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GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

GK0176 - Der Alptraum-Friedhof

Titel: GK0176 - Der Alptraum-Friedhof
Autoren: Jason Dark
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können.
    Der Geisterjäger blieb still liegen, spielte den Toten.
    Bakuur kam näher. Er konnte nicht leise gehen, weil er bei jedem Schritt gegen eine der herumliegenden Konservendosen stieß. Noch hielt sich John Sinclair ruhig. Er wollte den Dämon in Sicherheit wiegen.
    Der silberne Dolch schien zu glühen. Wieder bekämpften sich zwei gegensätzliche magische Kräfte.
    Dann verstummten die Schritte. Bakuur konnte nicht näher herankommen. Der magische Schirm schützte John.
    Aber der Geisterjäger wollte Bakuur auch keine Chance mehr zum Entkommen geben.
    Urplötzlich federte er hoch.
    Und noch im Sprung jagte er die geweihten Silberkugeln zwischen die Augen des Dämons.
    John schoß heraus, was im Magazin steckte. Er durfte kein Pardon kennen. Zuviel Unheil hatte diese grausame Bestie aus der Vergangenheit schon angerichtet.
    John hörte Bakuur brüllen. Grausam, unmenschlich.
    Selbst dem abgebrühten Geisterjäger lief ein Schauer über den Rücken. Er stand etwas breitbeinig, hatte mit der linken Hand den Dolch aus der Scheide gerissen, dessen Spitze zuerst noch glühend rot war und eine eigentümliche Hitze verströmte, jetzt aber merklich abkühlte, und sich schon nach wenigen Sekunden wieder völlig normal anfühlte.
    Da wußte John Sinclair, daß Bakuur nicht mehr existierte, daß er diesen Kampf wieder einmal gewonnen hatte.
    Und im gleichen Augenblick flammte auch das Licht auf. Blendende Helligkeit übergoß den Kellerraum. John mußte erst einmal blinzeln, aber dann sah er Bakuur liegen – oder vielmehr das, was von ihm übriggeblieben war.
    Es war nur noch ein Haufen Knochen, aus denen fingerdicke Rauchschwaden stiegen, und sich der Decke entgegenkräuselten. John Sinclair steckte den geweihten Dolch wieder weg. Er brauchte ihn nicht mehr. Nun sah er auch, auf welchem Wege Bakuur in den Keller gelangt war. Er hatte kurzerhand eines der Kellerfenster eingeschlagen. Die sicherste Methode.
    Der Geisterjäger verließ den Keller. Oben auf der Treppe empfing ihn Dieter König.
    »Mein Gott, Herr Oberinspektor«, flüsterte der leichenblasse junge Mann.
    »Was ist geschehen? Ich habe den Lärm gehört und dachte mir…«
    Johns Lächeln fiel gequält aus, als er erwiderte: »Alles in Ordnung, Herr König. Sie können die Polizei anrufen.«
    ***
    Tags darauf hatte das kleine Schwarzwalddorf seine Sensation. Es wimmelte nur so von Polizisten. Auch viele Zivilisten waren dabei, mit denen sich John Sinclair eindringlich unterhielt. Sie gehörten zum deutschen Geheimdienst, und mit ihrer Hilfe wurde beschlossen, über den gesamten Fall den Mantel des Schweigens zu betten. Niemand sollte erfahren, was wirklich geschehen war.
    Noch etwas hatte John durchgedrückt. Am gleichen Tag rückte ein Sprengkommando an. Der Eingang zum Felsengrab wurde durch gezielte Sprengungen verschüttet. John hatte vorher das Grab noch mal betreten und sich einen persönlichen Eindruck verschafft. Ab achtzehn Uhr abends war von dem Oberinspektor dann nichts mehr zu sehen.
    John war nach Freiburg gefahren. Durch Beziehungen hatte er eine Sondererlaubnis bekommen. Und zwar für einen Krankenbesuch.
    Als John das Zimmer des Kommissars betrat, hatte er das Gefühl, ein Orientale läge im Bett. Die Ärzte hatten Kommissar Mallmann einen schneeweißen Verband um den Kopf gewickelt.
    Leise kam John näher an das Bett heran, aber Mallmann hatte ihn trotzdem gehört.
    Ein freudiges Lächeln umspielte seine Lippen. »John«, sagte er und drückte dem Oberinspektor die Hand. Er wollte noch etwas sagen, doch John legte den Finger auf die Lippen.
    »Ein anderes Mal, Will. Ich wollte mich nur verabschieden. London wartet auf mich.«
    »Ja, das kann ich verstehen, John. Aber wissen Sie noch, was wir damals in London beim Abschied zueinander gesagt haben?« John wußte es, aber er überließ es Kommissar Mallmann, darauf eine Antwort zu geben.
    »Sie wollten, wenn Sie nach Deutschland kommen, eine Flasche Whisky mitbringen, und wir beide hatten dann vorgehabt, mal richtig einen zur Brust zu nehmen. Stimmt’s?«
    John grinste. »Genau, Will.«
    Dann griff er unter die Jacke und holte eine Flasche Whisky hervor. Er hatte sie im Hosenbund stecken gehabt und sie so in das Krankenhaus hineinschmuggeln können.
    Kommissar Mallmann strahlte, als er die Flasche sah, und als John aus dem Zimmer ging, sagte er noch: »Den Zug durch die Gemeinde holen wir irgendwann nach.«
    »Ganz bestimmt«, sagte der Oberinspektor.
    Wenige Minuten später saß er wieder
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