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GK0038 - Die Tochter der Hölle

GK0038 - Die Tochter der Hölle

Titel: GK0038 - Die Tochter der Hölle
Autoren: Jason Dark
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genau, Broomfield, Schnüffelei ist Ihnen verdammt unangenehm. Okay, kann ich verstehen. Wenn es aber um Mord geht, müssen sämtliche persönlichen Interessen zurückstehen. Schreiben Sie sich das hinter ihre Ohren, Herr Bürgermeister.«
    Nach diesen Worten wandte sich Jim Cody um und ließ Broomfield stehen.
    Mit zügigen Schritten strebte der junge Reporter dem Ortsausgang zu.
    Bis zum Cheldham Castle mußte er etwa eine halbe Stunde laufen. Während des Weges kreisten seine Gedanken fortwährend um die vergangene Nacht. Mit Wehmut dachte er an Laura Patton, seine Bekannte. Sie war ein junges aufgewecktes Girl gewesen, voller Tatendrang. Manchmal mit zuviel Elan. Jim glaubte nicht mehr daran, daß Laura noch lebte.
    Sein Fiat stand noch so da, wie er und Laura ihn verlassen hatten. Jim ging vorsichtshalber um den Wagen herum und prüfte sorgfältig, ob jemand was verändert hatte. Doch er konnte nichts finden.
    Dann erst klemmte sich Jim hinter das Steuer.
    Der Motor kam erst nach dem zweiten Anlauf. Bevor Jim losfuhr, warf er einen Blick auf Cheldham Castle, dessen Zinnen im leichten Morgendunst über den Baumwipfeln des Parks zu erkennen waren.
    Die kleine Landstraße führte einige Meilen durch ein Waldgebiet, um dann in eine Schnellstraße zu münden, die nach Süden, in Richtung London, ging.
    London war Jims Ziel. Dort wohnte er, und dort kannte er auch einige Leute, die er für diesen rätselhaften Fall interessieren konnte.
    Auf der Straße herrschte so gut wie gar kein Verkehr. Deshalb holte Jim aus dem Wagen auch heraus, was die Strecke zuließ.
    Der Wald wurde nach einigen Meilen so dicht, daß sich die Baumkronen fast über der Straße berührten.
    Jim wollte sich gerade eine Zigarette anzünden, als er den Mann sah.
    Er lag mitten auf der Straße, in seltsam verrenkter Haltung.
    Jims Fuß nagelte die Bremse fest.
    Rutschend kam der Fiat wenige Yards vor dem Mann zum Stehen.
    Jim warf die noch nicht angezündete Zigarette in den Ascher und sprang aus dem Wagen.
    Neben dem Mann ging er in die Knie und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken.
    Äußere Verletzungen hatte der Unbekannte nicht. Jim fühlte den Puls und spürte, daß er noch schlug. Sogar ziemlich regelmäßig.
    Der junge Reporter dachte daran, daß auch er in der letzten Nacht von einem hilfsbereiten Autofahrer mitgenommen worden war, packte den Mann unter den Achseln und hievte ihn auf den Rücksitz des Fiat.
    Jim wußte, daß die nächst größere Stadt Leicester war. Dorthin wollte er fahren und den Unbekannten in einem Krankenhaus abliefern. Das bedeutete zwar einen kleinen Umweg, aber es spielte in diesem Fall keine Rolle.
    Jim Cody konzentrierte sich voll auf die Fahrt und achtete deshalb nicht darauf, was hinter ihm geschah.
    Der auf dem Rücksitz liegende Unbekannte schob sich Stück für Stück in eine sitzende Stellung. Auf seinem Gesicht lag ein satanisches Grinsen, während er unter seiner Jacke eine Pistole hervorholte.
    Als Jim die Bewegung im Innenspiegel sah, war es zu spät. Der kalte Stahl der Waffe bohrte sich in seinen Nacken, und eine kratzige Stimme befahl: »Fahr ruhig weiter, Junge, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    Jim überwand den ersten Schreck schnell, und während sich weiterhin der Lauf der Pistole in sein Genick preßte, fragte er: »Was wollen Sie eigentlich von mir?«
    »Das werde ich dir gleich erzählen.«
    »Auch gut.«
    Jim versuchte, seine Nervosität zu überspielen, was ihm allerdings nicht ganz gelang.
    »Rechts kommt gleich ein schmaler Weg. Dort biegst du ein, verstanden?«
    Jim nickte.
    Wenig später tauchte der Feldweg auf. Es war mehr eine Traktorenspur, die in den Wald führte.
    Der Weg machte plötzlich einen scharfen Knick und mündete in eine Lichtung.
    »Halt an!«
    Jim stoppte.
    Als der Motor nicht mehr lief, war es fast totenstill. Nur das gepreßte Atmen der beiden Männer war zu hören.
    »Also, worum geht’s?« wollte Jim wissen.
    Der Fremde hinter ihm kicherte hohl. »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Nein.«
    »Du bist doch Jim Cody, oder?«
    »Der bin ich allerdings.«
    »Siehst du. Und ein gewisser Jim Cody muß sterben. Soviel steht fest.«
    Jim, der diese Möglichkeit schon einkalkuliert hatte, preßte allerdings doch jetzt die Zähne zusammen. Angst breitete sich in ihm aus. Trotzdem fragte er: »Wer hat Ihnen denn den Auftrag gegeben? Der Bürgermeister?«
    Der Fremde hinter ihm schwieg.
    Jim dachte plötzlich daran, daß er noch nicht einmal richtig das Gesicht des Mannes
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