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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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zusammengedrängt worden. Bewacht wurden sie von zwei Unsichtbaren, deren Pistolen in Hüfthöhe in der Luft schwebten.
    John war nicht sofort bemerkt worden, bis einer der Unsichtbaren schrie:
    »Verdammt, das ist…«
    »Ja, ich bin Inspektor Sinclair! Halt, nicht schießen!« rief John, als er sah, daß vier Waffen in seine Richtung schwenkten. »Ich habe euch ein Angebot zu unterbreiten.«
    Nach Johns Worten herrschte Stille. Nur das schwere Atmen der Unsichtbaren und der Geiseln war zu hören.
    Die Sekunden tropften dahin.
    »Ach, legen wir den Bullen doch einfach um«, keifte einer.
    »Das würde ich euch nicht raten«, erwiderte John.
    »Und warum nicht, du Klugscheißer? Wir haben die besseren Trümpfe in der Hand.«
    »Nein«, erwiderte John ruhig. »Das mag im ersten Augenblick so aussehen, aber wenn man die Sache genauer betrachtet, kommt zu einem anderen Ergebnis. Hört zu! Wir haben euren Boß, gewissen Dr. Moron«, log John.
    »Bluff!« schrie wieder der Anführer. »Laßt euch doch von dem Kerl nicht fertigmachen.«
    »Soll ich euch die Lage der Fabrik beschreiben?« fragte John. Die Unsichtbaren schwiegen. Der Inspektor merkte, daß er langsam an Boden gewann. Er redete weiter. Versuchte mit Worten, das Leben der Geiseln zu retten. Noch nie in seiner Laufbahn hatte sich John so auf eine Rede konzentriert.
    Vier Pistolenmündungen glotzten ihn an. Vier Finger warteten darauf, die Stecher durchzuziehen. Es war ein Nervenspiel ohne Beispiel.
    John spürte, wie sich der Schweiß in seinem Nacken sammelte. Er durfte sich nicht anmerken lassen, wie nervös er letzten Endes doch war.
    »Ein Satan in Menschengestalt hat euch aus dem Zuchthaus geholt, euch dann mit Strahlen beschossen und unsichtbar gemacht. Wir haben Dr. Moron festgenommen, oder vielmehr meine Kollegen haben es getan. Er wird kein Unheil mehr anrichten können. Und ihr? Wollt ihr auf eigene Faust morden und plündern? Menschen umbringen, die euch nichts getan haben? Wenn ihr jetzt weitermacht, werdet ihr alle am Galgen enden! Überlegt es gut. Eine Minute Zeit gebe ich euch noch.«
    John blickte auf seine Uhr. Er wunderte sich wieder einmal, wie ruhig er plötzlich war.
    Nach dreißig Sekunden sagte der Inspektor in die Stille hinein: »Was ihr jetzt verbrochen habt, wird übrigens nicht auf die Strafe angerechnet. Ich hoffe, daß euch dieses die Entscheidung leichter macht.«
    John warf einen Blick zu den in der Wagenecke stehenden Geiseln. Hoffnung und Angst schimmerten in ihren Augen. Sie hatten die Blicke fest auf den Inspektor gerichtet.
    Die Unsichtbaren begannen zu tuscheln. Einige waren dagegen, auf Johns Vorschlag einzugehen, doch die Mehrzahl war dafür.
    Zwei Minuten waren seit Johns Ultimatum vergangen, als eine Stimme sagte:
    »Sie haben gewonnen, Inspektor. Wir geben auf.«
    Eine Zentnerlast fiel John vom Herzen. Er sah, wie die Geiseln aufatmeten und sich schluchzend in die Arme fielen. Zu groß war die Nervenanspannung gewesen.
    Sechs Waffen fielen auf den Boden.
    »Gehen Sie jetzt hinaus«, sagte John zu den Bahnbeamten.
    Eng an die Wand gepreßt, drückten sich die Männer aus dem Wagen. Der letzte hatte kaum den Fuß auf die Erde gesetzt, als ein Dutzend Soldaten mit schußbereiten Waffen den Wagen stürmte John Sinclair wandte sich blitzschnell um und schloß die Tür ab. Der Anführer der Soldaten war ein Sergeant.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte John. »Holen Sie die Wasserwerfer.«
    »Wir machen es mit Schläuchen, Sir«, sagte der Sergeant.
    »Mir auch egal. Aber passen Sie auf. In dem anderen Wagen liegt auch noch ein Verletzter.«
    Fünf Minuten später rauschten Wassermassen in den Gepäckwagen. Sechs Gestalten schälten sich aus dem Wasserregen. Sie waren klatschnaß und erinnerten in keiner Weise mehr an die Unsichtbaren, die den grauenhaften Terror verbreitet hatten.
    Aber das alles bekam John Sinclair nicht mit. Er war zu einem Hubschrauber geeilt und ließ sich über Funk Verbindung mit dem Yard geben.
    Dort wartete man bereits auf seinen Anruf.
    »Sagen Sie den Männern, sie sollen noch nicht angreifen«, rief John. »Ich selbst möchte dabeisein.«
    »Die Leitung der Aktion hat Superintendent Powell. Er muß das entscheiden.«
    John Sinclair wurde ungemütlich. »In zwei Stunden bin ich da«, rief er. »Wo die Farm liegt, weiß ich ungefähr.«
    »Ich werde es Superintendent Powell mitteilen«, sagte der Beamte von der Einsatzleitung. »Versprechen kann ich nichts.«
    Der Mann unterbrach die
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