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GK0180 - Der schwarze Würger

GK0180 - Der schwarze Würger

Titel: GK0180 - Der schwarze Würger
Autoren: Jason Dark
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Achselzucken. Niemand achtete auf ihn. Die meisten waren auch mit sich selbst oder ihren Girls beschäftigt. »Scheiße«, knurrte Reno und griff nach einem Glas. Der Scotch war zu warm, und Reno kippte ihn kurzerhand ins Schwimmbecken. Plötzlich stand Nanette neben ihm. Nanette war ein draller Käfer und mit Kurven ausgestattet wie eine Rennstrecke. Das Girl gab vor, Französin zu sein. Sie sprach auch mit entsprechendem Akzent. Nanette hatte braunes, wirres Lockenhaar, trug ein knallrotes T-Shirt und weiße Hot Pants. Eine Freundin hatte sie mit auf die Party gebracht. Sie war sozusagen neu und hatte sich ausgerechnet Reno als Partner ausgesucht.
    Der Typ gefiel ihr. Nanette hatte schon immer viel von Muskeln gehalten, und auch das gewisse brutale Etwas, das sie bei Männern so liebte, fehlte bei Reno nicht.
    Nanette hakte sich bei dem Rauschgiftdealer unter. Sie machte es so geschickt, daß Renos angewinkelter Ellbogen ihren BH-losen Busen berührte.
    »Was willst du von Perry, Darling? Du hast doch mich!« Mit ihrem gekonnten Augenaufschlag hätte sie bei jedem alternden Filmregisseur Karriere gemacht, nicht aber bei Jonny Reno. Wenigstens nicht in diesem Augenblick.
    »Schwing die Hufe, Puppe«, sagte der Dealer. »Du kommst schon früh genug auf meine Matratze.«
    Nanette schmollte und zog hastig den Arm weg. »Ich hätte dich nicht für so prüde gehalten«, meinte sie spitz. »Wenn ich da an unsere Pariser denke…«
    Jonny Reno blickte die Französin so an, daß sie lieber den Mund hielt. Reno aber sah auf die Uhr.
    Jetzt war Perry Clifton schon über eine halbe Stunde überfällig. So lange zog sich wohl kaum einer an. Oder aber er war mit einem Girl verschwunden.
    Reno grinste bei diesem Gedanken. Dann brauchte Perry noch ein bißchen Zeit, denn seine Kondition war nicht gerade die beste. Das hatte er selbst mal im betrunkenen Zustand zugegeben. Jonny Reno dachte wieder an Nanette. Eigentlich konnte er jetzt wieder auf die Kleine zurückgreifen. Sie war genau seine Kragenweite. Momentan saß Nanette an der Bar, ertränkte ihren Kummer in Champagner und redete mit dem Mixer.
    Jonny Reno schlenderte auf die Bar zu. Auch er kam sich vor wie ein King. Sein Smokingjackett war cremefarben, die Hose pechschwarz und die Bügelfalten so scharf, daß man damit hätte Butter schneiden können. Reno trug ein violettes, mit Rüschen bedecktes Seidenhemd. Sein Haar war hellblond gefärbt und fiel in Wellen bis über die Ohren. Nur das verlebt aussehende Gesicht ließ darauf schließen, daß Jonny Reno die Vierzig schon hinter sich gebracht hatte. Daran konnte auch die Solariumbräune nichts ändern. Besonders stolz war er allerdings auf seine beiden Goldzähne. Sie waren sozusagen sein Markenzeichen. Die echten Schneidezähne hatte ihm mal ein Hafenstauer mit einem Enterhaken aus dem Mund geschlagen. Und wegen dieser beiden Zähne trug Jonny Reno auch in der Unterwelt den Namen Goldzahn.
    Mit einem Tritt räumte er einen ihm im Weg stehenden Barhocker zur Seite. Aus tückischen, verwaschen wirkenden graublauen Augen blickte er den Mixer an.
    »Mach die Fliege, Sonny-Boy«, sagte er.
    Der Mixer zog sich eingeschüchtert zurück.
    Nanette war das gar nicht recht. »Ich habe mich gerade so gut mit ihm unterhalten«, schmollte sie und setzte das Sektglas an die Lippen, um einen Schluck zu trinken.
    Reno schlug es ihr aus der Hand. Das Glas fiel auf die Bar und zerbrach.
    Nanette quiekte: »Was tust du, Jonny?«
    Reno zog die Französin zu sich heran. »Hör zu, Püppchen«, flüsterte er gefährlich leise. »Für die nächsten drei Tage gehörst du mir. Dann nämlich habe ich genug von dir. Du bekommst eine schöne Abfindung und läßt dich nie mehr wieder bei mir blicken. Okay?«
    »Aber Jonny-Darling.« Nanette zierte sich wie ein Pfau. »Du brauchst mir doch kein Geld zu geben. Für dich tue ich alles.« Jedoch ihre Augen straften die Worte Lügen.
    Reno lachte. »Spiel mir nichts vor. Ich habe noch nie eine gesehen, die bei ein paar Scheinchen Nein gesagt hat. So und jetzt komm!« Er zog Nanette vom Hocker.
    »Wohin denn?«
    »Muß ich dir das noch sagen?«
    Nanette kicherte albern. »Nein, mein großer Held. Dahin will ich ja auch.«
    Natürlich hatte Reno nicht vor, das Girl jetzt schon abzuschleppen. Er hatte genau wie Perry Clifton eine Hotelsuite gemietet und dazu noch auf der gleichen Etage.
    Im Fahrstuhl wurde Nanette wieder zärtlich. »Hast du schon mal mit einer Französin geschlafen?« raunte sie dem Dealer
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