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GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf
Autoren: Jason Dark
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nervös.
    »Ich, Seymour.«
    »Was willst du?«
    »Mach auf«, flüsterte der junge Mann rauh. »Ich muß mit dir reden.«
    »Ich wüßte nicht, was ich dir zu sagen hätte. Du weißt, daß wir geschiedene Leute sind.«
    Destry grub die Zähne in die Unterlippe. Ein widerliches Grinsen stahl sich um seine Mundwinkel.
    »Okay, Susan«, sagte er, »vergiß es.«
    Die Dielenbretter knarrten unter seinen Füßen, als er wieder zurück in sein Zimmer ging.
    Destry warf sich auf sein Bett und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
    »Du wirst dich wundern, Mädchen«, flüsterte er, »warte nur, laß uns mal auf dem Schiff sein.«
    Mit den Gedanken an seine Rache schlief Seymour Destry ein. Den Vampir hatte er längst vergessen…
    ***
    Amsterdam empfing John Sinclair und die beiden Conollys nicht gerade von der freundlichsten Seite.
    Es war naßkalt. Man spürte, daß der Winter vor der Tür stand.
    Über dem kleinen Rollfeld, das direkt an dem Großflughafen Schipol grenzte, pfiff ein scharfer Wind. Er schnitt wie ein Messer in die Gesichter der drei Menschen.
    »Nur gut, daß es in wärmere Gefilde geht«, meinte Bill und rieb sich die klammen Hände.
    Er und Sheila trugen pelzgefütterte Wildlederjacken. Sheila hatte ihr blondes Haar unter einer braunen Fuchskappe versteckt. Warme, geschmeidige Stiefel reichten bis über ihre Waden.
    Bill schleppte die beiden Koffer. Sie waren überdurchschnittlich groß und wurden fast ausschließlich von Sheilas Sachen beansprucht.
    »Wie weit ist es denn noch bis zu diesem verdammten Ausgang«, stöhnte Bill.
    John Sinclair, der die Spitze übernommen hatte, drehte sich um und grinste.
    »Du wirst es noch schaffen, mein Freund. Und keine Angst, ich bin ja bei dir. Solltest du allerdings zusammenbrechen, garantiere ich für nichts. Du weißt, daß mir Sheila schon immer gefallen hat. Hättest du sie nicht geheiratet, dann…«
    Bills Knurren kam tief aus der Kehle. »Wenn du nicht sofort aufhörst, schlage ich dich ungespitzt in die Piste. Dann kannst du sehen, was aus deiner Reise wird.«
    Zum Glück kam gerade einer der kleinen Passagierbusse vorbei, der die drei mitnahm.
    John Sinclair warf seinen Koffer in das Gepäcknetz und sah nachdenklich aus dem Fenster. Irgendein komisches Gefühl machte sich in seinem Inneren breit. Das Gefühl einer drohenden Gefahr.
    Du spinnst, sagte sich der Inspektor. Anscheinend war er von Geistern und Dämonen schon so beeinflußt, daß er an gar nichts anderes mehr denken konnte.
    »He, träumst du?« fragte Bill Conolly, der John gegenüber saß.
    »Was ist?« John schreckte hoch.
    »Gib mir mal Feuer, Mensch.«
    John Sinclair griff in die Tasche seines Trenchs. Er ließ das Feuerzeug aufschnappen. Bill bot ihm auch eine Zigarette an, doch John lehnte ab.
    »Sag bloß, du denkst schon wieder an deine Geister«, sagte Sheila. »Wenn ja, dann laß dich begraben.«
    »Unsinn«, erwiderte John.
    »Na, ich weiß nicht.«
    Sheila war argwöhnisch. Sie hatte schon einige, schlechte Erfahrungen mit den beiden Männern gemacht.
    »Ein kleines Abenteuer wäre an und für sich mal wieder drin«, meinte Bill.
    »Untersteh dich!« zischte Sheila. »Du willst doch mal mit mir silberne Hochzeit feiern.«
    Die Augen der jungen Frau blitzten. Bill kannte seine bessere Hälfte gut genug, um jetzt den Mund zu halten. Ergeben zuckte er die Achseln.
    John mußte grinsen.
    »Wenn du mal verheiratet bist, geht es dir genauso«, murmelte Bill.
    Conolly war freier Reporter. Durch seine abenteuerlichen Geschichten war er weltweit bekannt geworden. Für seine Artikel und Berichte boten die Agenturen Höchstpreise. Und dadurch, daß Bill noch die Erbin eines Chemie-Konzerns geheiratet hatte, war er auch finanziell unabhängig. Der Konzern lag allerdings nach Sheilas Tod in der Hand einiger Manager, die ihre Sache blendend machten.
    Der Bus stoppte in der Nähe der Paßkontrolle. Die Formalitäten gingen reibungslos über die Bühne.
    »Und jetzt nichts wie ein Taxi«, sagte Bill.
    Sie bekamen auch eins. Das Gepäck wurde verstaut, und dann ging es ab in Richtung Hafen.
    »Wir können direkt bis auf den großen Pier fahren«, sagte der Taxifahrer, da John ihm den Namen des Schiffes genannt hatte.
    Nun, der Fahrer hatte leicht übertrieben. Auf dem Pier herrschte ein Gewimmel wie bei einem Jahrmarkt. Das Auslaufen eines Passagierschiffes war wohl noch immer eine Sensation.
    Eine Holzgangway, zu beiden Seiten durch Geländer gesichert, führte an Bord.
    Unten standen zwei
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