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GK0085 - Amoklauf der Mumie

GK0085 - Amoklauf der Mumie

Titel: GK0085 - Amoklauf der Mumie
Autoren: Jason Dark
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buntes Völkergemisch, bestehend aus Asiaten, Negern und Europäern. Es gab sogar einen Scheich, der in Begleitung seiner vier stämmigen Leibwächter erschienen war. Und über allem lag der Staub. Trockener heißer Staub, der von den weiten Flächen der Wüste in die Stadt geweht wurde. Professor Cornelius und Tessa Mallay hielten sich im Hintergrund. Sie warteten am Ende des Gleiskörpers, waren hier jedoch der prallen Sonne ausgesetzt. Die beiden Träger, die Cornelius engagiert hatte, damit sie halfen, die Kiste in den Gepäckwagen zu transportieren, saßen auf der Erde und dösten. Cornelius rauchte nervös an einer filterlosen Zigarette. Immer wieder blickte er zur Uhr. Ihm war anzusehen, daß er Ägypten so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte. Schließlich kam der Zug. Er wurde von einer Dampflok gezogen, die ihre dicken Qualmwolken in den Himmel stieß. Der Zug war hier eingesetzt worden und noch leer. Sobald er jedoch zu erkennen war, stürzten sich die Reisenden an die Bahnsteigränder.
    Gleich würde der Kampf um die besten Plätze beginnen. Professor Cornelius scheuchte die beiden Träger hoch. Der Gepäckwagen befand sich ganz am Ende des Zuges, dicht vor dem wartenden Professor und der Studentin. Die Schiebetür zum Gepäckwagen wurde aufgezogen.
    »Los jetzt!« forderte Cornelius die beiden Helfer auf. »Aber laßt mir die Kiste nicht fallen.«
    Die Männer grinsten und hoben die Kiste in den Gepäckwagen. Cornelius gab ihnen einige Geldstücke und stieg selbst hinterher. Tessa war schon vorgegangen. Sie wollte sich um die Plätze kümmern. In dem Gepäckwagen fuhr ein Beamter mit. Er starrte aus großen Augen auf die Kiste. Cornelius tippte ihm auf die Schulter.
    »Sie sind mir dafür verantwortlich.«
    Der Mann wandte sich um und grinste. Er hatte unzählige Falten im Gesicht, die jetzt kleine Wellen warfen.
    »Aufpassen, verstehst du?« sagte Cornelius auf arabisch.
    Der Mann grinste weiter und rieb Daumen und Zeigefinger gegeneinander.
    »Ach ja, sicher, du willst Geld«, murmelte Cornelius. Er griff in seine Hosentasche. »Hätte mich auch gewundert, wenn hier mal einer etwas umsonst macht.«
    »Dollars«, hechelte der Faltenknabe.
    Zum Glück hatte Cornelius diese Währung noch bei sich. Er gab dem Mann einen Zehndollarschein. Sofort begannen sich die Falten in dem Gesicht zu vermehren. Daß Cornelius mit dieser Geldgabe einen Fehler gemacht hatte, wurde ihm erst klar, als es zu spät war. Noch lief alles glatt…
    Die Wagen waren untereinander verbunden, aber ein Durchkommen war so gut wie unmöglich.
    Überall auf dem Gang standen Menschen. Cornelius roch ihre Ausdünstungen und verzog das Gesicht. Er kämpfte sich förmlich voran. Schließlich erreichte er den Erster-Klasse-Wagen. Gerade im rechten Augenblick. In dem Abteil wurde Tessa von drei Kerlen bedrängt.
    Cornelius riß die Tür auf. »Was geht hier vor?«
    »Professor, endlich!« rief Tessa und strich sich eine Haarsträhne aus dem verschwitzten Gesicht.
    »Diese Kerle wollen unbedingt mit mir fahren.«
    Die Burschen grinsten den Professor an. Sie trugen verschlissene Jacken, ausgebeulte Hosen und ehemals weiße Hemden. Sie kamen sich natürlich sehr stark vor.
    »Haut ab!« zischte Cornelius. »Habt ihr überhaupt Fahrkarten?«
    Als Antwort griff einer der Männer hinter seinen Rücken und holte ein Messer hervor.
    »Ah, so läuft also das Spielchen«, flüsterte Cornelius und bekam etwas weiche Knie, denn drei Männer waren verdammt viel. Im gleichen Augenblick wurde die Abteiltür aufgezogen. Der Zugschaffner tauchte auf. Der eine Mann konnte seinen Dolch nicht schnell genug verschwinden lassen. Der Schaffner kapierte sofort. Er war ein Bulle von Mann. An seinem Uniformkoppel hing unter anderem auch ein Knüppel. Mit einer kaum wahrnehmbaren Bewegung hielt der Schaffner den Knüppel in der Hand. Und dann gab es für die drei Hiebe, die sich gewaschen hatten. Der Schaffner prügelte die Kerle auf den Gang hinaus und dort bis zur Tür. Nach einigen Minuten war er wieder da, lächelte, als ob nichts geschehen wäre.
    »Die Herrschaften mögen entschuldigen, aber manche versuchen es immer wieder. Ich kenne die Typen. Es sind Tagediebe. Sie stammen hier aus Quinto. Manchmal brauchen sie eine kleine Abreibung. Darf ich jetzt um Ihre Karten bitten?«
    Cornelius gab dem Mann die Fahrausweise. Der Schaffner prüfte sie kurz, gab sie mit einem Dank zurück und wünschte noch eine angenehme Reise, Aufseufzend ließen sich Tessa
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