Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
wollen nicht, Doc?«
    »Genau, ich will nicht!«
    »Aber ich, Doc.« Seymour Destry hatte die Haltung eines sprungbereiten Raubtieres angenommen. In seinen Augen flackerte es wild. Gier hatte ihn gepackt. »Ich lasse mir diese Chance nicht entgehen. Ob Sie wollen oder nicht, Doktor Fulmer, Sie hängen mit drin. Und Sie machen mit!«
    Dr. Fulmer, der sich auf einen Felsblock gehockt hatte, sprang auf.
    »Ich sage es Ihnen zum letzten Mal. Der Sarkophag wird verschlossen, und der Vampir bleibt hier. Ich lade mir keinen Ärger auf den Hals.«
    Urplötzlich begann Seymour Destry zu lachen. »Sie hirnverbrannter Narr, Sie…«
    Ansatzlos schlug er zu. Seine geballte Faust traf die Nase des Wissenschaftlers.
    Dr. Fulmer stieß einen Schrei aus und wurde ein paar Meter zurückgeschleudert. Blut schoß über sein Gesicht. Die Brille war verrutscht.
    Seymour Destry wollte nachsetzen.
    Doch da wurde Susan, die in der gesamten Zeit dem Dialog wie erstarrt zugehört hatte, aktiv.
    Sie sprang auf und fiel Destry in den Arm.
    »Bist du verrückt geworden, Seymour? Du kannst doch nicht…«
    »Laß mich!«
    Mit einer knappen Armbewegung schleuderte Destry Susan von sich. Der junge Mann war nicht mehr wiederzuerkennen. Machte sich bereits der Einfluß des Bösen bemerkbar?
    Wutschnaubend stürzte er Dr. Fulmer entgegen. Am Kragen seiner Jacke zog er den Wissenschaftler zu sich heran.
    »Bist du jetzt überzeugt?«
    Dr. Fulmer nickte.
    »Okay.« Destry ließ den Mann los. »So, ab heute bin ich der Boß. Es wird getan, was ich befehle. Wir werden den Sarkophag wieder verschließen und anschließend ins Dorf zurückfahren, um uns ein paar kräftige Männer zu besorgen. Sie werden uns helfen, den Sarkophag in den Bus zu laden. Platz ist noch vorhanden. Zu niemanden ein Wort, daß in dem Sarkophag Graf Tomaso liegt. Wer doch etwas sagt, den bringe ich um.«
    Den letzten Satz glaubten Dr. Fulmer und Susan ihm aufs Wort. Dr. Fulmer hatte inzwischen ein Taschentuch hervorgeholt und reinigte sich das Gesicht. Er wußte, daß er gegen die rohe Gewalt seines Assistenten nicht ankam. Er mußte einfach gehorchen. Vorläufig jedenfalls.
    Dr. Fulmer und Seymour Destry gingen wieder in das Verlies und zogen den Deckel über den Sarkophag. Susan wartete inzwischen auf dem Schloßhof.
    ***
    »Na?« fragte der Wirt der kleinen Pension, »etwas gefunden?«
    »Kaum«, erwiderte Destry, »nur einen Sarkophag.«
    »Sarkophag? Wo denn?« Der Wirt war echt erstaunt.
    »In einem Verlies, tief im Keller der Burg.«
    »Komisch. Davon weiß ich gar nichts. Und ich war oft dort oben an der Ruine.«
    »Wir haben den Gang auch nur durch Zufall gefunden. Aber worum ich Sie bitten möchte: Dieser Sarkophag ist sehr schwer. Könnten uns wohl einige Männer aus dem Dorf helfen, ihn hochzutragen?«
    Der Wirt wiegte den Kopf. »Das wird schwer sein. Außerdem traut sich kaum jemand in die Nähe der Ruine.«
    »Die Leute brauchen es ja nicht umsonst zu tun.« Destry zog einige Scheine aus der Tasche. »Das sind Dollarnoten.«
    »Wenn die Sache so aussieht, kann ich mir das noch mal überlegen«, meinte der Wirt. Ein leicht gieriger Glanz stahl sich in seine Augen.
    »Na also«, sagte Seymour Destry und schlug dem Wirt auf die Schulter. »Ich sehe, wir verstehen uns.«
    Dr. Fulmer und Susan Miller standen etwas abseits. »Wenn das nur gut geht«, flüsterte der Wissenschaftler besorgt…
    ***
    Es war eines der letzten großen Passagierschiffe, die noch die Meere befuhren. Das Schiff hieß CORMORAN und bot jeglichen Komfort, den man sich denken konnte.
    Das fing bei einem Kinosaal an, ging weiter zu einem Spielsalon, eleganten Barräumen, in denen bekannte Bands spielten und mehreren geheizten Swimming-Pools. Nicht zu vergessen waren die Galadinners, die der Kapitän zu Ehren seiner Gäste gab.
    Die CORMORAN war ungefähr 180 Meter lang, etwa dreiundzwanzig Meter breit und hatte ein Fassungsvermögen von 25.000 BRT. Das Schiff bot knapp achthundert Passagieren Platz, die Erster und Zweiter Klasse wohnen konnten. Die CORMORAN besaß auch vier große Laderäume, die auf jeder Fahrt ausgenutzt waren.
    Es war die letzte Nacht vor dem Auslaufen. Der Proviant und die Ladung war schon an Bord geschafft worden. Noch war es ruhig. Erst morgen würde der Ansturm der Passagiere beginnen.
    Die Laderäume waren im Vorschiff untergebracht. Sie waren in zwei Etagen aufgeteilt und jeweils noch einmal untereinander geteilt, so daß im Endeffekt vier Kammern entstanden.
    Die Gegenstände
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher