Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK053 - Frisches Blut für den Vampir

GK053 - Frisches Blut für den Vampir

Titel: GK053 - Frisches Blut für den Vampir
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
durch die Leitung.
    Newman schreckte sofort hoch. Er nahm die Beine vom Schreibtisch und setzte sich gerade.
    »Was ist geschehen, Tony?«, fragte er erregt. »Ich habe den Eindruck, Vicky war bei Ihnen.«
    »Sie ist noch hier«, sagte Tony Ballard.
    Newman riss die Augen auf.
    »Und Sie leben noch? Haben noch Zeit zu telefonieren?«
    »Sie ist ohnmächtig.«
    »Tatsächlich? Wie haben Sie dieses Kunststück fertig gebracht, Tony?«
    »Der Ring! Sie wissen ja.« Rob Newman hörte den Inspektor verzweifelt seufzen. »Sie sollten sie sehen, Rob. Das Herz krampft sich einem bei diesem Anblick zusammen. Tiefe Wunden klaffen überall. Bis auf die Knochen. Nicht mal ich erkenne sie wieder.«
    »Ich habe trotz allem Mitleid mit ihr«, sagte Rob Newman aufrichtig. »Und mit Ihnen, Tony.«
    »Danke, Rob. Wollen Sie mir helfen?«
    »Gern – wenn ich kann.«
    »Ich denke, Sie können es.«
    »Soll ich zu Ihnen kommen?«
    »Ja, Rob. Wenn es geht, sofort.«
    »Okay«, sagte Rob Newman und legte auf.
    ***
    Zehn Minuten später war er bei Ballard. Er stand kopfschüttelnd vor dem ohnmächtigen Mädchen. Tony hatte nicht zu viel gesagt. Der Magen konnte sich einem bei diesem Anblick umdrehen.
    »Was haben Sie nun vor, Tony?«, fragte Newman. Er dachte an den Holzpfahl, der diesem Mädchen nicht erspart bleiben konnte.
    »Dieses Mädchen steht unter dem Einfluss des Bösen«, sagte Ballard mit belegter Stimme. »Ich weiß, was Sie denken, Rob. Aber das ist wirklich der allerletzte Ausweg für mich. Wenn es tatsächlich erforderlich sein sollte, es zu tun, dann bitte ich Sie jetzt schon, mir diese furchtbare Arbeit abzunehmen, denn ich würde es trotz allem nicht übers Herz bringen.«
    Rob Newman nickte mit zusammengepressten Lippen.
    »Ich werde es tun, Tony. Für Sie – wenn es sein muss. Für Sie und für Vickys Frieden.«
    »Danke, Rob!«, kam es niedergeschlagen aus Ballards Mund. »Doch ehe wir diesen allerletzten Schritt tun, will ich mit Vicky noch einen Versuch anstellen. Ich will sie nicht verlieren, Rob, können Sie das verstehen?«
    »Natürlich, Tony. Was wollen Sie tun?«, fragte Newman ernst, obgleich das Mädchen seiner Meinung nach nicht mehr zu retten war.
    »Diese ganze verfluchte Geschichte hat mit dem Einbruch im Schloss begonnen«, sagte Tony und kippte einen Scotch. Er hatte keine Ahnung, der wievielte es schon war. »Einer der beiden Einbrecher hatte sich den Arm am Glas der Vitrine blutig gerissen. An jener Vitrine, in der sich der Schrumpfkopf eines Mannes namens Christopher Hood befindet. Vor zweihundert Jahren hat dieser Mann die Gegend hier als Vampir unsicher gemacht. Ich weiß, es ist verrückt, was ich denke, aber ich lasse mir diese letzte Hoffnung nicht so einfach nehmen. Ich bilde mir ein, dass der Schrumpfkopf des Vampirs den Stein ins Rollen gebracht hat, und solange er nicht vernichtet ist, werden wir keine Ruhe haben. Hier mein Plan: Wir fahren zum Schloss. Wir nehmen Vicky mit. Ich werde mit meinem Ring in ihrem Beisein den Kopf des Vampirs vernichten. Kann sein, dass ich das Mädchen dadurch vom Einfluss des Bösen befreien kann. Ich hoffe es wenigstens. Sollte es mir nicht gelingen, werden Sie Vicky auf der Stelle pfählen. Darauf verlasse ich mich, Rob.«
    Newman versprach dem Inspektor jede erdenkliche Hilfe in die Hand. Er wollte ihm zur Seite stehen, bis der bittere Kelch geleert war.
    Sie trugen das Mädchen aus dem Haus, legte es in den Wagen.
    Auf der Fahrt zum Schloss kam Vicky zu sich. Sie schrie, kreischte und tobte fürchterlich. Sie zerrte an den Handschellen, doch Tonys Ring hatte ihr viel von ihrer Kraft genommen, und so war es sogar Rob Newman möglich, sie während der kurzen Fahrt festzuhalten.
    Der neue Direktor des Internats hieß Matt Craner.
    Ballard informierte ihn rasch. Dann schleppten sie das sich wie irr gebärdende Mädchen ins Direktionszimmer.
    Vickys zerfleischtes, zerschlagenes Gesicht zuckte entsetzlich. Unter ihren aufgeschlagenen Lippen blitzten die mörderischen Vampirzähne hervor.
    Tony bat Newman und Craner, das Mädchen festzuhalten. Er verlangte, sie sollten sie so halten, dass sie genau verfolgen konnte, was er machte.
    Sie keuchte und schrie furchtbar. Sie fluchte und drohte den Männern. Sie wand sich unter ihren harten Griffen.
    Langsam näherte sich Ballard der Vitrine, in der sich der faustgroße Schrumpfkopf befand. Christopher Hood hatte die Augen geschlossen.
    Tony starrte den hässlichen, faltigen Schädel hasserfüllt an. Er ballte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher