu binden.
    Vicky sah ihm dabei amüsiert zu.
    »Was für eine Sorgfalt doch dazugehört, bis aus einem Mann ein Mann wird.«
    Tony drehte sich grinsend um.
    »Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Denk bloß mal daran, wie viel Aufwand an Schminke, Lippenstift und Wimperntusche erforderlich ist, um aus einem Mädchen ein attraktives Mädchen zu machen. Ganz zu schweigen von den diversen Schaumgummieinlagen…«
    »Also, nein, das ist gemein!«, protestierte Vicky. Sie trug noch ihren Morgenmantel und ließ ihn nun absichtlich ein bisschen aufklaffen, damit man etwas mehr von ihrem üppigen Busen sehen konnte. »Willst du etwa behaupten, ich hätte Schaumgummieinlagen nötig?«
    Ihre blaugrünen Augen versprühten in diesem Moment Kampfeslust.
    Tony nahm sie lachend in die Arme.
    »Ich habe nur ganz allgemein gesprochen.«
    Er küsste sie auf den Mund, der voll und sinnlich war.
    Jemand klingelte draußen. Vicky löste sich aus Tonys Umarmung. Sie ging zur Haustür. Tony schaute ihr nach, und er musste wieder einmal feststellen, dass sie die schönsten, längsten und makellosesten Beine hatte, die er jemals gesehen hatte.
    Er hörte die Stimme von Sergeant Goody.
    Gleich darauf trat Vicky mit dem wohlbeleibten Polizisten ein.
    »Guten Morgen, Sir.«
    »Guten Morgen, Sergeant.«
    Goody leckte sich mit seiner rosigen Zunge über die wulstigen Lippen.
    »Was gibt es, Sergeant?«, fragte der Inspektor.
    »Ärger, Sir. Leider Ärger. Ich war bei Ihnen zu Hause, um Sie dort abzuholen.«
    »Was ist passiert?«, fragte Tony Ballard mit Interesse, denn Sergeant Goody machte selten einen so unsicheren, nervösen Eindruck wie jetzt.
    »Einbruch im Internat, Sir. Zwei Männer. Sie haben den Pförtner niedergeschlagen und den Safe ausgeraubt. Sieht nicht sehr gut aus für Leonard Shatner. Er liegt im Krankenhaus, und die Ärzte triefen nicht gerade vor Optimismus. Es muss stündlich damit gerechnet werden, dass er seinen schweren Verletzungen erliegt.«
    »Tja«, sagte Ballard, achselzuckend. »Dann wollen wir uns mal an die Arbeit machen.«
    Er verabschiedete sich von Vicky mit einem schnellen Kuss, dann stiegen er und der Sergeant in seinen kaffeebraunen Thunderbird und fuhren zum Schloss hinaus.
    ***
    »Dreißigtausend Pfund sind den Einbrechern in die Hände gefallen, Inspektor«, sagte Joseph Hampshire, der Direktor des Internats.
    Er war ein mittelgroßer, hagerer Mann mit angegrauten Schläfen, eisengrauen Augen und stets fahrigen Bewegungen.
    Er saß am Konferenztisch, während sich Tony Ballard den Safe ansah. Die Männer von der Spurensicherung hatten ihre Arbeit bereits abgeschlossen. Das weiße Pulver, mit dem sie Fingerabdrücke sichtbar machen konnten, war stellenweise nicht ganz entfernt worden.
    »Altes Modell«, meinte der Inspektor.
    Sergeant Goody nickte dazu.
    »Wir sind schließlich keine Bank, Inspektor. Wir dachten, dass dieser Safe genügen würde«, sagte Hampshire.
    »Das dachten alle Leute, deren Safe ausgeräumt wurde. Haben Sie öfter so viel Geld hier drinnen aufbewahrt, Mr. Hampshire?«
    Der Direktor schüttelte ernst den Kopf.
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass sich jemals dreißigtausend Pfund in diesem Safe befunden hätten.«
    »Halten Sie es für möglich, dass die Einbrecher von jemandem einen Tipp bekommen haben?«
    »Ausgeschlossen«, sagte Joseph Hampshire fest. »Das hieße ja, dass eine Person aus dem Lehrkörper mit den Einbrechern gemeinsame Sache machen würde. Nein, Inspektor. Das ist ausgeschlossen. Für diese Leute lege ich meine Hand ins Feuer. Das sind ausgesuchte Kräfte, an deren Lauterkeit kein Zweifel besteht.«
    Joseph Hampshire erhob sich.
    Er legte die Hände auf den Rücken und ging ruhelos im Zimmer auf und ab.
    Kopfschüttelnd sagte er: »Der arme Pförtner. Hoffentlich ist ihm der Herrgott gnädig. Es wäre ein schlimmer Verlust für uns alle, wenn er sterben würde. Wir mochten ihn sehr. Er war stets arbeitsam und zuvorkommend, keine Arbeit war ihm zu viel. Man hörte ihn niemals klagen. Er ist ein Mann, wie man ihn kein zweites Mal trifft.«
    »Wer hat ihn gefunden, Mr. Hampshire?«, erkundigte sich Inspektor Ballard.
    »Gefunden habe ich ihn.«
    »Wann?«
    »Heute Morgen. Ich war früh aufgestanden und wollte hier noch einiges vor Schulbeginn in Ordnung bringen. Da lag er auf dem Boden. Ich dachte, er wäre tot. Im ersten Moment jedenfalls. Ich bin zwar kein Arzt,
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