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GK0148 - Der Voodoo-Mörder

GK0148 - Der Voodoo-Mörder

Titel: GK0148 - Der Voodoo-Mörder
Autoren: Jason Dark
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Glück gehabt. Und jetzt kommen Sie mal mit in die Küche. Meine Frau wird Ihnen sicherlich noch etwas zu essen machen. Ein Zimmer können Sie natürlich auch haben.«
    »Danke, Sie sind sehr nett.«
    Der Wirt hob verlegen die Schultern.
    Die Wirtin schlug dem Mädchen einige Eier in die Pfanne, und während Marion aß, mußte sie die ganze Geschichte erzählen.
    Sie dichtete viel hinzu, sprach von einer atemberaubenden Flucht und verschwieg die eigentlichen Tatsachen. Die hätte ihr sowieso niemand geglaubt. Nachdem sie satt war und auch eine Zigarette geraucht hatte, fragte sie, ob sie einmal nach Nürnberg telefonieren könne.
    »Aber sicher doch«, sagte die Wirtin. »Der Apparat steht in der Gaststube.«
    Marion wählte die Telefonnummer ihrer Nürnberger Bekannten. Sie wartete ungeduldig darauf, daß jemand den Hörer abnahm, und endlich – nach dem siebenten läuten – meldete sich eine verschlafene Stimme.
    »Hör zu, Karin«, sagte Marion schnell. »Ich bin’s.«
    »Lieber Himmel, ich dachte, du würdest gar nicht mehr kommen. Bist du schon in Nürnberg? Soll ich dich abholen?«
    »Nein, nein, Karin, ich komme erst morgen. Es ist etwas passiert.«
    »Was Schlimmes?«
    »Das erzähle ich dir alles morgen. Du brauchst dir jedenfalls keine Sorgen zu machen.«
    »Wenn du das sagst. Also dann bis morgen. Nein – heute«, verbesserte sich Karin Klinger. »Und gib auf dich acht, ja?«
    »Natürlich, Karin, wird schon schiefgehen.«
    Marion Baumann legte den Hörer auf. Die Wirtin stand hinter ihr, lächelte sie freundlich an und sagte: »Kommen Sie, ich zeige Ihnen jetzt Ihr Zimmer.«
    Es lag im ersten Stock und war ein gemütlich eingerichteter Raum mit einem großen Federbett. Marion zog sich aus, wusch sich, fiel in das Bett und war innerhalb der nächsten Sekunden eingeschlafen.
    Sie schlief einem neuen, grauenvollen Tag entgegen…
    ***
    Superintendent Powell erhob sich von seinem Schreibtischsessel, als der Arzt von einer Sekretärin in das Büro geführt wurde.
    »Sie sind Dr. Hollister«, sagte Powell mit einem verbindlichen Lächeln auf dem Gesicht.
    »Ja.« Der Arzt nickte, nahm den angebotenen Platz dankend an, öffnete seine Aktentasche, entnahm dieser einen roten Schnellhefter und legte ihn auf Powells Schreibtisch.
    Der Superintendent musterte Hollister durch die dicken Gläser seiner Brille. Dr. Hollister war ein mittelgroßer Mann mit energischen Gesichtszügen, in denen die blauen Augen wie zwei Dolche hervorstachen. Der Mann sah aus, als ließe er sich nichts vormachen. Er hatte früher in einem großen Londoner Krankenhaus gearbeitet, dann gekündigt und war Polizeiarzt beim Yard geworden. Hier hatte Hollister schon für einiges Aufsehen gesorgt, denn er gehörte nicht gerade zu den Jasagern.
    »Sie hatten mir ja schon am Telefon einige vage Andeutungen gemacht, Doktor«, sagte Powell, »aus denen ich eigentlich nicht richtig schlau geworden bin. Womit kann ich Ihnen nun konkret helfen?«
    Der Arzt legte beide Hände gegeneinander und blickte Powell an. »Das ist auch jetzt nicht so einfach zu erklären. Um es vor auszuschicken, ich habe keinen Beweis, nur Annahmen und reine Verdächtigungen.«
    »Dann schießen Sie mal los.« Superintendent Powell lächelte schmal. »Wie Sie ja sicherlich wissen, sind wir eine Abteilung, die sich mit Fällen beschäftigt, die etwas außerhalb der Norm liegen. Unter Umständen sind Sie bei uns gerade richtig.«
    »Das hoffe ich, Sir. Um es direkt zu sagen, mich beschäftigen einige Todesfälle. Normale Todesfälle, wie Ihre Kollegen meinen. Aber ich bin anderer Meinung.«
    »Haben Sie Gründe?«
    »Ja und nein. Denn hier schon beginnt die Spekulation. In letzter Zeit haben sich in London Todesfälle gehäuft, die durch Herzversagen eingetreten sind. Fünf junge Mädchen im Alter zwischen zwanzig und fünfundzwanzig Jahren fallen mir nichts dir nichts um. Diagnose: Herzversagen.«
    »Entschuldigen Sie, Doktor, aber ist das nicht normal?«
    »Sehen Sie, Sir, so haben Ihre Kollegen auch argumentiert. Ich bin mit meiner These nirgendwo auf fruchtbaren Boden gestoßen, doch ich lasse mich nicht davon abbringen, daß an diesen Todesfällen etwas faul ist. Fünf Mädchen in einem blühenden Alter. Das ist«, Hollister breitete die Arme aus, »ich will nicht gerade sagen unmöglich, aber doch ungewöhnlich. Doch es sind nicht nur Theorien, die ich habe. Ich selbst habe mich persönlich in den Fall, wenn ich ihn mal so nennen darf, hineingekniet. Ich habe mich um das
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