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GK0080 - Das Höllenheer

GK0080 - Das Höllenheer

Titel: GK0080 - Das Höllenheer
Autoren: Jason Dark
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der Reporter.
    Der Flur, in dem sie standen, war ziemlich lang. Etwa auf der Hälfte wurde er breiter, denn von hier ab führte eine Treppe in die oberen Geschosse. Treppe war zuviel gesagt, denn es waren oft nur noch Holzreste vorhanden. Oben konnte also niemand hausen.
    Blieb der Keller. Die Eingangstür lag am Ende des Flures, versteckt in einer kleinen Nische. Die Tür war offen. Rötlicher Lichtschein enthüllte eine Steintreppe. In der Luft hingen seltsame Gerüche. Sie erinnerten John an Räucherstäbchen aus Indien oder Japan. Gordon Flash ging mit Bill Conolly vor. Die Treppe hatte nur acht Stufen und endete ebenfalls in einem Gang. Die Wände waren mit schwarzem Samt behangen, auf dem seltsame Figuren und Zeichen dem Betrachter einen Angstschauer über den Rücken laufen ließen. Es waren Masken aus dem Dämonenreich, gräßliche Gestalten, die aus einer anderen Welt kamen und irgendwo auf der Erde verehrt wurden. Eine Ahnung stieg in John Sinclair auf. Sollte hier die Rückkehr eines Dämonen beschworen werden? John wurde unwillkürlich an einen Fall erinnert, in dem es ähnlich zugegangen war und er den Dämonendiener erst im letzten Augenblick in einem dramatischem Kampf in den Unterwasserkanälen von London hatte stellen können. Je weiter sie gingen, umso stärker und intensiver wurde der Geruch. Vor einem Durchlaß blieb Gordon Flash stehen. Es war eine Öffnung in der Mauer, die nach oben spitz zulief und ebenfalls durch einen schwarzen Vorhang verdeckt war.
    »Los, geh weiter!« knurrte Bill.
    »Nein! Kein Ungeweihter darf diese Stätte betreten!«
    Flashs Stimme klang endgültig. Sie hatte eine Bestimmtheit, wie sie nur Fanatikern zu eigen war.
    »Mach ja keinen Ärger, du…«
    »Laß ihn, Bill«, sagte John Sinclair. Er ging an den beiden vorbei und schob den Vorhang auseinander. Die Dunkelheit umfing ihn wie ein Tuch. Im gleichen Augenblick legten sich zwei Hände um John Sinclairs Hals…
    ***
    Plötzlich knallte die Kellertür zu!
    Das Geräusch klang wie ein Pistolenschuß. Bill Conolly kreiselte herum. Dabei lockerte er zwangsläufig den Griff, mit dem er Gordon Flash festgehalten hatte. Der Kuttenträger nutzte die Gelegenheit und tauchte zur Seite weg. Mit einer wilden Bewegung machte er sich frei.
    »Verdammt, ich…«
    Bill kam nicht mehr dazu, weiterzusprechen. Eine Gestalt kam langsam die Treppe hinunter. Der rötliche Lichtschein zeichnete deutlich die Konturen einer Frau ab – und…
    Bill Conolly stockte der Atem.
    Die Frau war niemand anders, als die Tote aus dem Hauseingang. Bill Conolly würgte es im Hals.
    Aus weit aufgerissenen Augen starrte er der »Toten« entgegen.
    »Das ist doch unmöglich«, krächzte er. »Das kann doch nicht wahr sein…«
    Aus einer Ecke hörte er das Kichern des Kuttenträgers.
    »Kalhori! Sie wird sich rächen. Wird dich mitnehmen in ihr dämonisches Reich!«
    Bill Conolly erschauderte. Überdeutlich erkannte er die Wunde in der Brust der »Toten«. Die Wunde glühte tiefrot. Ein seltsames Strahlen ging von ihr aus. Wieder hörte er das Kichern des Kuttenträgers. »Die Zeit der Rache ist gekommen. Kalhori holt sich ihre Opfer. Auch du, Elender, wirst in das schreckliche Reich der Göttin eingehen und ihr Diener sein!«
    Die Frau war stehengeblieben, starrte Bill Conolly an. Der Reporter hatte seinen ersten Schreck überwunden. Er wußte, daß er sich in einer Falle befand, war sich aber auch gleichzeitig klar, daß er sich kampflos nie ergeben würde. Bill suchte nach einer Waffe. Seine Augen tasteten den Gang ab.
    Die Dämonenfratzen kamen ihm noch schrecklicher vor. Es schien, als würden sie auf einmal leben.
    Augen rollten und wurden zu glühenden Punkten. Aus den aufgerissenen Mündern fauchte heißer Dampf, der sich betäubend auf Bills Atemwege legte. Der Reporter taumelte. Da sah er auch wieder den Kuttenträger. Gordon Flash kam mit seltsam verzerrtem Gesicht auf ihn zu. In den Händen hielt er zwei Messer. Bill wich zurück, berührte mit dem Rücken den Vorhang, der plötzlich hart wie Stein war. John, er ist verloren, schoß es dem Reporter durch den Kopf. Die Messer wischten dicht an seinen Augen vorbei. Die »Tote« stimmte plötzlich einen Klagegesang an. Die Sprache war fremdartig und klang grell in Bills Ohren. Und dann geschah das Unfaßbare. Auf einmal veränderte sich der Boden unter Bills Füßen, wurde weich wie Butter. Bis zu den Knöcheln sank der Reporter ein. Er wollte seine Beine hochreißen, doch eine andere Gewalt zog
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