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GK0125 - Der Hexenclub

GK0125 - Der Hexenclub

Titel: GK0125 - Der Hexenclub
Autoren: Jason Dark
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genug merken.«
    Auf der Oxford Street fuhren sie in Richtung Hyde Park, änderten jedoch dann die Richtung und nahmen Kurs auf das British Museum. Hier fand Robinson einen Parkplatz. Sie stiegen aus und gingen zur U-Bahn-Haltestelle Baker Street.
    Die Männer liefen nebeneinander her und ließen sich vom Passantenstrom treiben. Auch auf der Rolltreppe herrschte ein reges Gedränge.
    Paul Robinson löste zwei Tickets.
    Alle fünf Minuten fuhr hier ein Zug ein. Es herrschte ein unwahrscheinliches Gedränge auf dem Bahnsteig, und Dean Jagger kam der Gedanke, einfach zu verschwinden.
    Doch er fand nicht den Mut dazu.
    Ein Zug kam angebraust. Sekunden später quietschten Bremsen. Türen öffneten sich zischend.
    Paul Robinson und Dean Jagger betraten einen der Wagen. Obwohl der Andrang groß war, benahmen sich die Leute vorbildlich.
    Die Türen schlossen sich mit einem satten Geräusch. Dean Jagger fragte sich, weshalb sie nicht gleich die U-Bahn genommen hatten. Warum der Umweg?
    Die Männer standen dicht nebeneinander und hielten sich an den Haltegriffen fest. Der Wagen schaukelte wie ein Schiff auf See. Die meisten Fahrgäste lasen Zeitung. Niemand kümmerte sich um den anderen.
    »Wir steigen an der nächsten Station aus«, sagte Robinson.
    »Aber wieso denn das?« Jagger wunderte sich wirklich.
    »Ich werde Ihnen schon noch eine Erklärung geben«, antwortete Robinson und fügte hinzu: »Irgendwann.«
    Schon jagte die Bahn aus der dunklen Schachtröhre hinaus und verlangsamte ihre Fahrt. Lampen blinkten. Edgware Road hieß diese Station. Sie gehörte zu den großen, auf denen man auch umsteigen konnte.
    Der Zug hielt.
    Wieder das gleiche Spiel.
    »Kommen Sie«, sagte Robinson und faßte nach Jaggers Arm. »Wir müssen uns beeilen.«
    Sie schafften den nächsten Zug gerade noch. Diesmal dauerte die Fahrt etwas länger und ging in Richtung Süden. Bis zur Haltestelle Earl’s Court.
    Dort stiegen die Männer wieder aus. Dean Jagger wollte sich schon der Rolltreppe zuwenden, als ihn Robinson am Ärmel festhielt.
    »Nicht dahin«, sagte er.
    »Aber…«
    »Kein aber. Kommen Sie.«
    Robinsons Stimme klang drängend.
    Die Männer drückten sich an einem Kassenhaus vorbei, übersprangen eine Sperre, die nicht besetzt war und gelangten in einen kaum belebten Teil dieser U-Bahn-Station.
    Hier hatte man seit Jahren nichts mehr getan. Alles war vergammelt oder verrostet. Drohend gähnte ein stillgelegter U-Bahn-Schacht den Männern entgegen.
    »Was sollen wir denn hier?« fragte Dean Jagger erstaunt, als Paul Robinson stehenblieb.
    »Wir werden uns hier mit jemandem treffen«, erwiderte der hohe Beamte.
    Dean Jagger beschlich ein unbehagliches Gefühl. Erst diese seltsame Zickzack-Fahrt, und jetzt dieses Warten auf einen Unbekannten. Irgend etwas war nicht geheuer.
    Nur leise hörten sie den Lärm der Station. Große Schilder warnten vor Betreten des Tunnels. Die gekachelten Wände waren mit Schmutz und Dreck überzogen. Fetzen von vergilbten Plakaten klebten noch daran.
    Plötzlich spürte Dean Jagger hinter seinem Rücken eine Bewegung. Hastig drehte er sich um.
    Im gleichen Augenblick hatte er das Gefühl, von einem Hammerschlag getroffen zu werden.
    Vor ihm stand eine Frau!
    Eine Frau, die er kannte und deren Gesicht er vor seiner Fensterscheibe hatte schweben sehen…
    ***
    Dean Jagger spürte, wie sein Herz anfing, schneller zu schlagen. Die Gedanken wirbelten in seinem Kopf. Er versuchte sie zu ordnen. Es gelang ihm nicht.
    Die Frau lächelte. Sie war noch schöner, als Dean sie in Erinnerung hatte. Und jetzt wußte er auch, was ihn nicht losgelassen hatte. Es war die Schönheit dieser Frau gewesen. Sie hatte ihn, den nüchternen Wissenschaftler, regelrecht verhext.
    »Ich bin Lukretia«, sagte die Schöne und reichte Dean ihre rechte Hand.
    Ihre Finger fühlten sich kalt an, wie tot. Dean zuckte zusammen, als er sie berührte.
    Immer wieder mußte er die Frau ansehen. Dieses Gesicht, die Haare. Deans Blick wanderte tiefer, glitt wie eine Sonde über ihre Figur.
    Lukretia trug einen eng anliegenden Mantel, der ihre üppigen Formen zur Geltung brachte. Die Füße steckten in hochhackigen grünen Schuhen. Die schwarze Haarflut fiel bis über die Schultern.
    Dean atmete gepreßt. Er fühlte, daß er von dieser Frau magisch angezogen wurde.
    »Wollen Sie meine Hand nicht loslassen?« fragte Lukretia und sie lächelte dabei.
    »Oh, entschuldigen Sie.« Hastig zog Dean Jagger seine Hand zurück. Er konnte nicht vermeiden,
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