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GK0180 - Der schwarze Würger

GK0180 - Der schwarze Würger

Titel: GK0180 - Der schwarze Würger
Autoren: Jason Dark
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Worte stieß der Industriemagnat haßerfüllt hervor. In seinen Augen glitzerte es böse. »Ich hoffe, daß Sie in der Lage sind, den Mörder zu fangen, Herr Oberinspektor.«
    »Mister Sinclair hat bisher jeden Fall gelöst.« Powell kam John zu Hilfe.
    »Ich habe Ihnen ja auch keinen Vorwurf gemacht«, sagte Clifton. »Noch nicht«, fügte er sarkastisch hinzu.
    John überhörte die Bemerkung, sondern fragte den Millionär: »Wie ich den Zeitungsberichten entnommen habe, ist der Mord auf einer Party im Astoria-Hotel passiert.«
    »Das stimmt.« Clifton nickte. Dann zeigte er auf seinen Sohn. »Dan wird Ihnen mehr sagen können. Mich entschuldigen Sie jetzt. Ich habe zu arbeiten. Sie halten mich ja auf dem laufenden, Superintendent.«
    »Ja, Sir«, sagte Powell.
    Grußlos verließ Clifton das Zimmer.
    Nicht einmal sein Sohn sah ihm nach.
    John wandte sich an Clifton junior. »Ich schätze, wir unterhalten uns besser in meinem Büro, Mister Clifton.«
    Dan hob den Kopf. Verlegen strich er eine Haarsträhne aus der Stirn. »Wie Sie wünschen, Sir.«
    Wenige Minuten später saß der linkisch wirkende junge Mann dem Oberinspektor gegenüber. Eine Zigarette hatte er ebenso abgelehnt wie eine Tasse Kaffee.
    Statt dessen starrte er aus dem Fenster in den trüben Herbstvormittag. »Sie haben also an der Party teilgenommen«, begann John Sinclair.
    »Zum Teil.«
    »Sie waren demnach nicht die gesamte Zeit da?«
    »Nein, ich – wissen Sie, ich bin später gekommen. Mir liegt an solchen Feiern nichts. Die Gäste waren schon ziemlich angetrunken, als ich eintraf. Es war nicht sehr erfreulich.«
    »Wieso? Das verstehe ich nicht.«
    »Nun«, Dan Clifton senkte den Blick. »Vier Leute haben sich einen Spaß daraus gemacht, mich mit voller Kleidung in den Pool zu werfen. Es war nicht sehr angenehm, Sir.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Und danach? Was haben Sie dann gemacht?« fragte John.
    »Ich bin gegangen. Zu diesen Leuten zog mich nichts mehr hin. Das ist doch verständlich.«
    »Natürlich.« John gab dem jungen Mann recht. »Sagen Sie mal, Mister Clifton, hatte Ihr Bruder Feinde?«
    »Selbstverständlich. Jeder, der Geld hat, besitzt Neider.«
    »Ich meine keine Neider, sondern Todfeinde, denen Sie sogar einen Mord zutrauen würden.«
    Danach schwieg Dan Clifton. Wieder strich er sich über die Stirn. Zögernd kam dann seine Antwort. »Mein Bruder verkehrte in gewissen Kreisen, die nicht gerade als salonfähig zu bezeichnen sind.«
    »Gangster?«
    »So kann man einige von den Leuten vielleicht nennen. Es waren oft welche in unserem Haus. Ich kenne sie, und es haben auch Rauschgiftpartys stattgefunden.«
    »Können Sie Namen nennen?«
    »Ich möchte keinen beschuldigen, Herr Oberinspektor. Man kann leicht einem Menschen etwas nachsagen…«
    »Es bleibt unter uns, Mister Clifton.«
    »Ja, Sir, ich werde Ihnen die Namen nennen. Sie hätten Sie ja sowieso dem Protokoll der Mordkommission entnehmen können. Da ist einmal Jonny Reno. Er handelt, soviel ich weiß, mit Rauschgift.«
    John winkte ab. »Ist bekannt.«
    Clifton fuhr fort. »Dann Al Astor, Phil Diamont und Sean McCormick. Astor ist Nachtclubbesitzer und immer an Mädchen interessiert. Diamont hat mehrere Spielsalons, und Sean McCormick schimpft sich offiziell Rechtsanwalt. Es ist allerdings bekannt, daß er für die Londoner Unterwelt arbeitet.«
    John Sinclair nickte anerkennend. »Alle Achtung, Mister Clifton, Sie kennen sich sehr gut in der Szene aus.«
    »Ich sagte Ihnen schon, Sir, die Leute waren öfter Gäste in unserem Haus.«
    »Verstanden Sie sich eigentlich mit Ihrem Bruder?« wollte John wissen.
    »Nein. Dafür waren wir zu verschieden.«
    »Das müssen Sie mir genauer erklären.«
    »Perry hatte nur das Vergnügen im Kopf. Er warf das Geld unseres Vaters zum Fenster raus. Ich will ehrlich sein. Auch ich bin kein Kaufmann, aber ich habe mich für die Geisteswissenschaft interessiert und auch für Geschichte und Völkerkunde. Mein Traum ist es, eine Expedition in den Amazonasdschungel zu leiten. Leider bin ich dazu körperlich nicht in der Lage.«
    John Sinclair zündete sich eine Zigarette an und sah den blauen Rauchwolken nach. Dann fragte er: »Hatten Sie des öfteren Streit mit Ihrem Bruder?«
    »Eigentlich nicht. Wir sind uns immer aus dem Weg gegangen. Nur einmal, da… Aber das ist eine Geschichte, die Sie nicht interessieren wird.«
    »Doch, doch«, sagte John, »erzählen Sie.«
    »Nun, ich hatte mal ein Mädchen. Ellen hieß es. Wir verstanden uns
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