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GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel

Titel: GK0089 - Horrorfest am Galgenhügel
Autoren: Jason Dark
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auf, lief weiter. Seine Lunge drohte zu zerplatzen. Feurige Kreise tanzten vor seinen Augen. Da tauchten die ersten Häuser auf.
    Kennon öffnete den Mund, wollte um Hilfe schreien, doch nicht einmal ein Krächzen drang aus seiner Kehle. Plötzlich hatte ihn die Geisterarmee umzingelt. Kennons weit aus den Höhlen getretene Augen blickten in die grausamen Gesichter der Toten. Dann sah er die Schlinge! Noah Kilrain persönlich hielt sie in der Hand. Der Tyrann wandte den Kopf, blickte zu der leerstehenden Scheune hin, dem ersten Gebäude des Dorfes. Über dem Eingangstor ragte ein Balken hervor. Noah Kilrain machte eine knappe Handbewegung. Seine Knechte griffen zu. Sie schleiften den Hexenjäger direkt unter den Balken. Kilrain warf die Schlinge. Mit einem singenden Geräusch fuhr das Seil über das Holz. Gehetzt blickte Kennon umher. Mit dem letzten Rest seines Verstandes suchte er nach einem Ausweg. Es gab keinen. Nicht für ihn. Die Schlinge baumelte dicht vor seinem Gesicht. Vergebens bäumte sich der Verurteilte in den Armen seiner Peiniger auf. Noah Kilrain legte ihm die Schlinge um den Hals. Vier seiner Knechte hatten das freie Ende des Seils gepackt.
    »Und so sollst du hängen, bis dein verruchtes Leben ausgehaucht ist«, sagte Kilrain.
    Sekunden später zogen die Knechte an dem Seil. Den Hexenjäger riß es hoch. Blitzschnell wurde seine Kehle zugeschnürt. Dann befestigten die Folterknechte das andere Ende des Seils an der Klinke des Scheunentores. Der Erhängte baumelte einen Fuß über dem Boden.
    »Die Rache hat begonnen«, sagte Noah Kilrain und stieß ein irres Gelächter aus.
    Dies alles geschah in der Nacht des 25. März 1574. Doch der Geist des Bösen sollte die Jahrhunderte überdauern und weiter grausame Rache nehmen…
    ***
    »Aaahhh…!«
    Langgezogen gellte der Schrei der Frau durch das stille Dorf. Schwere Schritte hasteten über die Dorfstraße.
    »Aufmachen! Aufmachen!« Die Frau schrie sich die Lunge aus dem Leib.
    Die ersten Menschen sprangen aus ihren Häusern. Der Pfarrer kam aus der kleinen Kirche.
    »Was ist geschehen?«
    Die Frau warf sich schluchzend in seine Arme.
    »Dort hinten… an… an der alten Scheune. Sie haben ihn gehängt.«
    »Wen haben sie gehängt?«
    »Den Hexenjäger!«
    Wenig später standen die Dorfbewohner vor der Leiche. Über manche Lippen floß ein stockendes Gebet. Sie hatten die Hölle herausgefordert. Und das war der Preis. Wer von ihnen würde der nächste sein? Wie eine Drohung lag diese Frage über der Menschenmenge.
    »Wir werfen ihn ins Meer!« schlug der Pfarrer vor. »Gott sei seiner Seele gnädig…«
    ***
    Fred Young hatte gute Laune. Vergnügt pfiff er einen Schlager vor sich hin. Zum erstenmal nach zehn Jahren war Fred wieder in Irland, seiner alten Heimat. Und dazu noch auf der Hochzeitsreise. Außerdem war es ein strahlender Frühlingstag, so daß seine prächtige Laune eigentlich durch nichts erschüttert werden konnte.
    Dachte er…
    Neben ihm saß Christine, seine Frau. Fred nannte sie zärtlich Chris, und das Girl hatte sich an den Namen gewöhnt. Chris trug das blonde Haar halblang. Ihre Augen waren grün und versprühten, wenn sie lachte, winzige Punkte. So kam es ihrem Mann jedenfalls vor. Chris hatte ihre etwas rundlichen Formen in einen Jeansanzug gezwängt. Darunter trug sie ein rotes, knappsitzendes T-Shirt, das deutlich ihre Konturen nachzeichnete.
    Fred Young mochte keine Frauen, die wie Bohnenstangen wirkten. Er war der Meinung, man mußte immer etwas im Arm haben.
    Fred war von Beruf Kaufmann. Er arbeitete bei der Bergbauverwaltung und hatte dort einen guten Posten. Vor allen Dingen machte man sich da nicht tot.
    Fred Young war mit sich und der Welt zufrieden. Der junge Mann trug sein Haar modisch lang. Als besonderes Kennzeichen zierte ein dichter Schnurrbart sein Gesicht, der zu beiden Seiten der Mundwinkel wie eine Sichel herunterhing. Das gab seinem Gesicht immer einen etwas traurigen Ausdruck.
    Vor zwei Monaten hatte er sich von seinem gesparten Geld einen alten Mercedes und einen gebrauchten Wohnwagen gekauft. Es war schon immer ein Traum von ihm gewesen, mit einem eigenen »Haus« durch die Gegend zu kutschieren.
    Und wo wurden diese Voraussetzungen besser erfüllt als auf der Hochzeitsreise.
    Das junge Ehepaar hatte vor, zuerst Freds Eltern zu besuchen. Sie kannten Chris noch nicht, und das mußte schnell nachgeholt werden.
    Nach einer Woche wollten sie dann zu einer Rundreise quer über die Insel starten. Mit vier Wochen
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