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GK0085 - Amoklauf der Mumie

GK0085 - Amoklauf der Mumie

Titel: GK0085 - Amoklauf der Mumie
Autoren: Jason Dark
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mit Fragen überschüttet. Cornelius der leidlich die Landessprache beherrschte, gab nur ausweichende Antworten.
    Sie tranken klares Wasser und aßen Obst. Ein Araber wollte Tessa kaufen, doch Cornelius lehnte ab.
    Die Nacht verbrachten sie in ihrem Jeep, und direkt nach Sonnenaufgang ging es weiter. Beide fühlten sich wie neugeboren. Mit der Dämmerung fuhren sie in Quinto ein. Es war eine relativ große Stadt, am Ostufer des Nils. Die Straßen der City waren breit, und es herrschte ein Verkehr wie in den europäischen Metropolen. Und noch einen großen Vorteil hatte Quinto. Es gab eine direkte Eisenbahnlinie nach Kairo. Für Professor Cornelius nahezu ideal. Sie fielen in dem Völkergemisch gar nicht auf. Araber, Juden, Sudanneger, Europäer – alles gab sich hier ein Stell dich ein. Professor Cornelius stoppte vor einem großen Hotel. Es war im maurischen Stil erbaut, gehörte zwar nicht zur Luxusklasse, sah jedoch recht sauber aus.
    »Wir werden die Nacht über hierbleiben«, sagte der Professor.
    Tessa wischte sich über die feuchte Stirn. »Mir ist alles egal.«
    Cornelius grinste. »Bleiben Sie solange im Wagen. Ich werde mich mal nach Zimmern umsehen.«
    Er stieg aus und ging auf den breiten Hoteleingang zu. Tessa war im Nu von Einheimischen umringt, die ungeniert versuchten, sie anzufassen. Tessa setzte sich mit schlagkräftigen Argumenten zur Wehr, und die Lüstlinge verschwanden. Schließlich kam Professor Cornelius zurück. Sein Gesicht zeigte einen zufriedenen Ausdruck.
    »Sie haben Zimmer frei! Es gibt sogar einen Parkplatz.« Er schwang sich hinter das Lenkrad und kurvte um das Hotel herum auf den halbbelegten Parkplatz. Zwei Boys warteten schon und halfen mit, die Kiste mit der Mumie nach oben zu tragen.
    »Haben die Zimmer wenigstens Bad oder Dusche?« fragte Tessa Mallay.
    »Darauf kommt es ja nicht an«, erwiderte Cornelius. »Hauptsache ein Bett. Waschen können Sie sich in England.«
    Cornelius lief leichtfüßig die Stufen hoch und gab den Trägem Anweisungen, wie sie die Kiste zu halten hatten. Einen Lift gab es nicht in diesem Hotel. Außerdem hatte es nur zwei Stockwerke. Die Zimmer der Neuankömmlinge befanden sich im obersten. Die Kiste kam selbstverständlich auf Cornelius’ Zimmer. Tessa war schließlich auch zufrieden, als sie eine kleine Duschkabine entdeckte. Das Wasser war zwar lauwarm und Druck so gut wie gar nicht vorhanden, aber besser als gar nichts. Das Zimmer des Professors lag direkt neben ihrem. Jeder Raum hatte einen kleinen Balkon, von dem man ohne Mühe auf den Nachbarbalkon steigen konnte. Als es klopfte, hatte Tessa gerade geduscht und war wieder in ihre Sachen geschlüpft. Sie hatte sich notdürftig gereinigt und sich vorgenommen, in Kairo sofort neue Kleidung zukaufen.
    »Wer ist da?« rief Tessa.
    »Cornelius.«
    »Kommen Sie rein.«
    Der Professor hatte ebenfalls geduscht. Sein fahlgelbes welliges Haar lag wie angeklatscht an seinem Schädel.
    »Ich werde mich jetzt nach den Bahnverbindungen erkundigen«, sagte er. »Machen Sie in der Zwischenzeit keine Dummheiten, Tessa.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Cornelius lächelte hintergründig.
    »Nur so.«
    Dann machte er die Tür von draußen zu. Nachdenklich blieb Tessa in ihrem Zimmer stehen. Noch hatte Cornelius nicht gewonnen. Tessa hatte die Verbrechen, die er begangen hatte, nicht vergessen. Aber die Zeit der Abrechnung war noch nicht gekommen. Erst in England würde sie die Karten aufdecken. Da fiel ihr siedendheiß ein, daß sie ja auch Mitwisserin war. Und wie skrupellos Cornelius sein konnte, hatte er ja bewiesen. Sie war in Gefahr! Bestimmt würde Cornelius versuchen, sie auszuschalten. Irgendwie. Hier in Ägypten war das zu gefährlich. Vor allen Dingen würde man Nachforschungen anstellen über den Verbleib seiner Mitarbeiter. Den Tod von Phil Lester konnte man ohne weiteres als Unglücksfall bezeichnen, und um Achmed Haddur krähte in England kein Hahn. Tessas Gedanken schweiften ab. Die Mumie kam ihr in den Sinn. Cornelius hatte die Kiste in sein Zimmer bringen lassen. Ob sie mal nachsah? Tessa schlich nach draußen. Der Gang war leer.
    Nach zwei Schritten stand sie vor Cornelius’ Zimmertür. Abgeschlossen! War ja auch nicht anders zu erwarten. Da fiel Tessa der Balkon ein. Natürlich, sie brauchte ja nur auf den Balkon zu klettern. Die Tür zum Zimmer hatte Cornelius bestimmt offengelassen. Sofort setzte die junge Studentin ihr Vorhaben in die Tat um. Geschickt sprang sie auf den Nachbarbalkon. Der
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