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GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren

Titel: GK0070 - Die Armee der Unsichtbaren
Autoren: Jason Dark
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der Schalterhalle!«
    Die Worte trafen den Bankdirektor wie Keulenschläge. Verzweifelt irrte sein Blick durch die Halle. Angst fraß sich in sein zerschlagenes Gesicht.
    »So tut doch was!« schrie er. »Los, macht irgend etwas!«
    Doch keiner der Angestellten rührte sich.
    »Sheldon!«
    Der Bankdirektor begann zu zittern. Er spürte, daß sich etwas auf ihn zubewegte.
    Auch der Angestellte, der ihm geholfen hatte, mußte dies geahnt haben.
    Fluchtartig trat er einige Schritte zurück.
    Sheldons Augen saugten sich an der Ausgangstür fest.
    Flucht! war sein einziger Gedanke.
    Es war zu spät.
    Zwei unsichtbare Hände rissen seine Arme nach hinten. Und plötzlich schwebte ein Rasiermesser vor ihm in der Luft. Von Geisterhänden dirigiert, bewegte es sich auf sein Gesicht zu. »Neiiinnn!« kreischte Sheldon.
    Sein Herz spielte verrückt. Rasend hämmerte es gegen seine Rippen. Das Blut staute sich in seinem Gehirn. Und dann wurde John D. Sheldon in dem unsichtbaren Griff schlaff.
    Der Bankdirektor war tot. Gestorben an einem Herzschlag.
    Die Geisterhände ließen den Toten los. Dumpf fiel er auf den Marmorboden.
    Wieder klang die metallische Stimme auf. »Er hätte durch das Messer sterben sollen. Nun – der andere Tod war vielleicht für ihn besser. Aber trotzdem, denkt an meine Warnung.«
    Sekunden später war das Messer verschwunden. Gleichzeitig verließ auch die Armee der Unsichtbaren die Schalterhalle.
    Zurück blieb das Grauen.
    ***
    John Sinclair trudelte abends gegen neunzehn Uhr in London ein. Der Inspektor kam aus Schottland und hatte gerade ein gefährliches Abenteuer überstanden, das sogar fast schiefgegangen wäre. Denn acht mordende Schrumpfköpfe hatten seinem Leben ein Ende bereiten wollen.
    Mit von der Partie war sein Freund Bill Conolly gewesen. Der Reporter war allerdings schon einen Tag früher zurückgefahren, da er zu Hause von seiner Frau sehnlichst erwartet wurde.
    John steuerte seinen silbergrauen Bentley durch die Riesenstadt London. Er wollte direkt zu seiner Wohnung fahren, sich richtig ausschlafen und erst am anderen Tag dem Yard einen Besuch abstatten. Dort würde er dann seinen Bericht über den letzten Fall schreiben.
    John stellte seinen Wagen in der Tiefgarage ab und fuhr mit dem Lift hinauf in sein Zweieinhalb-Zimmer-Apartment. Vorher hatte er noch die Post aus seinem Briefkasten geholt.
    Oben angekommen, zog John Sinclair sich aus, drehte die Dusche auf und ließ die heißen, nadelspitzen Strahlen auf seinen Körper prasseln.
    Zehn Minuten stand der Inspektor unter der Brause. Mal heiß, mal kalt. Es war herrlich.
    John Sinclair hatte trotz seiner zweiunddreißig Jahre bei Scotland Yard ein Erfolgskonto aufzuweisen wie kein anderer Beamter. Er war Spezialist für außergewöhnliche Fälle. Immer da, wo mit normalen Mitteln nichts zu machen war, wurde John Sinclair eingesetzt. Und er hatte bisher noch jeden Fall gelöst.
    John drehte die Dusche ab und die Stereoanlage auf. Pfeifend frottierte er sich ab und dachte gerade daran, sich noch ein anständiges Steak zu gönnen, als das Telefon schrillte.
    »Mist!« fluchte er.
    John tappte durch die kleine Diele in sein Wohnzimmer. Während er sich die Haare abtrocknete, nahm er den Hörer von der Gabel.
    »Bin nicht zu Hause«, knurrte er in die Muschel.
    »Reden Sie keinen Quatsch«, tönte es zurück.
    »Ach du Schreck.« John machte ein langes Gesicht. »Der hohe Chef persönlich. Wollen Sie mich zum Abendessen einladen, oder sind aus dem Londoner Zoo Vampire ausgebrochen? Sollte dies allerdings zutreffen, bin ich erst morgen zu sprechen. Das Abendessen je…«
    »Halten Sie doch mal Ihren Mund, verdammt noch mal!« schimpfte Superintendent Powell, Johns direkter Vorgesetzter. »Ich habe für Ihre Späße wirklich nichts übrig.«
    »Ich halte ja schon«, erwiderte John und hielt auch vorsichtshalber den Hörer ein Stück vom Ohr weg. Gleichzeitig kerbte sich eine schmale Falte auf seine Stirn. So hatte der Alte noch nie mit ihm gesprochen. Demnach mußte irgend etwas Schreckliches passiert sein.
    »Wann können Sie hier im Yard sein?« schnarrte Powell.
    »In dreißig Minuten.«
    »Sagen wir fünfzehn.«
    »Sir, ich habe noch nichts gegessen.«
    »In fünfzehn Minuten, Inspektor.«
    »In Gottes Namen, ja. Sagen Sie, was ist denn passiert?«
    »Eine ganz unglaubliche Schweinerei. Aber das werden Sie schon früh genug erfahren.«
    Damit hängte Superintendent Powell ein.
    »Und ich hatte angenommen, ich hätte mal Pause«, sagte
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