Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
haben sich freiwillig in eine Situation hineinmanövriert, aus der es kein Zurück gibt. Wer einmal dem Club beigetreten ist, wird die Lehren der Hölle in die Welt tragen. Haben Sie mich verstanden, Mister Jagger?«
    »Ja«, erwiderte Dean leise. »Das ist gut. Wir werden Sie jetzt noch für einige Minuten allein lassen. Denken Sie die Situation, in der Sie sich befinden, noch einmal durch. Gleich werden die Diener kommen und Sie abholen.«
    Es gab ein kurzes Knacken im Lautsprecher, und die Stimme verstummte.
    Dean Jagger schüttelte den Kopf. In welch eine Lage war er da hineingeraten? Schrecken der Hölle, hatte die Stimme gesagt. Was meinte sie damit? Dean hatte schon einiges über Satansmessen gelesen. Er wußte, daß es geheime Hexenclubs gab. Täglich stand etwas über Okkultismus in den Zeitungen. Geheime Sekten und Orden hatten einen nie gekannten Zulauf. Ja, das mußte es sein. Robinson hatte von einem Club gesprochen. Es konnte sich nur um einen dieser Okkultclubs handeln.
    Dean Jagger stieß den Atem aus. Seine Angst wandelte sich langsam in Neugierde um. Er war plötzlich gespannt, was ihn erwartete.
    Die Minuten verrannen. Jagger blickte auf das Leuchtzifferblatt seiner Uhr.
    Nur noch eine halbe Stunde bis Mitternacht. Mein Gott, wie lange war er denn dann bewußtlos gewesen?
    Deans Gedanken wurden unterbrochen, als er das Geräusch eines sich drehenden Schlüssels hörte. Dann wurde eine Tür aufgezogen. Die Scharniere quietschten häßlich.
    Ein schmaler Lichtbalken fiel in Dean Jaggers Gefängnis, der einen winzigen Augenblick später von zwei kompakten Schatten unterbrochen wurde.
    Man kam, um ihn abzuholen!
    Schritte klangen auf. Die Atmosphäre war unheimlich und rätselhaft. Dean Jagger spürte, wie ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief.
    Die beiden Schatten blieben dicht vor ihm stehen. Das Licht, das aus dem Gang in das Verlies fiel, ließ Dean Jagger ihre Umrisse erkennen.
    Die Unbekannten trugen lange Umhänge, die Dean an die Kutten von Mönchen erinnerten. Von den Gesichtern war nichts zu sehen. Sie lagen im Schatten der Kapuzen.
    »Steh auf!« hörte Dean einen der Unbekannten sagen.
    Dean Jagger gehorchte. Wieder spürte er die Kopfschmerzen, und einen Moment schwankte er wie ein Rohr im Wind.
    Einer der Unbekannten hielt Dean fest. Der Griff war hart, beinahe schon schmerzhaft. Dean unterdrückte ein Stöhnen.
    Die Kuttenträger nahmen ihn in die Mitte, als sie das Gefängnis verließen.
    Ein Gang nahm sie auf. Er war gerade so breit, daß drei Menschen nebeneinander gehen konnten. In unregelmäßigen Abständen brannten Fackeln an den Wänden. Es waren düstere rauchlose Flammen, die tanzende Schatten in den Gang warfen und ihn mit einem geisterhaften Leben füllten.
    Dean Jaggers Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Wohin würde man ihn führen?
    Der Gang endete vor einer hohen Tür. Sie bestand aus Metall und war dunkel gestrichen.
    Einer der Kuttenträger schlug mit der Faust dagegen. Dreimal hallten die Echos der Schläge nach.
    Dann wurde von innen ein Riegel zurückgeschoben, und wenig später schwang die Tür auf.
    Fremdartiger monotoner Singsang drang an Deans Ohren. Der junge Mann sah nicht den Kuttenträger, der die Tür geöffnet hatte, er hatte nur Augen für das riesige Gewölbe, das vor ihm lag.
    Dean Jagger war in eine Welt gekommen, wie er sie nicht einmal aus Büchern kannte.
    Mehr als zwei Dutzend Menschen saßen mit übereinandergeschlagenen Beinen auf der nackten Erde und wiegten ihre Körper im Rhythmus des monotonen Gesanges. Die Felswände des Gewölbes strahlten ein seltsames Licht aus, das in sämtlichen Farben des Spektrums funkelte und doch so dezent war, daß es nicht einmal die Augen schmerzte. Im Gegenteil, Dean Jagger empfand das Licht als wohltuend und angenehm. Seine beiden Bewacher ließen Dean Zeit, den Eindruck der Felsenhöhle genau aufzunehmen.
    Vorn, an der Seite, die der Tür genau gegenüberlag, führten breite Steinstufen zu einem Podest hoch. Es war ebenfalls aus Stein. Ein Metallkorb stand dort, in dem ein Feuer schwelte.
    Es war dunkelrot und kam Dean Jagger vor wie ein glühendes Auge. Die übrigen Menschen hatten von dem Neuankömmling keine Notiz genommen. Sie wandten Dean weiterhin den Rücken zu. Ihr Geist befand sich in einer fremden, weit entrückten Welt.
    Die beiden Kuttenträger schoben Dean voran. Automatisch setzte Jagger seine Schritte. Die Atmosphäre in der Höhle hielt ihn wie ein unsichtbarer Mantel umfangen.
    Dean
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher